Allgemeines:
Bewerbung unkompliziert über das PJ-Portal. Man hat die Wahl zwischen einer Unterkunft und einem Ticket (Verbundraum, Nutzung von ICE/IC möglich), welches man erstattet bekommt. Hierfür meldet man sich am besten in der Personalabteilung. Hat alles prima geklappt.
Am 1. Tag wurde ich vom PJ-Beauftragten empfangen und rumgeführt, mir wurde das wichtigste erklärt. Ein Telefon wurde mir gestellt. Eine feste Umkleide hatte man nicht, ich habe mich immer auf den Stationen umgezogen. Kleidung wird gestellt. Ich musste mich aktiv um einen Schlüssel für bestimmte Bereiche sowie einen Internetzugang kümmern, war aber kein Problem. Zugang zum Computersystem mit Orbis und Mail erhält man.
Nephro/Geri:
Hier war ich insgesamt 8 Wochen. Ich habe mich gut im Team eingefunden, war sofort eingebunden und konnte mich bei der Visite soweit es ging selbstständig einbringen. Morgens ging es mit Blutentnahmen los, hier bekommt man von den ÄrztInnen auf Station Unterstützung (generell gibt es in Riesa wenig PJler, weshalb alles um einen herum organisiert ist. Man ist somit bei Blutentnahmen und Co selten alleine). In der Nephro konnte ich am Anfang auch einige Tage an der Dialyse mitlaufen, was auch sehr spannend war. Ich habe mich richtig wohl gefühlt dort und wäre gern noch länger auf der Station geblieben, aber man möchte ja auch noch andere Bereiche kennenlernen. Hier gibt es jedoch noch zu erwähnen, dass der Chefarzt sowie einige der Oberärzte am Ende des Tertials gegangen sind. Die Station wird sich wohl daher strukturell und personell ändern.
Hämato-Onko/Palli:
Hier gibt es deutlich mehr Blutentnahmen morgens zu erledigen, aber auch hier ist man nicht alleine. Den sicheren Umgang mit Portnadeln kann man hierbei außerdem gut verinnerlichen. Hier habe ich mich mehr als Mitläufer gefühlt als bspw. auf der Nephro, man konnte sich seine Aufgaben aber dennoch aktiv einfordern. Es werden dort einige Knochemarkpunktionen gemacht, auch man selbst darf diese unter Aufsicht durchführen.
ITS:
Hier war ich nur eine Woche und hält sich eher im Hintergrund (mit dem Wissen, dass ich auch nur eine Woche dort war). Welche Fälle und welche Interventionen dort im Alltag anfallen sind natürlich unterschiedlich. Ich durfte am Ende eine arterielle Punktion durchführen. Die Möglichkeit für ZVKs und anderen Punktionen hat man an sich aber auch. Wie immer braucht man die richtigen Anleiter und die passenden Patienten...
NA:
In der Notaufnahme fühlt man sich ebenfalls schnell als Teil des Teams und darf direkt mit anpacken. PatientInnen aufnehmen inkl. Anamnese/Untersuchung, Dokumentation und Therapieplan. Hier habe ich mich an den leitenden Oberarzt der NA gehangen, von dem man super viel lernen kann und mit dem der Umgang sehr kollegial und sofort auf Augenhöhe war. Ich war nur eine Woche hier, aber die war wirklich super!
Zusammenfassung:
Riesa als Krankenhaus hat viel zu bieten, vor allen wenn man sich Aufgaben aktiv einfordert. Ist man eher das stille Mäuschen, kann man es sich sicherlich teils schwer haben. Es liegt also wie so oft an einem selbst.
Die Pendelei (bei mir Dresden <> Riesa) ist natürlich nervig, da braucht man nicht drumherum reden. Wenn man das aber in Kauf nimmt, ist alles fein. Der Feierabend richtet sich oft nach den Zügen und ich hatte nie das Problem, dass ich einen Zug nicht nehmen konnte, weil ich nicht gehen durfte/konnte. Pünktlich frei ist also meistens drin, manchmal auch zeitiger.
Zu den Rotationen: Im Nachgang ärgere ich mich, dass ich die Zeiten auf ITS und v.a. der Notaufnahme nicht länger gewählt habe. Ich würde empfehlen, NA und ITS jeweils mindestens zwei Wochen zu machen. Es gibt außerdem noch eine Kardio (mit HKU) und eine Gastro. Letztere macht sehr viele invasive Diagnostik und Eingriffe in der Endoskopie, eine Rotation ist hier sicherlich auch spannend. Rückblickend würde ich meine Nephro-Zeit bei 8 Wochen belassen, so kann man mal wirklich intensiv in einem Bereich ankommen und wie gesagt mehr Zeit in NA/ITS investieren. Generell hätte ich zu jeder Zeit auch in der Endoskopie und den anderen Funktionsbereichen hospitieren können, was ich auch manchmal gemacht habe. Alle sind zudem wirklich sehr nett und der Großteil auch motiviert, jemand an die Hand zu nehmen und etwas beizubringen. Manchmal jedoch mehr indirekt während des Stationsalltags und nicht in expliziten Teachings.
Insgesamt kann man in Riesa sehr viel lernen, viel aktiv selbst machen und ist dabei meistens mit in der 1. Reihe dabei. Es gibt kaum andere PJler und somit hat man die freie Wahl, was man sehen und machen möchte. Für wen das Pendeln kein absoluter Ausschlussgrund ist, dem empfehle ich, Riesa als Option in Erwägung zu ziehen. Dass man oft dafür belächelt wird, wenn man in Riesa PJ macht, ist in meinen Augen wirklich ungerechtfertigt.
Bewerbung
Meldung über PJ-Portal. Ich bekam deine eine Mail meines PJ-Beauftragten zur Absprache meiner Rotationen.