PJ-Tertial Chirurgie in Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
E3
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider kann ich mich den durchweg positiven Berichten nicht anschließen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass wir die meiste Zeit nur insgesamt fünf PJler in der Chirurgie waren und einige Assistenzärzte ausgefallen sind, wodurch viele Aufgaben auf uns übertragen wurden. In beiden Abteilungen haben wir keine wirkliche Einarbeitung erhalten.
Allgemeines vorweg: Studientage gab es in der Chirurgie keine, auch keine halben oder ähnliches!!! Das Essen bekommen Pjler mit Bafög kostenlos, ebenso eine Parkkarte sowie die Unterkunft im Personalwohnheim. Für alle anderen kostet das Essen circa 2,50 – 5 €. Eine Parkkarte für 10 € im Monat sowie die Unterkunft für 230 € im Monat sind optional.

Unfallchirurgie/Orthopädie (wird in diesem Haus zusammengefasst):
Der Tag beginnt um 7:00 Uhr mit der Visite. Vorher sollte man einen Blick auf den OP-Plan werfen, da die Operationen direkt im Anschluss beginnen. Während der Visite sollte man immer eine Schere dabeihaben, um die Verbände zu öffnen. Anschließend findet die Röntgenbesprechung statt. Ein großer Vorteil auf der Station ist die MFA, die an allen Tagen (außer mittwochs) die Blutentnahmen übernimmt. Hier sollte man sich nicht einspannen lassen. Außenlieger oder Patienten von der Privatstation mussten wir jedoch selbst versorgen (es sei denn, die Pflege hatte dies netterweise bereits übernommen).
Die meisten Operationen, die ich gesehen habe, waren Knie- oder Hüft-TEPs, da Bad Mergentheim ein Endoprothetik Zentrum ist. Während man bei Knieoperationen noch gut mitarbeiten kann, verbringt man die Hüftoperationen mit meditativen in die Luft starren (man steht auf der anderen Seite und kann das OP-Feld nicht sehen). Teilweise standen wir bis zu drei Endoprothesenoperationen hintereinander im OP, weil wir zu wenige Pjler waren. In diesen Operationen konnte man wissensmäßig kaum etwas mitnehmen. Die restlichen Operationen waren teilweise wirklich spannend. Hier wurde dann auch meistens etwas erklärt. Leider kamen solche Operationen etwas zu kurz. Ein positiver Aspekt ist, dass man die Wunden immer zunähen bzw. knoten darf. Das kann man nach der Zeit in der UCH wirklich. Dabei wird sich auch viel Zeit genommen. Zudem konnte man auch beim Platten, Schrauben oder Drähte fixieren/positionieren mithelfen bzw. diese entfernen.
Wenn man Leerlauf hat, besteht die Möglichkeit, in die Ambulanz zu gehen. Dies kann ich wirklich empfehlen. Vom Patienten aufnehmen, Anamnese erheben, körperliche Untersuchung, Zugang legen, Wunden nähen usw. darf man alles machen. Anschließend stellt man dies dann dem Assistenzarzt vor. Auch hier fehlte leider oft die Zeit für Teaching, aber man konnte insgesamt viel Wissen und praktische Erfahrungen mitnehmen.
Die Teilnahme an der Besprechung um 16 Uhr ist Pflicht, früher heimgeschickt wurden wir nicht. Am Freitag ist man dafür früher fertig. Insgesamt ist das Team sehr nett und die Stimmung in der Abteilung gut.
Nun zu den negativen Aspekten:
- Überstunden konnten nicht gesammelt werden (wurden teilweise als selbstverständlich angesehen). Wenn man Glück hatte, durfte man am nächsten Tag die Visite auslassen als „Freizeitausgleich“. PJler wurden im Gegensatz zu den Assistenzärzten meist nicht nach Dienstende nicht aus dem OP ausgelöst.
- Es durften nie alle PJler gleichzeitig Fehltage nehmen, da der OP-Plan gedeckt werden musste (ohne PJler funktioniert die Planung nicht).
- Teilnahme am PJ-Unterricht war so gut wie gar nicht möglich.
- Verlassen des OPs zum Essen in der Kantine war meistens nicht möglich. Vor allem schade für Pjler mit Bafög, da es Teil ihrer Vergütung ist.
- Zusatzdienste waren bei uns nicht möglich, da wir zu wenige PJler waren.
- In beiden Abteilungen erhalten Pjler keine Dosimeter, obwohl wir immer bei der Durchleuchtung dabei waren.

ACH:
Der Tag beginnt hier um 7:15 Uhr mit der Visite, gefolgt von der Röntgen-/OP-Plan-Besprechung. Im Gegensatz zur UCH müssen hier jeden Tag die Blutentnahmen von den PJler übernommen werden. Zudem stehen meistens noch einige Gefäß-Doppler auf dem Programm. Nach der Besprechung geht man entweder in den OP oder hat die Möglichkeit, in die Ambulanz zu schauen, wobei es hier meistens weniger spannend ist im Vergleich zur UCH. Generell war es dem Großteil des Teams egal, was man gemacht hat, solange die Blutentnahmen erledigt wurden und der OP-Plan besetzt war. Wir hatten also viel Zeit für Eigenstudium.
Die Stimmung in der ACH ist untereinander nicht so gut. Man sollte versuchen, sich aus den Streitereien und Lästereien herauszuhalten. Im OP wird recht wenig erklärt, und zunähen durfte man meistens auch nicht. Für das Examen konnte ich hier kaum etwas mitnehmen.

Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
784 €
Gebühren in EUR
Parkkarte (optional): 10 €, Unterkunft (optional): 230 €

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67