Das Team der Allgemeinchirurgie ist zu großen Teilen sehr nett und viele KollegInnen erklären auch gerne, man muss aber, wie überall, auch selbst ein bisschen dahinter sein was zu lernen. Der Tag beginnt um 7:30 um der Pflege bei den Blutabnahmen zu helfen (manche wollen das aber auch ganz auf die KPJler abwälzen). Um 8:00 ist dann die Morgenbesprechung und im Anschluss startet der Regelbetrieb. Wir waren 4 KPJ Studierende und haben uns einen Rotationsplan zwischen Station, Ambulanz und OP ausgemacht, somit hat man auch alles gesehen.
Der Arbeitsplatz auf der Station ist eher dürftig mit einem Laptop auf einen Sessel gequetscht und je nach Turnusärzten ist das Arbeiten hier unterschiedlich lustig. Sonderlich spannend ist die Stationsarbeit meistens nicht, weil die Visiten sehr kurz sind und die Fachärzte sich danach oft gleich wieder wo anders hin verziehen und so nicht viel Raum für fachliche Fragen bleibt. Aufgaben hier sind, Aufnahmen, Zugänge, EKGs, Zuweisungen und Briefe (im klassisch chirurgisch kurzen Stil) schreiben.
In der Ambulanz kann man die Turnusambulanz mit den Wundkontrollen und Nahtentfernungen begleiten und hier auch selbst Hand anlegen, oder in der Facharztambulanz Akutpatienten oder OP Planungen sehen. Je nach Facharzt kann man gegebenenfalls auch unter Aufsicht mal einen Abszess drainieren o.ä.
Im OP wurde meistens eine Assistenz gebraucht und auch selbst zunähen oder mal den Hautschnitt machen war öfter möglich (je nach Operateur natürlich).
Bzgl Fortbildungen gab es einmal die Woche eine Fortbildung im Rahmen der Morgenbesprechung und vom Spital her ein großes Angebot an optionalen Fortbildungen , die oft sehr interessant waren.
Das Mittagessen ist gratis und halbwegs gut, die gestellte Dienstkleidung ist nicht ganz so der Hit, aber man kann sich ja sonst einfach die OP Bereichskleidung schnappen. Die Lernzeit der MUW wird fix in den Tag eingeplant und kann bei Nichteinhalten wenns stressig wird auch geblockt an einem anderen Tag genommen werden. Potenzielle Überstunden (z.B. durch länger laufende OPs) können aufgeschrieben werden und dann geblockt als Zeitausgleichstage eingelöst werden. Nachtdienste sind nicht möglich.
Was mich oft doch sehr gestört hat war, dass auf der Station durch jeden Tag wechselnde visitierende Ärzte einiges untergegangen ist und Turnusärzte und KPJler hier oft recht auf sich alleine gestellt sind und den Überblick behalten müssen.
Alles in allem ein halbwegs lehrreiches Tertial mit angenehmem Arbeitsumfeld, aber nichts weltbewegendes.
Bewerbung
Wenn die Einstiegstermine der MUW veröffentlicht werden, kurzfristig aber teilweise sicher auch möglich.