Das Innere-Tertial im Lukas ist ganz in Ordnung. Man rotiert zwischen Med I (Kardiologie) und Med II (alles andere außer Kardio). Einmal vorweg alle Ärzte, die ich kennen gelernt habe, waren super nett und haben mit einem auf Augenhöhe kommuniziert und waren auch stets bemüht etwas beizubringen. Wirklich die Assistenzärzte hier sind alle echt toll. Von den Oberärzten wird man eher weniger beachtet. Meine Rotation fing mit Med I an. In der Med I rotiert man für 4 Wochen auf einer kardiologischen Station, 2 Wochen Intensiv und 2 Wochen CPU.
Station: Ich war auf der Station M5a eingeteilt (die Kardiostation ist eine Doppelstation aufgeteilt in M5a und M5b). Hier musste ich echt viel Blut abnehmen, was auch daran lag, dass auf der M5b kein PJler war und ich somit für die Blutabnahmen beider Stationen zuständig war. Das ganze Blutabnehmen inkl. Viggos legen hat mich oft 2 , manchmal auch 3 Stunden , gekostet (viele alte Pat. mit schwierigen Venen), wodurch ich oft die ärztliche Visite zur Hälfte verpasst habe. Dementsprechend hatte ich meist nicht komplett auf dem Schirm was die einzelnen Pat. für Erkrankungen haben. Jedoch ist dies nicht weiter tragisch, weil jeder hier gefühlt entweder an Vorhofflimmern oder kardialer Dekompensation leidet. Die Ärzte auf Station sind auch super nett und ich habe auch sehr viel theoretische Lehre von ihnen erhalten. Jedoch wurde ich aber auch oft für Botengänge eingesetzt. Botengänge finde ich an sich nicht schlimm, aber hier wurde das Maß echt überschritten. Das einzig interessante an der Kardio-Station für mich waren die elektrischen Kardioversionen, wo man selbst schocken darf. Was ich extrem gehasst habe und was eine typische PJler-Aufgabe darstellt, ist das Durchführen von Schellong-Testen. Ansonsten habe ich auch paar Briefe mitverfasst, arterielle BGAs gestochen und Blutkulturen abgenommen. Highlight hier sind vor allem Pleurapunktionen. Ich durfte insgesamt 3 Pleurapunktionen machen.
CPU: Als PJler hat man in der CPU nicht viel zu tun. Hier macht die Pflege die Blutabnahmen. Ansonsten kann man hier ganz gut Echos üben oder Koronarangiographien sich angucken gehen im Herzkatheterlabor. Aber an sich ist die Zeit auf der CPU sehr gut zum "Chillen".
Intensiv: Die Intensiv-Station fand ich echt sehr interessant. Leider war bei mir in der ersten Woche die Intensivstation sehr leer, weshalb ich nicht viel sehen konnte. In der zweiten Woche war einiges mehr los. Ich habe vieles gesehen z.B. Betrieb von einem ECMO, Legen eines transienten Schrittmachers, Sheldonkatheteranlage inkl. Dialyse, Reanimationen. Praktisch durfte ich nicht so viel machen (außer Untersuchen). Im Verlauf durfte ich einen arteriellen Zugang legen (ist aber auch Glückssache ob arterielle Zugänge anstehen oder nicht).
Danach bin ich in die Med II gewechselt und ich empfand diese Abteilung als viel angenehmer. Ich habe mich vor allem mit der Pflege hier viel besser verstanden, weil ich mich hier wertgeschätzter gefühlt habe als in der Med I. In der Med II wird man für 6 Wochen auf der M4a/b eingeteilt und rotiert dann für eine Woche in die ZNA (in Zukunft ggf. 2) und für eine Woche in die Funktionsdiagnostik.
Station: Hier standen auch Blutabnahmen an, aber nicht so viele wie in der Med I. Meist habe ich die Visiten komplett mitbekommen. Die nicht-kardiologischen Krankheitsbilder finde ich persönlich auch viel interessanter. Highlights hier sind vor allem Aszitespunktionen. Hier durfte ich insgesamt 3 Aszitespunktionen machen. Die Ärzte hier sind ebenfalls sehr nett und auf Lehre ausgerichtet. Im Gegensatz zur Med I haben mich die Ärzte auf der Med II nicht so oft Botengänge machen lassen. Ich habe meist selbst angeboten Botengänge zu leisten als dass es von den Ärzten kommt (anders als in der Med I). Dafür habe ich hier viel mehr Telefonate für Vorbefunde geführt haha. In der Med II gibt es jeden Tag eine Besprechung um 13:45 Uhr und nach der Besprechung darf man meist nach Hause gehen, was echt angenehm ist.
ZNA: Für eine Woche leider viel zu kurz, denn sobald man sich an die Abläufe gewöhnt hat, muss man schon wieder zurückrotieren. Nichtsdestotrotz ist das ZNA-Team super nett und ist bemüht einem was beizubringen. Man kann die Pat. selbst ansehen und untersuchen und danach den Bericht verfassen. Auch Abdomensonographie kann man bei den Pat. durchführen.
Funktionsdiagnostik: Hier kann man ins Sono gehen oder in die Endoskopie. Ich bin hauptsächlich in der Sonographie geblieben. Ich durfte sehr viel selbst sonographieren. Zudem habe ich auch spezielle Untersuchungen/Punktionen gesehen z.B. permanente Aszitesdrainage, Anlage eines ZVKs bei kurzem Hals, Kontrastmittelsonographie.
Jeden Mittwoch gibt es eine PJ-Vorlesung um 12 Uhr. Nach der PJ-VL kann man nach Hause gehen oder noch zum Pädiatrie-Seminar bleiben.
Insgesamt empfinde ich das Innere-Tertial im Lukas als in Ordnung. Man macht typische PJler-Aufgaben, aber lernt echt viel Theorie und darf auch ab und zu paar Punktionen oder ähnliches machen. Großer Pluspunkt ist hier definitiv das Ärzteteam.