PJ-Tertial Gynäkologie in LKH Villach (4/2024 bis 8/2024)

Station(en)
Gynäkologie u. Geburtshilfe
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar

Famulatur im LK Villach: Zusammenfassende Review
Ich habe meine dreiwöchige Famulatur im Landeskrankenhaus Villach absolviert und möchte meine Erfahrungen teilen. Insgesamt war die Zeit dort leider nicht besonders positiv.

Teamintegration und Betreuung

Integration ins Team: Die Integration ins Team war quasi nicht vorhanden. Es gab nur einen weiteren Turnusarzt, der sich ebenfalls nicht wohlfühlte und mit dem Team Schwierigkeiten hatte. Der Turnusarzt war sehr nett und bestätigte, dass dies die Station sei, auf der er sich bisher am unwohlsten gefühlt hat.
Betreuung und Verantwortliche: Es gab keine klaren Verantwortlichen, die sich um die Famulanten kümmerten oder sich bemühten, dass man sich zurechtfindet. Dies führte oft zu Unsicherheiten und einem Gefühl der Orientierungslosigkeit.
Aufgaben und Arbeitsklima

Aufgaben: Die Hauptaufgabe während der gesamten Famulatur bestand darin, im OP Haken zu halten. Ein Handy wurde mir zwar zur Verfügung gestellt, jedoch nur, um jederzeit für den OP abrufbar zu sein. Wenn der OP rief, musste ich sofort erscheinen.

Arbeitsklima im OP: Das Arbeitsklima im OP war überwiegend unangenehm. Die meisten Oberärzte waren unfreundlich und es herrschte ein rauer Umgangston, abgesehen von einigen wenigen freundlichen Oberärztinnen und Assistenzärztinnen. Die erste Oberärztin war allgemein recht distanzlos und wechselte schnell von überschwänglich nett zu extrem unberechenbar und belehrend.

Lernziele: Die erste Oberärztin sagte am ersten Tag, sie wolle meine Lernziele und Erwartungen mit mir besprechen, aber das wurde nie wieder thematisiert. Ihr Umgang war von Anfang an unangenehm, und ich habe sie nach Möglichkeit gemieden.

Nachtdienste: Nachtdienste waren für Famulanten und Turnusärzte unter der Woche nicht erlaubt, da man am nächsten Tag im OP ausfällt. Nur am Wochenende war dies möglich. Ich habe mich zweimal beim Primar erkundigt, ob Nachtdienste auch unter der Woche möglich wären, wenn am nächsten Tag nur ein OP besetzt ist. Obwohl dies oft der Fall war, hat er sich nie wieder dazu geäußert.

Zugang zum Computersystem: Ich habe keinen Zugang zum Computersystem erhalten, was meine Arbeit erheblich erschwerte. Trotzdem wurde von Dr. Janschek ständig verlangt, dass ich mich besser in die Patientenvorgeschichte einlese, was ohne Zugang nahezu unmöglich war.

Kommentare zur Arbeitszeit: Oft musste ich mir schnippische Kommentare anhören, dass ich zu früh (z.B. um 15:30) gehe, obwohl ich von einer anderen Ärztin entlassen wurde. Einmal musste ich um 15:30 gehen, weil ich einen Termin hatte, woraufhin Oberärztin Janschek wissen wollte, warum ich so früh gehe. Sie hielt mir einen Vortrag darüber, wie ich mir meine Zeit dort und mein Arbeitsleben vorstellen würde, und dass das so nicht gehen würde. Ich müsste meine Einstellungen und Erwartungen anpassen.

Allgemeines Gefühl und Weiterempfehlung
Arbeitsklima in der Gynäkologie: Das allgemeine Arbeitsklima in der Gynäkologie war unangenehm. Ich fühlte mich dort nicht wohl und hörte auch von anderen im Haus, dass die Gynäkologie nicht nett sei.

Einstellung zur Gynäkologie: Vor der Famulatur hatte ich überlegt, Gynäkologie zu machen, aber nach dieser Erfahrung möchte ich das absolut nicht mehr.
Lernmöglichkeiten: Man ist nicht dort, um etwas zu lernen, sondern einzig und allein als Gratis-OP-Assistenz, die sich im OP anmeckern lassen muss, was man nicht alles falsch macht. Die Hauptaufgaben bestanden darin, Haken zu halten oder den Uterus-Manipulator zu bedienen. Nähen durfte ich nicht selbst, sondern nur den Faden halten. Eigentlich habe ich drei Wochen lang nichts Praktisches machen dürfen. Auch der Turnusarzt macht nichts außer im OP sein und Aufklärungen durchführen.

Positive Aspekte

Hebammen und OP-Pflege: Die Hebammen und die OP-Pflegekräfte waren eine positive Ausnahme. Sie behandelten mich freundlich, gaben mir das Gefühl, geschätzt zu werden, und gingen lieb und respektvoll miteinander um.

Geburten: Bei Geburten durfte ich teilnehmen, nachdem ich mich bei den Patientinnen vorgestellt hatte. Die Hebammen und Assistenzärztinnen waren in diesem Bereich ebenfalls sehr nett, jedoch musste ich meist schnell wieder zurück in den OP.

Essen: Das Mittagessen war oft der einzige Lichtblick des Tages. Es war sehr lecker und für Famulanten und PJler kostenlos.

Fortbildung: Jeden Mittwoch gab es von 13:00 bis 14:00 eine Fortbildung. Die Themen waren breit gefächert und spannend.


Fazit
Die Famulatur im LK Villach war durch viele negative Erfahrungen geprägt, besonders was das Arbeitsklima und die mangelnde Betreuung angeht. Die wenigen positiven Aspekte, wie das gute Essen und die netten Hebammen, konnten das Gesamtbild leider nicht wesentlich verbessern. Ich würde diese Station nicht als Famulatur- oder PJ-Stelle weiterempfehlen und hoffe, dass sich die Bedingungen für zukünftige Famulanten verbessern.
Bewerbung
2 Jahre vorher über Frau Trost (sehr nett und gute Kommunikation), jedoch geht das sicher auch kurzfristiger, die suchen sicher Leute.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
5
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.2