Wer chirurgisch interessiert ist, kann im Heliosklinikum Pforzheim ein gutes PJ-Tertial machen.
Das Haus ist klein, bietet dafür aber ein breites Spektrum an (von Sinus pilonidalis und Radiusfraktur bis Whipple- und Wirbelsäulen-OP).
Man ist grundsätzlich 8 Wochen in der ACH und 8 Wochen in der UCH. Wenn man sich selber drum kümmert, kann man ein paar Wochen in der Gefäßchirurgie, TCH und/oder Kinderchirurgie sein bzw. einfach ein paar mal dort mitmachen. Andere spezielle chirurgische Abteilungen wie Kardio oder Neuro gibt es nicht.
Man wird grundsätzlich viel im OP eingesetzt. Die Abteilungen haben aber auch PAs/MFAs, die ebenfalls in den OPs eingeteilt werden. Daher kann man sich auch absprechen und eigeninitiativ mal in die Notaufnahme oder Ambulanz gehen. Für Stationsarbeit wird man grundsätzlich recht wenig gebraucht. Blutabnehmen, Patienten aufnehmen etc. wird von der Pflege bzw. den PAs/MFAs übernommen. Wenn man nicht im OP eingeteilt ist, kriegt man eigentlich keine Arbeit zugeteilt. Ich hab dann immer gefragt, ob ich was helfen kann (Briefe schreiben, Drainage ziehen etc.).
Die Teams sind recht klein (aka. schlecht besetzt), was man deutlich merkt. Von den Stationsärzten waren aber alle nett und man kommt schnell und gut ins Team rein. Was die restliche Belegschaft angeht, gibt es auch hier (wie wohl überall in der Chirurgie) Chirurgen, mit denen man lieber nicht den ganzen Tag am Tisch stehen würde. Ich hab mich im OP aber grundsätzlich wohl gefühlt. Man kriegt je nach Operateur auch mal mehr mal weniger gezeigt. Über Haken halten geht es aber selten hinaus.
Die Bezahlung ist mit 735€ gut. Für irgendwas bei 150€ kann man im Wohnheim direkt neben dem KH wohnen.
Das Essen wird nicht gestellt. Die Mensa ist auch relativ weit weg. Ich hab mir immer was mitgebracht und Pause gemacht, wenn es gerade gepasst hat.
Die Organisation war gut. Man bekommt am ersten Tag alles gezeigt, einen Transponder, einen Orbis-Zugang, ein Telefon und wenn man Glück hat auch einen Spindschlüssel. Die Umkleiden sind im Keller. Ich hab mich immer direkt im Arztzimmer oder auf der Toilette umgezogen.
Unterricht ist mehrmals die Woche bei den Chefärzten der Abteilungen. Wöchentlich in Radiologie, ACH und Pädiatrie. Etwas seltener und abwechselnd in Neuro, UCH, Gyn, Uro, Onko, Gastro, Kardio und Pulmo. Es gibt einen Plan, an den sich im Großen auch gehalten wird. Wir waren nur 2 bzw. 3 PJler, so war es immer wie Privatunterricht. Die chirurgischen Fächer fallen manchmal aus.
Der PJ-Beauftrage (Chef der Anästhesie) ist sehr nett und setzt sich wirklich für die Anliegen der PJler ein.
Bewerbung
Ich hab mich damals noch direkt beworben (Lehrkrankenhaus von Heidelberg). Mittlerweile geht es aber glaube ich auch über das PJ-Portal.