Ich habe mein 1. Tertial nach einem Jahr Aussetzen für die Doktorarbeit gesplittet (8 Wochen Laboratoriumsmedizin + 8 Wochen Anästhesie) und mit Laboratoriumsmedizin begonnen. Damit konnte man nochmals gut in klinische Krankheitsbilder wieder reinkommen ohne direkt mit komplizierten Patient*innen-Fällen konfrontiert zu sein. Die Organisation des Splittings war am Uniklinikum Dresden problemlos, über die PJ-Beauftragte im Referat Lehre Frau Matthes bekommt man schnell Informationen zum Ablauf (PJ-Beauftragte der Fachbereiche anschreiben, genaue Zeiträume abstimmen, Eingabe im PJ-Portal etc.).
Nun zur Laboratoriumsmedizin: das komplette ärztliche, naturwissenschaftliche und labortechnische Team ist super nett und immer engagiert Fragen zu beantworten. Der Ablauf ist im PJ-Logbuch der TU Dresden schon grob vorgegeben, einen genauen Rotationsplan erhält man nochmals vorher. Man rotiert durch nahezu alle Analytikbereiche der Klinischen Chemie und Hämatologie (Basisdiagnostik, Hämatologie, Urindiagnostik, Gerinnungsdiagnostik, spezielle Protein-/Hormondiagnostik, Autoimmundiagnostik, LC-MS, Biobank usw.). Die einzelnen Abschnitte haben jeweils eine/n Fachverantwortliche/n, mit dem/der man den genauen Ablauf im Fachbereich abstimmen kann. Meist liefen die Tage so ab, dass man früh zum Dienstbeginn zu den MTAs gegangen ist und kleine Handgriffe mit unterstützt hat, im Gegenzug immer wieder Erklärungen bekommen hat zum Ablauf und analytischen Fragen. Für besonders spezifische Fragen hat man sich nachmittags meist oder auch einen Tag in der Woche mit dem/der Fachbereichsleiter/in zusammengesetzt, zusammen Befunde validiert, und über inhaltliche und methodische Fragestellungen diskutiert. In manchen Bereichen gab es aufgrund der Spezifität der Methoden nicht unbedingt handwerkliche Sachen für PJs zu erledigen, hier hat man entweder die MTAs oder Wissenschaftler*innen begleitet oder hatte die Möglichkeit des Selbststudiums (hier kann ich jedem im Hämatologie-Abschnitt empfehlen mit "Hemosurf" und den Präparatekisten des Instituts zu arbeiten, das schult extrem!).
Montags gab es immer Online-Institusbesprechung mit teilweise anschließender Instituts-interner Fortbildung, bei der man sich zuschalten konnte. Hier gewinnt man auch sehr gut Eindrücke in die Organisation eines wissenschaftlichen Instituts. Mittwochnachmittag standen immer Fortbildungsveranstaltungen mit externen Gästen an. Eine zentrale Aufgabe des Tertials in der Laboratoriumsmedizin ist es, einen solchen Vortrag zu halten, hier wurde man aber ganz entspannt vom PJ-Beauftragten gefragt, ob man einen Themenwunsch hat, ich konnte auch einfach mein Doktorarbeitsthema vorstellen, ggf. zum Verteidigung üben geeignet, soweit war ich aber in der Promotion leider noch nicht :D
Die ganze Organisation lief super entspannt und eher gehen/später kommen wäre nie ein Problem gewesen. Eigene Motivation hilft auf jeden Fall um gezielt Fragen stellen zu können, dass das eigene Interesse zeigt.
Bewerbung
6 Monate, aufgrund der Planung des Splittings, wäre aber sicher auch in kürzerer Zeit planbar gewesen