Wer ein gutes Neurologie-Tertial sucht, der ist im JEK gut aufgehoben. Ich habe bereits schon eine Famulatur hier gemacht und dabei schon gute Erfahrungen gesammelt, weshalb ich für das Neuro-Tertial auch unbedingt hier hin wollte.
Zunächst zur Einteilung. Man rotiert für 5 Wochen auf Station, für 3 Wochen (ggf. in Zukunft nur 2) auf Stroke Unit, für 3 Wochen auf ZNA und weitere 5 Wochen stehen frei offen, wo man sich aussuchen kann, wo man hinmöchte (in Absprache mit anderen PJ-lern, Famulanten). Ich hatte das Glück dadurch insgesamt für 6 Wochen in der ZNA zu verbringen :)
Arbeitsbeginn ist ca. 8 Uhr. Um 8:30 Uhr gibt es jeden Tag eine Frühbesprechung und um 12:45Uhr gibt es eine Röntgenbesprechung (cCT, cMRT). Jeden Mittwoch und Donnerstag finden meist nach der Röntgenbesprechung interne Fortbildungen statt. PJ-Seminare an sich finden jeden Dienstag und Donnerstag um 14 Uhr statt.
Die Ärzte sind alle inkl. die meisten Oberärzte sowie Chef super nett und man wird toll ins Team integriert. Hier wird auf Augenhöhe miteinander geredet und ich hab mich echt pudelwohl gefühlt. Im Gegensatz zu den anderen Tertialen musste ich mich hier nicht so stark zum frühen Aufstehen zwingen :) Auch bemühen sich die Ärzte um viel Lehre. Immer wenn wenig zu tun war, haben die Ärzte mit mir irgendein Thema durchsprochen.
Das Gute am JEK ist, dass man jeden Tag kostenlos Mittagessen kann. Außerdem gibt es einen PJ-Raum, wo jeder einen eigenen Spind hat und wo man sich auch gut mit anderen PJ-lern austauschen kann.
Station: Auf Station läuft man auf der Visite mit, die mehrmals pro Woche oberärztlich begleitet wird. Als PJler dokumentiert man meist die Visiten auf dem Computer nebenbei. Viggos oder Blutabnahmen, die während der Visite nötig werden, wurden dann dem PJler beauftragt. Jedoch passiert das vielleicht 2-3x pro Woche. Also hier nimmt man echt wenig Blut ab, denn als PJler bist du nicht für die morgendlichen Blutabnahmen zuständig. Nach der Visite passiert nicht viel außer Briefe anlegen/schreiben, Aufklärungen ggf. durchführen oder Blutkulturen abnehmen. Das Beste ist natürlich wenn Lumbalpunktionen anstehen. Jedoch braucht man hier auch etwas Glück, weil nicht immer Patienten vorhanden sind, die eine Lumbalpunktion benötigen. Insgesamt durfte ich 3x lumbalpunktieren (in meiner 4-wöchigen Famulatur durfte ich auch 2-3x punktieren, daher empfand ich die Anzahl im Tertial als etwas wenig). Für 2 Tage war ich auf Privatstation. Auf Privat gibt es die Chefarztvisite und der Chef fragt auch gerne einen ab und verteilt manchmal "Hausaufgaben" (Rechercheaufgaben), aber er ist super nett und nicht darauf angelegt den PJler irgendwie bloßzustellen.
Stroke Unit: Auf der Stroke Unit kann man als PJler nicht viel machen als zuschauen. Hier gibt es jeden Tag eine oberärztliche Visite. Auf jeden Fall lernt man hier das Krankheitsbild Schlaganfall ausgiebig in ihren verschiedenen Facetten kennen.
Notaufnahme: Meiner Meinung nach ist hier die beste Rotation, weil man hier sehr viel eigenständig arbeiten kann. Ich durfte immer viele Pat. mir selbst anschauen und untersuchen und danach auch den Brief komplett verfassen. Man spricht die Befunde dann mit dem Assistenzarzt oder direkt mit Alexey (Oberarzt für ZNA) ab. Alexey ist auch ein super netter Oberarzt, der sehr bemüht ist PJlern was beizubringen, vor allem an gemeinsam besprochenen Pat. In der ZNA hat man auch die Möglichkeit Viggos legen zu üben. Auch habe ich hier gelernt wie man ein EKG anlegt (sonst macht das ja meist die Pflege).
Paar Nachteile :
- hätte gerne viel mehr Lumbalpunktionen geübt (aber ist ja Glückssache)
- Stroke Unit ist für die ersten paar Tage spannend , aber wird dann etwas langweilig , aber ist ganz gut dann zum "Chillen" :)
- auf Station habe ich keine eigenen Pat betreut (obwohl das angeteasert wurde)
Ich habe auch die Gelegenheit genutzt einen Nachtdienst mitzumachen und bei einer Thrombektomie dabei zu sein, was ich auch nur empfehlen kann auch zu machen.
All in all kann ich jedem das Neuro-Tertial im JEK wärmstens empfehlen :)