Allgemein:
Ich hatte vor meinem Tertial in der Inneren ein bisschen Sorge, da ich (fast) alle meine Famulaturen außerhalb des somatischen Bereichs (meaning Psychiatrie) gemacht hatte und damit meine praktischen Vorkenntnisse mehr oder weniger gleich 0 waren. Zudem hatte ich wirklich nur mittelmäßig Lust auf das PJ insgesamt, nach den Geschichten, die ich von Kommiliton*innen gehört hatte. Dementsprechend war ich von meinem Tertial am AK Nord ausgesprochen positiv überrascht! Alle waren super nett (Ausnahmen gibt es immer, I guess) und sich bewusst, dass man als PJler*in vielleicht nicht nur den ganzen Tag BEs machen und Zugänge legen möchte. Arbeitszeiten waren insgesamt sehr entspannt, man hätte es auf allen Stationen auf einen freien Tag in der Woche anlegen können und mal später kommen oder früher gehen war gar kein Ding. Ich war 6 Wochen in der Kardiologie, 6 Wochen in der Inneren und 4 Wochen in der ZNA - das gilt so, glaube ich für alle Studierende (wobei man da auch mitreden kann, ein Mit-PJler hat Kardiologe geskippt und war 12 Wochen in der Inneren).
Kardiologie:
Ich bin in der Kardio auf den Stationen H42 & H32 gestartet. Dort standen morgens die BEs auf dem Plan (leider relativ viele und zeitweise war ich alleine, habe dann schon so 1-2 Stunden gebraucht, zu zweit aber gar kein Ding). Ich war dann einem Stationsarzt zugeteilt, der extrem entspannt war. Durfte eigene Patient*innen betreuen und hätte auch unter Anleitung einen ZVK legen dürfen (das habe ich dankend abgelehnt). Manchmal gab es arterielle BGAs und man hätte es bestimmt auch auf Punktionen anlegen können. Zwischendrin war immer wieder Zeit für kleine Teaching-Einheiten, wo wir EKGs oder Fälle durchgesprochen haben. Es gab auch Leerlauf, wo ich dann ins Echo oder ins Korolabor gehen konnte. Vor- oder Nachschallen durfte man, je nach Untersucher*in. Insgesamt war das ein ziemlich guter Einstieg ins PJ für mich. Wenn man Bock auf Kardiologe hat, kann man hier theoretisch richtig viel mitnehmen. Am Ende der 6 Wochen gab es (statt regelmäßigen Unterrichts) eine simulierte M3-Prüfung durch den einen OA.
Allgemeine Innere:
Mega nettes Team! Ich habe mich von Anfang an super wohl und wertgeschätzt gefühlt. Mittags haben die Assistent*innen (fast) immer zusammen gegessen und insgesamt war die Stimmung im Team mega schön. Morgens auch hier BEs und Zugänge, wobei die Pflege manchmal mitgeholfen hat. Dann kam die Morgenbesprechung, wo die Neuaufnahmen vorgestellt wurden (durfte dort auch meine eigenen Patient*innen vorstellen). Im Anschluss bin ich meist die Visite mit einem Assistenten mitgelaufen (auf entspannt mit Visitenwagen und Kaffee - loved it). Ich hätte aber stattdessen auch jederzeit ins Sono oder die Endo gehen können. Gegen 12 Uhr meistens alle zusammen Mittagessen und danach Briefe, Anordnungen etc.. Um 14 Uhr gab es die Röntgenbesprechung und danach durfte ich immer gehen. Manchmal bin ich noch geblieben, um die OÄ-Visite mitzunehmen, aber häufig war ich einfach um 14:30 Uhr raus. PJ-Unterricht gab es leider erst regelmäßig als wir in der Inneren zu zweit waren (für eine Person, wollten sich die Oberärzt*innen keine Stunde Zeit nehmen, fair enough). Dann hat der aber auch einmal die Woche stattgefunden und war ziemlich gut!
ZNA:
In der ZNA waren wir die meiste Zeit zu dritt (ich, ein anderer PJler und ein Famulant). Wir haben uns dann so eingeteilt, dass wir höchstens zu zweit gleichzeitig da waren. Das konnten wir völlig frei entscheiden. Ich war häufig von 8-14 Uhr da, man hätte aber theoretisch jederzeit kommen können, solange man ca. 6 Stunden arbeitet und vorher Bescheid sagt. Auch hier ein insane nettes Team mit super flachen Hierarchien (ich habe tlw. zusammen mit dem einen OA Patient*innen betreut). Für Dienste am WE oder Nachtdienste hat man einen zusätzlichen Tag frei bekommen (z.B. Montag 8-14, Dienstag 8-14, Mittwoch auf Donnerstag Nacht, Freitag frei). Die freien Tage hätte man bestimmt auch sammeln und ans Ende legen können. Meist hat man bei den Patient*innen die Ersteinschätzung gemacht und dann nachbesprochen. Man konnte sich auch immer das Sono-Gerät nehmen und schallen. Insgesamt würde ich sagen, habe ich hier mit am meisten gelernt.
Fazit:
+ super nettes Team
+ faire Arbeitszeiten
+ je nach Motivation die Möglichkeit viel selbst zu machen
+ PJ-Unterricht
- Mittagessen (das war nach ca. einem Monat ein bisschen belastend, aber zumindest kostenlos)