Ich kann ein Tertial in der Kinderorthopädie wirklich nur empfehlen.
Da die Kinderorthopädie eines der europäischen Zentren darstellt ist das Spektrum an Krankheiten, Deformitäten und Fehlbildungen sehr groß was dort behandelt wird. Es gibt verschiedene Teams, die sich den einzelnen Spezialgebieten widmen.
Die Arbeit als PJler sieht wie folgt aus.
OP-Assistenz: Generell verbringt man viel Zeit im OP und wird dort nicht nur als Hakenhalter eingesetzt. Man erlernt die verschiedenen Nahttechniken, ist häufig als erste Assistenz mit am Tisch und wer etwas länger da ist, darf auch mal selber eine Metallentfernung durchführen.
Sprechstunde: Betreunung eigener Patienten in den verschiedene Sprechstunden: Poly-, Klumpfuss-, Sono-, Wirbelsäulen-, Tumor- und Chefsprechstunde. Genau wie die Assistenzärzte untersucht man einen bekannten oder neuen Patienten, stellt diesem den zuständigen Ober- oder Chefarzt vor und plant zusammen mit diesem das weitere Prozedere. Anschließend diktiert man einen Sprechstundenbericht, was zuerst sehr gewöhnungsbedürftig ist aber sehr hilfreich für das spätere Arbeiten.
Es gint auch Sprechstunden die nicht im krankenhaus stattfinden, sondern zum Beispiel in Rehakliniken, Paraplegikerzentren oder in anderen Städten, Wenn die Zeit da ist kann man auch dort dabeisein.
Neuaufnahmen: Die Patienten kommen einen Tag vor der OP zur stationären Aufnahme. Als PJler ist man für die Aufnahmeuntersuchung zuständig, inklusive orthopädischen Status natürlich. Anschließend wird der Patient dem zugehörigen Team vorgestellt.
Wenn noch Untersuchungen durchgeführt werden müssen oder Berichte und Bildgebung besorgt werden müssen, ist man meist ebenfalls dafür verantwortlich.
Anschließend wird der Untersuchungsbefund ins Computersystem eingetragen.
Wochenenddieste: Die Dienste teilt man sich mit den anderen PJler der Pädiatrie und der Kinderchirurgie und so hat man meist ein Wochenende im Monat.
Samstag und Sonntag ist man ab 10 Uhr in der Kindernotaufnahme und ist dort sowohl für die pädiatrischen und chirurgischen Patienten zuständig. Mit Untersuchung, Wundversorgung, Röntgenbilder befunden und evtl auch OP Assistenz ist man dort auch gerne mal bis nach dem offiziellen Ende von 22 Uhr beschäftigt. Man lernt aber viel und die Assistenzärzte sind in der Regel super nett und erklären bereitwillig.
Vom Assistenarzt bis zum Chefarzt sind alle daran interessiert dir etwas bei zu bringen und wann man sich angargiert darf man auch viel. Das Arbeitsklima ist super und dadurch dass man ein Gehalt bekommt wird man in der Schweiz auch als vollwertige Arbeitskraft gesehen. trotzdem kann man auch mal früher gehen wenn alle Aufgaben erledigt sind.
Da in dem anderen PJ Bericht zur Kinderorthopädie ein genauer Stundenplan beschrieben ist, habe ich hier darauf verzichtetet.
Also Alle die an der Orthopädie interessiert sind und sich auch nicht gelegentlich vor viel Arbeit scheuen, sind dort an einer der besten Adressen für das PJ.
Bewerbung
Generell sollte man sich früh bewerben wie überall in der Schweiz ca. 2 jahre vor Beginn.
Ich habe den Platz dort kurzfristig bekommen (1/2 Jahr vorher) und somit lohnt es sich auch für Spätentschlossene eine Bewerbund zu schicken.
Die Bewerbung ( Anschreiben und Lebenslauf) habe ich per email geschickt. Ansprechpartner ist Frau Gerber Chirurgie Sekretariat Universitätsspital Basel.