Das PJ-Tertial hier in Helios Klinikum München West ist sehr zu empfehlen. Von Anfang an wurde ich sehr freundlich aufgenommen und nach 1-2 Wochen gut eingearbeitet. Das gesamte Team, von den Ärzten bis zu den MTRAs, ist super freundlich und lehrengagiert. Zwischen ihnen herrscht eine familiäre Atmosphäre, sodass ich bei der Arbeit immer Spaß hatte und gleichzeitig meine radiologischen Kenntnisse vertiefen konnte.
Die Arbeit beginnt täglich um 7:45 Uhr mit einer internen Teambesprechung über die Bilder, die später in den Röntgen-Demos mit den jeweiligen zuständigen Fachbereichen besprochen werden. In der ersten Woche verbringt man die Zeit mit den MTRAs an Röntgen/CT/MRT etc., um die technischen Grundkenntnisse zu verstehen. Nachdem man die Grundlagen verschiedener Bildgebungen beherrscht hat, schaut man den Ärzten zu Beginn zuerst über die Schulter. Ich habe mich immer getraut, jegliche Fragen zu stellen. Als Studenten sind wir meistens zu zweit, d.h. man bekommt nahezu 1:1 Teaching von den Oberärzten, was ich persönlich wirklich exzellent finde und nie an einer Uniklinik erwarten würde. Außerdem, wenn spannende Fälle dazwischen kommen, holt einer mich immer dazu, und die möglichen DDs/Pathologien werden gemeinsam frei besprochen. Falls ich zu einem bestimmten Fall Fragen hätte, habe ich immer die Gelegenheit aktiv nachzufragen. Die Oberärzte nehmen sich viel Zeit und geben sich viel Mühe, mir dies genauer zu erklären. Von denen habe ich recht viele Tipps bekommen, wie ich einen Fall systematisch beurteilen und befunden kann. Auch alle Assistenzärzte sind extrem nett, geduldig und haben mir viel gezeigt. Die stellen mir auch öfter Fragen oder spannende Fälle, dass ich aktiv mitdenken kann und nicht nur passiv Infos aufnehme. Unter der Woche finden auch interessante Interventionen statt (Punktionen, Biopsien, Infiltrationen, seltener PTCD ggf. Stenteinlage etc.), bei denen man immer zuschauen und ggf. assistieren kann. Ich durfte auch mal unter Aufsicht und Anleitung selbst Facettengelenks- sowie ISG-Schmerzinfiltrationen durchführen.
Im Verlauf fängt man an, selbst Befunde zu schreiben und diese danach mit dem Oberarzt zu besprechen. Da man wirklich sehr gutes Teaching zu Beginn bekommt, ist man später in der Lage, auch komplexere Fälle zu befunden. Am Ende hatte ich noch eine Simulationsprüfung, was mir viel geholfen hat, um mich gut auf M3 vorzubereiten. Gleichzeitig merkt man auch, wie weit man in den 4 Monaten gekommen ist. Am Ende des Tertials fühlte ich mich deutlich sicherer vor der Prüfung.
Zu den studentischen Pflichtaufgaben (wie in jedem Krankenhaus und jeder Fachabteilung) gehören Viggos legen(max. 5x/Tag, manchmal gar keine) und rektale Kontrastmittelfüllungen (durchschnittlich 1-2x/Tag). Man wird aber nie als billige Arbeitskraft angesehen, und das Team ist immer dankbar, wenn man dabei hilft und unterstützt. Inzwischen bekommen PJler auch ein Diensttelefon, was ich ganz praktisch finde. Oft teilen wir uns unter der Woche, wer dafür zuständig ist. Insgesamt hat mir das Tertial super gefallen, und ich bin jeden Tag gern zur Arbeit gegangen. Für mich war es sicher das beste Tertial und am Ende fühlte ich mich richtig als ein Teammitglied angesehen.