Mein Neuro-Tertial in Höchst war mit Abstand das Beste!
Das Team war unglaublich nett und hilfsbereit. Alle Ärztinnen und Ärzte waren sehr engagiert und haben gerne Lehre gemacht. Man wurde eher als zukünftiger Kollege denn als Student betrachtet.
Bereits am ersten Tag wurde ich gefragt, ob ich eigene Patienten betreuen möchte. Das gab mir das Gefühl, geschätzt zu werden. Ich durfte meine Patienten den Oberärzten vorstellen und Therapiepläne vorschlagen. Zwar habe ich viele Blutentnahmen gemacht, aber bei weitem nicht so viele wie in der Inneren Medizin. Zudem fragen die Ärzte immer höflich, ob man die Blutentnahmen übernehmen kann und helfen mit, wenn es zu viel wird. Lumbalpunktionen durfte man selbstständig durchführen und am Ende des Tertials beherrscht man diese Technik sicher.
Die Oberärzte und der Chef sind sehr kompetent und bemühen sich, durch spannende Fälle das Interesse an der Neurologie zu wecken und ihr Wissen weiterzugeben.
Es gibt wöchentliche Fortbildungen in der Neurologie, teilweise gemeinsam mit der Neurochirurgie. Zudem finden wöchentliche interdisziplinäre Seminare für alle PJ-ler statt, wobei diese leider nicht immer regelmäßig sind (Chirurgie zweimal wöchentlich, Innere/Fachrichtungen nur montags und nicht immer, Päd und Geri relativ regelmäßig).
Während des Tertials rotiert man durch die Normalstation, Intensivstation, Stroke Unit, Notaufnahme, MS-Ambulanz und Funktionseinheit. Man sieht sehr interessante Fälle, wird mit EEG vertraut gemacht und darf auch selbst Sonographien durchführen. Es besteht auch die Möglichkeit, bei Thrombektomien zuzuschauen und einige Tage in der Neuroradiologie mitzuarbeiten.
Ich empfehle jedem, der später in die Neurologie gehen möchte, ein Neuro-Tertial in Höchst. Aber auch wenn man kein Neurologe wird, kann man dort sehr viel lernen und sicherlich auch Spaß haben.