Ich kann euch ein Tertial in der Pädiatrie in Rüdersdorf wärmstens empfehlen.
Ich hatte eine wirklich tolle Zeit dort und fühle mich insgesamt gut gewappnet für einen Start in der Pädiatrie.
Es ist ein relativ kleines Haus mit einer Station und insgesamt 17 Betten, wobei ich das als Vorteil empfunden habe. Man sieht wirklich viele Krankheitsbilder und zwar nicht nur die Klassiker, sondern auch viele seltenere Sachen, da durch den ländlich gelegenen Standort erstmal alles in die Rettungsstelle eintrudeln kann. Man kriegt also einen wirklich guten Überblick über das gesamte Spektrum der Pädiatrie von häufigen Sachen bis wirklich seltenen, speziellen Sachen.
Das gesamte Team ist super nett und herzlich von der Pflege bis hin zu den Ärzten. Wie mein/e VorrednerIn schon geschrieben hat, wird man sehr kollegial behandelt und auf Augenhöhe. Es war immer eine schöne Arbeitsatmosphäre in der man sich sehr wertgeschätzt und wohl gefühlt hat. Die Oberärztin und der Chefarzt sind wirklich sehr darum bemüht gute Lehre zu machen. So wird immer viel erklärt in den Übergaben, auf Visite und sonst auch.
Gerade am Anfang kann man sich in seinem eigenen Tempo einfinden, bei allem zugucken und mitgehen. Später darf man selbstständig Kinder aufnehmen und untersuchen, natürlich immer in Rücksprache mit den Ärzten. Blutentnahmen und Flexülen darf man auch gerne übernehmen, wenn man möchte. Dabei beginnt man bei den großen Kindern und darf am Ende auch mal bei den ganz Kleinen ran.
Vom Ablauf her gibt es immer 2 Positionen, die man mitgehen kann.
Entweder man bleibt auf Station, macht die Aufnahmen, wenn welche anstehen, läuft die Visite mit, schreibt Briefe und begleitet den Stationsalltag.
Oder man geht auf Wochenbettstation mit, darf mit den Ärzten zusammen die U2en machen, geht zu Geburten und Erstversorgungen in den Kreissaal und unterstützt in der Rettungsstelle.
Man darf jeden Tag aufs neue frei entscheiden, wo man mitgehen möchte und was man sehen will.
Man darf auch jederzeit bei den Sonos mit dabei sein. Ein paar mal durfte ich auch selber mitschallen unter Anleitung, was sehr lehrreich war.
Außerdem werden bei größeren Kindern Gastro/Kolos durch die Internisten durchgeführt, bei denen man auch zugucken kann + es besteht die Möglichkeit in der Sprechstunde des Chefarztes (Manuelle Medizin und Mukoviszidose) mitzugehen.
Eine kurze Rotation in die Kinder-/Jugenspsychiatrie ist ebenfalls möglich, wenn man Interesse hat. Generell gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der ambulanten KJP auf dem Campus und man kriegt auch viele psychosomatischen Krankheitsbilder mit.
Also zusammenfassend kann man sagen: Kleines Haus, aber man sieht und lernt sehr viel, tolles herzliches Team, gute Ausbildung und volle Empfehlung.
Sonstiges:
Mittagessen wird von der Klinik gestellt und man geht auch immer im Team zusammen essen, was ich als sehr schön empfunden habe. Außerdem besteht die Möglichkeit im Personalwohnheim auf dem Klinikgelände für kleines Geld zu wohnen.
PJ-Unterricht war insgesamt gut und findet einmal die Woche statt. Dabei rotieren die Fachrichtungen durch.
Großes Plus ist außerdem die Betreuung durch den Lehrkoordinator, der sich immer schnell um unsere Anliegen gekümmert hat und für eine rundum tolle Organisation gesorgt hat!