Die sehr guten Bewertungen, die sich hier für das PJ-Tertial in der Inneren Medizin in Eichstätt finden, sind aus meiner Sicht mehr als gerechtfertigt. Ich habe mich recht kurzfristig dafür entschieden, dieses Tertial in Eichstätt zu verbringen, weil ich die guten Bewerbungen gelesen hatte und an eine Klinik gehen wollte, an der ich möglichst viel lernen und selbstständig würde arbeiten können. Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllt und ich kann dieses Tertial aus ganzem Herzen weiterempfehlen!
Am ersten Tag nimmt der Chefarzt der Inneren Medizin (der nicht nur fachlich sehr kompetent, sondern auch überaus engagiert und menschlich ist) die neuen PJ'ler mit in die Morgenbesprechung und stellt sie persönlich im Team vor. Wir waren während meines Tertials nur zu zweit und wurden auf verschiedenen Stationen eingeteilt. Den Rotationsplan bespricht man persönlich mit dem Chef. Prinzipiell sind Rotationen auf die kardiologische, gastroenterologische und intensivmedizinische Station vorgesehen sowie in die Notaufnahme und die Funktionsdiagnostik (Endoskopie, Sonographie, Echokardiographie). Eigene zusätzliche Wünsche werden gerne berücksichtigt (z. B. sind Rotationen in die Palliativmedizin, Akutgeriatrie sowie Hospitationen in der Ernährungs- und Diabetesberatung möglich). Ich habe auch beim Sozialdienst bei einer sehr engagierten Mitarbeiterin einen Tag hospitiert, da ich deren Arbeit etwas besser kennenlernen wollte. Urlaubstage können nach Rücksprache mit dem Sekretariat (das jederzeit offensteht und von sehr netten Sekretärinnen besetzt wird) genommen werden. Am besten überlegt man vor Erstellung des Rotationsplans schon, wann man ggf. länger Urlaub nehmen möchte, kurzfristige freie Tage sind jedoch auch möglich.
Zu den einzelnen Rotationen finden sich bereits ausführliche Informationen in den Vorberichten. Ich habe in unterschiedlichen Teams auf verschiedenen Stationen mitgearbeitet und mir hat es überall gefallen. Ein großes Plus in Eichstätt ist die angenehme Atmosphäre in der gesamten Klinik, insbesondere im ärztlichen Team. Nach der Mittagsbesprechung um 12:30 Uhr (Röntgendemo + 1x/Woche Fortbildung) gehen alle zusammen in der Kantine essen, wo man als PJ'ler ein kostenloses und sehr reichhaltiges Mittagessen (inkl. Salatbar) erhält.
Die Zeiten für die PJ-Unterrichte erhält man ebenfalls zu Beginn des Tertials. Je nachdem empfiehlt es sich aber, die Termine auch nochmal persönlich mit den einzelnen Dozierenden abzusprechen, da sonst auch Termine ausfallen und verschoben werden können. Besonders positiv war, dass der Chefarzt der Kardiologie auf unseren Wunsch bereit war, noch einen zusätzlichen Unterricht zum EKG zu geben. Darüber hinaus gibt es immer dienstags eine Fortbildung für das gesamte Ärzteteam im Anschluss an die Mittagsbesprechung, an der man als PJ'ler natürlich auch immer teilnehmen kann. Auch die Chefvisite auf der Gastroenterologie am Mittwoch ist überaus lohnend, wenn es darum geht, Neues dazuzulernen! Sehr gefallen hat mir, dass die Oberärzte bei den täglichen Besprechungen der Patienten sowie bei den Untersuchungen immer offen für Fragen sind und einem auch gerne proaktiv einiges erklären, sofern man Interesse zeigt. Das Betreuen von eigenen Patienten wird gerne gesehen und entsprechend begleitet und gefördert. Hierbei braucht man also auch nie Sorge haben, allein gelassen oder überfordert zu werden.
Noch ein paar Worte zur Unterbringung:
Wir waren im Bischöflichen Seminar, 5 min zu Fuß von der Klinik, untergebracht. Die Zimmer haben ein eigenes Bad und werden 1x wöchentlich gereinigt. Die Gemeinschaftsküche liegt in einem anderen Trakt des riesigen Gebäudekomplexes, ist aber auch zu erreichen. ;-) Eichstätt ist geprägt von der Universität, sodass die Stadt in den Semesterferien etwas 'ausgestorben' erscheint, während des Semesters aber umso lebendiger ist. Gleichzeitig hat Eichstätt für eine Kleinstadt wirklich viel an Kultur und Natur zu bieten, das sich zu erkundigen lohnt!