Da die ACh seit Juli 2023 einen neuen Chefarzt hat, sind noch nicht alle Abläufe im Team ganz rund.
Insgesamt wird *versucht*, die PJs besser in den Alltag und die Lehre mit einzubringen, was leider nicht immer gut funktioniert. In der Regel ist man mind. 1x/d mit im OP, jedoch um hauptsächlich Haken und die Klappe zu halten. Nur in der Thoraxchirurgie war es mir erlaubt, ein paar kleine Schritte mit zu operieren.
Der Alltag auf Station ist fürchterlich langweilig. Es wird morgens mit einer sehr schnellen Visite begonnen, bei der die Patientin weder richtig vorgestellt werden, noch richtig zu Wort kommen können. Nach der Frühbesprechung gibt es unzählige BEs und Viggos auf Station zu legen, danach ist man für einige Stationsärzte nur noch Luft und wird von der Pflege maximal nochmal zum Blut abnehmen angerufen. An einigen Tagen klappt es dann, dass man schon am Vortag für eine OP eingeteilt wurde, auf die man sich vorbereiten konnte und bei der man dann Assistiert/Haken hält. Einige nette OÄs fragen einen dabei etwas zur OP ab, von manchen wird man aber eher zu seinem Privatleben, vor allem zum Dating-Leben ausgefragt. Meiner Meinung nach total unangebracht. Solange man nicht im OP ist, sitzt man den ganzen Tag rum und wartet darauf, nach der Nachmittagsbesprechung endlich nach Hause gehen zu dürfen.
1x pro Woche findet eine FoBi für eine Stunde statt, die je nach Arzt/Ärztin mal besser oder schlechter ist. Abgesehen von der Fortbildung habe ich nicht wirklich was gelernt.
Im Tertial ist es Pflicht, einmal nach der Frühbesprechung für das gesamte Team ein aktuelles Paper vorzustellen. Der Termin dafür wird zu Beginn des Tertials bekannt gegeben.
Es besteht die Möglichkeit, einige Nachtdienste unter der Woche anschließend an den normalen PJ Alltag noch zu machen oder an den Wochenenden 24h-Dienste, die unter der Woche mit 50€ und am WE mit 100€ vergütet werden. Dafür muss man sich aber wirklich einen abarbeiten, da man sowohl für die ACh, als auch für die UCh zuständig ist, was BEs, Viggos und Verbände, sowie OP-Assistenz angeht. Zumal es immer wieder Probleme damit gibt, ein Bereitschaftszimmer zu bekommen. Ich habe einen Nachtdienst mitgemacht und wurde so unterirdisch behandelt, dass das auch der einzige Dienst geblieben ist. Auch wenn es anders kommuniziert wird, diese Dienste sind KEINE Pflicht!
Alles in allem kann ich die Station nicht fürs PJ empfehlen. Zwar war das halbe Tertial dort immer noch deutlich besser als das in der UCh, aber ich hab selten erlebt, dass PJler dem SO egal sind. Dann sucht euch lieber ein Haus, bei dem man nach Hause geschickt wird, wenns nichts mehr zu tun ist, oder wo man als Gegenleistung zur Arbeit wenigstens was lernt.