PJ-Tertial Unfallchirurgie in Kantonsspital Zug (1/2024 bis 4/2024)

Station(en)
Orthopädie/Traumatologie, ZNA, OP
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein chirurgisches Tertial auf der Orthopädie/Traumatologie verbracht, was problemlos von meinem LPA so anerkannt wurde. Mit viszeralchirurgischen Pat. hatte ich nur in der Notaufnahme und bei sporadischen Notfalleingriffen zu tun.

Das Team ist sehr nett und man wird schnell integriert. Man ist mit allen, bis auf den Chef, per du. Besonders das Assistententeam ist klasse. Alle sind zwischen Ende 20 und Anfang 30. Für viele ist es die erste Stelle als Ärztin/Arzt und somit fühlt man sich schnell wohl. Als besonders inspirierend fand ich, dass ca. die Hälfte im Assistententeam Frauen waren.

Der Tag begann immer mit dem Morgenrapport um 07.30 Uhr, wo die Röntgenbilder der Nacht als auch die anstehenden Tagesaufgaben besprochen wurden. Danach ging es für die meisten erstmal in die Cafeteria, wo zusammen etwas getrunken/gegessen wurden. Nicht selten wurde ich von den lieben Ä.i.W. auf eine Kaffee eingeladen <3. Danach ging es auf Station oder die Notaufnahme. Es gab auch für UA einen Dienstplan, so wusste man immer, wo man eingeteilt war.
Auf Station hat an als UA immer die Visite mitgeschrieben und im Laufe der Zeit auch selbst visitiert. Etwas stressig war die Chefarztvisite, wo es immer echt schnell ging. Im Optimalfall hat man aber einen Co-UA, somit kann man sich abwechseln. Danach ging es ans Dokumentieren und man durfte Arztbriefe diktieren. Was erstmal nervig ist, bereitet einen echt gut auf M3 und die Weiterbildung vor. Besonders diktieren spart viel Zeit und man merkt schnell, dass man besser wird.
Mit der Pflege hat man auf Station wenig zu tun (bis auf die Visite). Blutentnahmen/Zugänge und Verbandswechsel werden von der Pflege erledigt, was in der Schweiz üblich ist.
Wenn man im OP eingeteilt war, wurde man entsprechend angerufen und hat assistiert. Gesetzt waren die UA bei den elektiven Endoprothesen, aber auch traumatologische und ambulante OPs (ME u.a.) waren dabei. Im OP war die Stimmung meistens gut. Die Pflege war überwiegend nett und hilfsbereit, auch wenn jede/jeder natürlich manche Dinge etwas anders macht und man sich darauf einstellen muss. Im Laufe der Zeit, durfte ich auch im OP nähen (Donati, Intracutan), was aber nicht bei jedem UA selbstverständlich war.
Besonders Spaß hat mir die Notaufnahme gemacht. Da ist man für die chirurgische Notaufnahme zuständig und kommt so auch mit viszeralchirurgischen/allgemeinchirurgischen/urologischen Fällen in Kontakt. Die Assistenten der Viszeralchirurgie sind auch super nett. Grundsätzlich darf man mit der Zeit selbst Patienten anschauen, untersuchen, vorstellen und entsprechende Untersuchungen anmelden. FAST kann man auch immer machen. Entsprechend darf man auch die Dokumentation machen und ggf. die ambulante Versorgung (Rezepte erstellen etc.). Besonders Spaß hat mir die Wundversorgung gemacht, wo ich zunächst gut angeleitet wurde und später das komplett allein übernehmen durfte (das war allerdings abhängig vom eigenen Kenntnisstand und wie sicher man sich gefühlt hat).

Zu den negativen Punkten ist zu sagen, dass uns UA die üblichen Pikettdiensten schnell auf den Geist gingen, besonders als nicht so viele UA da waren und somit mehr Dienste übernommen werden mussten. Meistens blieb es auch ruhig, es kam aber schon vor, dass man nachts gerufen wurde. Da konnten auch schon viszeralchirurgische OPs dabei sein. Zudem waren ein paar Wochenenddienste zu leisten, die man hauptsächlich in der Notaufnahme und im OP bei Notfallops verbracht hat. Man hatte dann auch über die Tage Pikettdienst. Zum Ausgleich hatte man einen Tag vor und einen Tag nach dem Wochenende frei. Immerhin bekommt man für die Pikettdienste eine Pauschale von 600 CHF/Monat (unabhängig von der Anzahl pro Monat), was nicht wenig ist und etwas dafür entschädigt.

Ansonsten konnte ich meine freie Zeit gut verbringen. Zug bzw. Baar ist nicht weit weg von Zürich und Luzern. Darüberhinaus ist es gut angebunden, um ins Tessin oder Graubünden zu fahren. Eine Schnupper-Halbtax-Abo lohnt sich sehr, da Bahnfahren ansonsten ein teurer Spaß ist. Zu empfehlen ist außerdem ein Besuch des Pilatus, die Seen (Zürichsee, Zuger See etc.), das Tessin, Chur in Graubünden, Zürich sowieso. Da ich im Winter dort war, konnte ich die Skisaison nutzen. Gut gefallen hat es mir auf Melchsee-Frutt (sehr schöne Langlauftour).

Insgesamt hat es mir gut gefallen und ich denke gern an die Zeit zurück. Ich würde das Tertial genauso wieder machen. Das Team war toll und ich habe mich wohl gefühlt. Dennoch sei gesagt, dass man sich seinen Ruf und Vertrauen erarbeiten muss und dann dementsprechend viel machen darf.
Bewerbung
2,5 Jahre im Voraus, kurzfristig ggf. möglich
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
2000

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53