Vorab: Ich kann jedem, der gerne ein Tertial in der Gynäkologie absolvieren möchte, das Klinikum in Garmisch wärmstens empfehlen.
Allgemeines: Das PJ in Garmisch ist allgemein sehr gut organisiert. Am ersten Tag bekommt man eine Einführung mit persönlichem Zugansgcode fürs System und einen Batch für die Sicherheitstüren ausgehändigt. Zweimal die Woche findet von verschiedenen Fachrichtungen ein Teaching statt, das man immer besuchen darf. Speziell auf der Gynäkologie wird von Seiten der Oberärzte sehr darauf geachtet, dass man diese Teachings wahrnehmen kann (man wird hierzu zb. von den Assistenten im OP ausgelöst). Es gibt zwei Studientage pro Monat, die man nach Absprache mit der Abteilung sehr flexibel einsetzen darf. Zudem bekommt man Essensmarken für ein Frühstück und fürs Mittagessen. Auch hier sind alle sehr bemüht, dass man Pausen macht und sich auch die Zeit zum Essen nimmt.
Wohnung: Seit Oktober 23 sind die neuen Personalwohnungen fertig gestellt. Diese befinden sich auf dem Klinik Gelände und sind durch einen Tunnel mit dem Klinikum verbunden. Die Wohnungen sind in sehr gutem Zustand, geräumig, mit großer Küche und sogar einem Balkon.
Gynäkologie und Geburtshilfe: Täglich um 7:15 Uhr findet die Visite mit dem Chefarzt auf der gynäkologischen Station statt. Anschließend folgt die Morgenbesprechung mit Übergabe vom Nachtdienst. Je nach Einteilung geht man dann in den OP, in die Ambulanz oder in den Kreissaal. Die Stimmung im OP war immer sehr gut, alle sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Man assistiert bei offenen Operationen oder Laparoskopien und darf gelegentlich auch zunähen. In der Ambulanz findet unter anderem die Endometriose- und Brustsprechstunde statt zu der man jederzeit gehe darf, falls es mal weniger zu tun gibt. Man kann hier die Patientinnen voruntersuchen, die Anamnese erheben und dann bei den Oberärzten in die Untersuchungen mitgehen. Diese sind nehmen sich gerne zwischendurch die Zeit etwas zu erklären oder einen auch mal einen TVUS zu machen. Im Kreissaal ist man meistens einem Assistenten zugeteilt und macht mit bei den Erstvorstellungen (Fetometrie) und kann die Abschlussuntersuchungen selbstständig durchführen. Bei mehr als 1000 Geburten pro Jahr werdet ihr auch definitiv bei einigen Geburten dabei sein. Sectios wie auch die Begleitung bei Spontangeburten gehören zum Alltag. Sowohl die Ärzte als auch die Hebammen sind sehr bemüht, dass man etwas über die Geburtshilfe lernt und nehmen einen jederzeit mit zu Untersuchungen oder zeigen praktische Skills der Geburtshilfe an Modellen. Um 16:00 findet täglich die Nachmittagsübergabe statt (Freitags früher). Es herrscht insgesamt eine sehr herzliche Stimmung und man fühlt sich sehr willkommen.
Fazit: Ich kann euch das Tertial hier wirklich sehr ans Herz legen, wenn ihr ein gut strukturiertes und lehrreiches PJ in der Gynäkologie absolvieren möchtet. Die Arbeit als PJler wird sehr geschätzt und man kann sich hier schnell einleben und wohl fühlen. Nebenbei bietet Garmisch ein riesiges Angebot an Outdooraktivitäten etc. :D