Der Arbeitstag begann zwischen 8:00 und 8:30 Uhr, mit flexibler Mittagspause, und endete in der Regel zwischen 14:00 und 15:15 Uhr. Wenn man mal früher losmusste, war es auch problemlos möglich, früher zu gehen.
Mein Haupteinsatzbereich war die Makroskopie. Anfangs durfte ich zusehen und erhielt umfassende Erklärungen. Nach einer Einarbeitung konnte ich einfache Präparate selbstständig beschreiben, diktieren und zuschneiden. Bei Obduktionen konnte ich jederzeit im Seziersaal dabei sein und mitarbeiten. Während der acht Wochen fanden Obduktionen durchschnittlich einmal pro Woche statt. Totenbeschauen hingegen wurden fast täglich durchgeführt. Bei interessanten Fällen konnte man sich vorab in die Krankengeschichten einlesen, den Leichnam auf Totenzeichen und andere wichtige Merkmale untersuchen und anschließend gemeinsam mit dem/r zuständigen Arzt/Ärztin die Kausalkette erarbeiten, die zum Tod führte.
Ein Teil meiner Zeit bestand aus eigenständigem Mikroskopieren. Ich erhielt von verschiedenen Ärzten/Ärztinnen interessante, abgeschlossene Fälle, die ich in einem eigenen Büro mit PC und Mikroskop einsehen und analysieren konnte. Einfachere neue Fälle durfte ich selbstständig beurteilen, und die Ergebnisse wurden anschließend gemeinsam besprochen und überprüft. Bei Interesse konnte ich jederzeit an den dreimal wöchentlich stattfindenden Tumorboards teilnehmen.
Zusammenfassend kann ich das KPJ in der Pathologie uneingeschränkt empfehlen! Auch für Studierende, die nicht primär Pathologen werden möchten, ist dieses Tertial sehr gut geeignet, um ein tieferes Verständnis für Krankheiten und deren Pathomechanismen zu entwickeln und die Befunde der Pathologen im späteren Berufsleben korrekt zu interpretieren. Ich selber konnte mir vorher schon vorstellen als Pathologin zu arbeiten und bin nun darin bestärkt worden.
Insgesamt möchte ich betonen, dass das gesamte Pathologie-Team – einschließlich der Ärzte und Ärztinnen, Obduktionsassistenten und -assistentinnen, Laborassistentinnen, und allen anderen – außerordentlich freundlich war und mich von Anfang an herzlich aufgenommen hat.
Besonders beeindruckend fand ich, dass sich die Ärzte und Ärztinnen viel Zeit nahmen, um mir neue Dinge zu zeigen und ihr Wissen zu vermitteln.
Diese Erfahrung hat dieses Tertial zu einer besonders wertvollen Zeit gemacht, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!