PJ-Tertial Pädiatrie in Klinikum Deggendorf (1/2024 bis 3/2024)

Station(en)
Station 11, Station 63, Kinder-Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Linz (Oesterreich)
Kommentar
Leider kann ich über die pädiatrische Abteilung wenig positives Berichten. Das Ärzteteam ist eigentlich sehr klein, jedoch war von einem Teamgefühl wenig zu merken. In so einem kleinen Team siezten sich die Oberärzte trotz jahrelangen Zusammenarbeitens, was auf mich sehr seltsam wirkte, auch die Art und Weise des Chefarztes ist sehr gewöhnungsbedürftig. Untereinander bemerkte man viele Sticheleien, die auf mich Außenstehende ziemlich lächerlich wirkten. Es herrschte während meines PJ eine sehr schlechte Stimmung, die auf viele Kündigungen und auch kulturelle Spannungen zurückzuführen ist. Was ich auch als sehr unangenehm empfand war, dass zwei Assistenzärztinnen immer in ihrer Muttersprache miteinander kommunizierten. Die meisten Assistenzärztinnen wirkten generell sehr überfordert, da sie selbst nur sehr wenig Erfahrung hatten und auch nicht ausreichend von den Oberärzten angeleitet wurden. Wenn man den Assistenzärztinnen Fragen bezüglich der Therapie stellte erhielt ich oft etwas pampige Antworten, da sie sich wohl ausgefragt bzw. kritisiert vorkamen.

Das Pflegepersonal auf Station 11 war auf das Ärzteteam sehr schlecht zu sprechen. Ein mögliches Problem könnten hier auch die vielen Hospitanten sein, die meistens noch keine guten Deutschkenntnisse hatten. Generell wirkte es auf mich so, dass die Pflege die Hospitanten, als auch mich als PJler, als nervig empfand. Trotz mehrmaligem erklären wurde ich immer als Hospitantin abgestempelt, die sowieso nichts machen darf. Ich persönlich war sehr froh um die Hospitanten, da diese mir die Klinik bzw. Stationen zeigten und ich so zumindest einen kleinen Überblick erhalten konnte.

Wenn die Oberärzte bei der Visite dabei waren konnte man auch Fragen stellen und während der Visite hin und wieder auskultieren, dies ist aber auch auf viel Eigeninitiative zurückzuführen. Die Chefarztvisite war ein Schnelldurchlauf über alle Patientenkurven, da während meines Aufenthalts viele RSV/Influenza-Kinder auf der Station waren wurden diese vom Chefarzt nur im Ausnahmefall visitiert. Während der Besprechungen bzw. der Visite brachte der Chefarzt leider auch immer wieder unangebrachte Kommentare den Assistenzärztinnen gegenüber.

Besser wurde es auf der neonatologischen Station 63. Hier wurden die etwas erfahreneren Assistenzärztinnen eingesetzt, die sich auch mehr um mich kümmerten. Natürlich konnte ich als PJler hier auch nicht viel am Patienten machen, aber einige Ärztinnen ließen einen mal kleinere Untersuchungen durchführen, was immer ein kleines Highlight war. Ebenso zeigten sie mir bestimmte Tools die in der Neonatologie wichtig sind.

Die Pflege auf Station 63 war mir gegenüber viel freundlicher und interessierter. Natürlich muss hier auch erwähnt sein, dass die Arbeitsbelastung auf Station 63 wesentlich geringer als auf Station 11 war, teilweise gab es für die Frühchen sogar eine 1:1-Betreuung, trotzdem war es für mich eine tolle Erfahrung in der kurzen Zeit doch in dieses große Team (ca. 40 Pflegekräfte) aufgenommen zu werden.

Neben den täglichen Besprechungen findet zweimal pro Woche auch eine Röntgenbesprechung statt.

Jede Woche sollte eigentlich ein EKG-Kurs für PJler stattfinden, der während meiner PJ-Zeit aber wohl immer spontan ausfiel, trotz vorheriger Nachfrage beim zuständigen Sekretariat stand ich immer alleine da. Im Anschluss an den EKG-Kurs fand jede Woche eine 1-stündige Fortbildung zu einem bestimmten Thema statt. Leider waren hier nur meist 1-2 Studenten anwesend, aber wenigstens hier gaben sich die Vortragenden viel mühe. Leider erhielt ich keinen Zugang zum Intranet der Klinik und folglich konnte ich auch auf den Fortbildungsplan bzw. spontane Änderungen nicht zugreifen.

Alles in allem kann ich die pädiatrische Station des Klinikum Deggendorf für ein PJ leider nicht empfehlen. Während den Fortbildungen erhielt ich ein ähnliches Feedback von PJ-Studenten die auf anderen Stationen tätig waren.
Bewerbung
Ca. ein halbes Jahr im Voraus. Die Personalstelle hat leider wenig Interesse an PJ-Studenten. Ich musste mehrmals nachfragen, um endlich eine Antwort zu erhalten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
812 ,-
Gebühren in EUR
vergünstigtes Parkticket 1,- /Tag

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.67