Vorab: Bei diesem Tertial handelt es sich um das Wahlfach Gefäßchirurgie, welches zu diesem Zeitpunkt nur an der LMU angeboten wird! Also falls Interesse an der Gefäßchirurgie besteht, kann ich ein Tertial an dieser Abteilung wirklich weiter empfehlen!
Da ich der erste Gefäß-PJler dort in der Klinik war, gab es keine feste Einteilung/Vorgaben, die meinen PJ-Alltag bestimmt haben, sodass ich mein Tertial unter Absprache mit den Ärzten mehr oder weniger selber gestalten durfte. Dies war am Anfang etwas ungewohnt, doch hat sich das im Verlauf als sehr angenehm herausgestellt, da ich durchgehend zwischen Station, Sprechstunde und OP rotieren und die Vielseitigkeit der Abteilung und der Gefäßmedizin entdecken konnte.
Tagesablauf mit dem Stationsarzt: 07:20 Morgenbesprechung, Visite 30-60 Minuten, Blutabnehmen/PVK, ABI messen, septische Verbandswechsel/VAC-Anlagen, KLAUs anlegen etc, 15:30 Nachmittagsbesprechung mit Vorstellung von Neuaufnahmen bzw. Prä-OP Patienten, danach bis 17-18 Uhr Briefe geschrieben, Blutabnehmen/PVKs. Wenn man früher gehen musste, war das auch kein Problem. Die Ärzte sind trotz der hohen Arbeitslast hilfsbereit gewesen und haben auch vieles erklärt. Das Stationsteam wird durch ein richtig kompetente und hilfsbereite Gefäßassistenin unterstützt, von der man sich einiges abgucken kann.
Sprechstunde: Montag Carotis-Sprechstunde, Mittwoche Aortensprechstunde beim Chef, Donnerstag PAVK- und Shunt-Sprechstunde, Freitag Wund-Sprechstunde. Jede Sprechstunde unbedingt mitnehmen! Teilweise darf man Patienten unter Aufsicht selber aufnehmen und voruntersuchen/vorsonografieren.
Im OP: Das operative Setting ist ziemlich angenehm mit freundlichen Chirurgen/OTAs/Anästhesisten. Nicht vergessen: IMMER vorstellen :). Man sieht ein ziemlich breites Spektrum der Gefäßchirurgie mit Aorten-, Carotis-, PAVK-, Shunt-, Viszeralen Gefäß-Eingriffen sowohl endovaskulär als auch offen. Die LMU hat sich insbesondere auf die endovaskuläre Aorten-Reparatur (EVAR) spezialisiert, assistieren tut man hier eher weniger, aber aus der 2. Reihe zuschauen lohnt sich. Gelegentlich durfte man bei einigen Eingriffen auch als 1. Assistenz assistieren bsp. bei Leisten-TEAs, Shunt-Revisionen oder Minor-Amputationen, wodurch man wirklich viel mitnehmen konnte.
In Absprache mit dem Chef durfte ich für eine Woche in die angiologische Sprechstunde rotieren, welches ich jedem PJtler dringends empfehle. Hier konnte ich viele Patienten teilweise alleine bzw. unter ärztlicher Aufsicht sonografieren und habe dabei erste Kernkompetenzen im Gefäß-Schall entwickelt.
Lerntage gibt es an der LMU nicht und um den PJ-Unterricht muss man sich selbstständig kümmern, welches von der PJ-Koordination online über Mecum angeboten wird. Man bekommtn 500 Euro-Taschengeld und Essensmarken für die Kantine (Salatbar ist top, der Rest naja).
Insgesamt bin ich sehr froh, hier mein Gefäß-Tertial absolviert zu haben. Ich konnte in diesen 16 Wochen wirklich viel für meine gefßchirurgische Zukunft mitnehmen. Ich war mir zwar schon vor PJ-Beginn sicher, dass ich später in die Gefäßchirurgie gehe, das Tertial hat mich in meiner Entscheidung nur noch bestätigt :).
Bewerbung
Als LMU-Student habe ich kurz vor meinem PJ-Beginn erfahren, dass an der LMU das Wahlfach Gefäßchirurgie angeboten wird und mich ganz üblich über das PJ-Portal beworben.