Anfang dieses Jahres absolvierte ich einen vierwöchigen Abschnitt in Barmbek. Dabei wechselte ich zwischen der Geburtshilfe, der Gynäkologie und dem Brustzentrum. Zwei Wochen verbrachte ich im Kreißsaal und jeweils eine Woche auf den anderen Stationen. Jede Station hatte ihren eigenen Chefarzt oder ihre eigene Chefärztin sowie ein eigenes Sekretariat. Insgesamt gab es viele Menschen, bei denen man sich kurz vorstellen sollte.
Alles in allem kann ich sagen, dass es möglich ist, viel zu sehen und zu lernen, wenn man Eigeninitiative und Interesse zeigt. Besonders die PJ-beauftragte Assistenzärztin war immer sehr nett und bemüht, uns Lernmöglichkeiten zu bieten - man musste nur fragen. Der Arbeitsbeginn war in der Regel um 7:40 Uhr nach der Frühbesprechung. Danach verteilten sich alle zu ihren jeweiligen Aufgaben.
Als PJler machte ich zunächst einige Blutentnahmen auf den Stationen - normalerweise etwa zehn pro Station, was bei den guten Venenverhältnissen ja recht schnell ging (ca. 30 Minuten). Falls keine Zeit dafür war, weil man zum OP gerufen wurde, konnte man Bescheid geben und es kam ein Blutabnahmedienst auf die Station. Oder wenn mehrere PJler da waren, übernahm einer die Aufgabe. Danach konnte man sich frei entscheiden, an wen man sich anschloss und was man machte.
Hervorzuheben ist der PJ-Unterricht beim Chefarzt der Geburtshilfe. Er nahm sich immer viel Zeit für den Unterricht welcher meisten 1-2 mal pro Woche stattgefunden hat. Die Stimmung war locker und der Unterricht sehr informativ.
Geburtshilfe: Im Kreißsaal stellte man sich am ersten Tag bei der Frühbesprechung vor - dort waren viele Menschen (Chefarzt, Oberärzte, Assistenzärzte und Hebammen). An meinem ersten Tag durfte ich bereits bei mehreren Sectios assistieren und im Verlauf meines PJs wurde mir auch angeboten, als Erste Assistenz mit am Tisch zu stehen, wenn ich mich engagierte. Ich begleitete natürliche Geburten und konnte auch bei Untersuchungen wie Ultraschall-Screenings oder mechanischen Geburtseinleitungen dabei sein. Alles in allem empfand ich den Abschnitt im Kreißsaal als besonders lehrreich.
In der Gynäkologie verbrachte ich leider nur eine Woche. Auch hier war das Team nett und bereit einem was beizubringen wenn man etwas Eigeninitiative zeigt. Nach der Frühbesprechung führte man meist morgens Blutentnahmen durch und durfte dann mit im OP assistieren. Der OP ist sehr Onkologielastig, wodurch man eine menge interessante eingriffe sehen konnte. Einmal pro Woche wird dort auf mit einem DaVinci operiert. Wenn man "oben" bleibt kann man mit auf Visite gehen oder mit die die Gyn. Ambulanz. Dort kann man eine ganze Bandbreit an unterschiedlichen Krankheitsbilder/Beschwerden sehen und lernt recht viel über allgemeine gynäkologische Beschwerdebilder.
Im Brustzentrum verbrachte ich ebenfalls eine Woche. Montags und Freitags standen vor allem Sprechstunden an, Dienstags bis Donnerstags Operationen. Hauptsächlich wurden onkologische Eingriffe vorgenommen, aber auch plastische Aspekte spielten eine Rolle. Als erste Assistenz am Tisch hatte man stets eine gute Sicht, alle Ärztinnen und die Chefin waren immer sehr freundlich und haben einem während der OPs gerne etwas erklärt oder man durfte am Ende etwas nähen. Generell war hier meist eine sehr gute Stimmung im OP.
Zusammenfassend war der Abschnitt von den Möglichkeiten die einem geboten werden extrem umfangreich. Man musste sich nur etwas einbringen/Interesse zeigen. Obwohl ich selbst kein Gyn/Geb machen möchte, habe ich trotzdem eine Menge mitgenommen und kann das AK Barmbek für Gyn/Geb nur empfehlen.
Außerdem ist die Mensa top.