Spontan entschied ich mich dazu, 2 Monate des Innere Medizin-KPJ-Teils doch in Wien zu absolvieren. Irgendwie fiel die Wahl dann auf die Rheumatologie des AKH (tatsächlich hatte ich bei einer Bewerbung 2 Monate vor Antritt noch einige verschiedene Möglichkeiten, Stellen in Wien anzutreten, also da ist spontan auf alle Fälle einiges möglich).
Letzten Endes wohl die beste Wahl, die ich hätte treffen können. Kurz zusammengefasst, was das KPJ dort so lohnenswert machte;
- Das Team ist sowohl von ärztlicher als auch pflegerischer Seite unheimlich sympathisch und entgegenkommend.
- Als KPJ-StudentIn wird man voll ins Team integriert und kann wie ein Assistenzarzt mitarbeiten.
- Man hat keine Kritik zu befürchten, wenn man Fragen stellt oder sich an die ein oder andere Patienteninformation falsch erinnert. Dementsprechend ist einem die Möglichkeit gegeben, wirklich proaktiv und selbstständig mitzuarbeiten.
- Man lernt extrem viel über rheumatologische, aber auch allgemein internistische Fälle (meistens wird über die Hälfte der Station von nicht-rheum. PatientInnen belegt), dadurch ist der Stationsalltag sehr abwechslungsreich
- Es wird gewünscht, dass immer min. 2 StudentInnen auf der Station anwesend sind; wir waren zu dritt (meist sind sogar 4 KPJler dort eingeteilt) und so konnte jeder, der wollte, 1-2 Tage pro Woche frei machen. Dafür arbeitet man täglich länger, meistens bis ca. 17:00
- Jeden Mittwoch gibt es eine internistische Fortbildung zu allen möglichen Themen, und auch auf Station wurde gelegentlich Rheumatologisches von ärztlicher Seite präsentiert.
- Jeden Donnerstag sollen KPJler einen rheumatologischen Patientenfall vor dem ganzen Team (inkl. AmbulanzärztInnen und Chef) präsentieren. Klingt zunächst abschreckend, aber man bekam reichlich Unterstützung beim Erstellen und konnte so auch nochmals einiges Lernen.
Ich will garnicht zu sehr ausschweifen, weil ich von mir selbst weiß, dass man sich ewige Texte meist eh nie durchliest.
Als Kontrapunkte wären hervorzuheben, dass man im Grunde nur auf Station eingeteilt ist. Wer auf die Ambulanz möchte, muss theoretisch einen "freien Tag" opfern, um hier mitzukommen, aber in Absprache mit den Ärztinnen ist da auch einiges möglich. Außerdem ist die Rheumatologie ein sehr konservatives Fach, es gibt also wenig an praktischen Handgriffen, die man hier üben kann.
Alles in allem habe ich es selten erlebt, dass man als KPJler so ernst genommen und aktiv integriert wurde. Habe mich rundum wohlgefühlt. Danke für die tolle Zeit!
Bewerbung
2 Monate im Voraus über das Sekretariat der Inneren III (hier sind auch Gastro, Endo und Nephro dabei) bei Herrn Armin Mokhberi