Shortfacts:
- eigenes Telefon, IT-Zugang, Spind, Klamotten ab Tag 1
- Zuteilung eines Mentors
- Hauseigener Lernzielkatalog
- Rotationen: OP, Intensivstation (Chirurgisch/ internistisch), NEF
- Ausbildungsgespräche mit OA/ Chefarzt
Ablauf:
Hier freut man sich wirklich über PJler und nimmt diese wahr. Zu Beginn gab es ein Ausbildungsgespräch einmal mit dem Oberarzt und noch eins mit dem Chefarzt zum Thema wie ich mir das Tertial vorstelle, was ich lernen/ sehen möchte. Anschließend wurde mir ein Assistenzarzt als Mentor zugeteilt und eine Liste mit Theorieinhalten ausgehändigt.
OP: Als erstes ging es dann in den OP. Hier lernt man dann erstmal Maskenbeatmung und die verschiedenen Techniken der Atemwegssicherungen, die Assistenzärzte lassen einem da auch den Vortritt außer es ist ein erwartet schwieriger Atemweg oder der Patient ist instabil etc. Wenn es dann während der OP etwas ruhiger ist bespricht man theoretische Inhalte und bekommt die Bedienung verschiedener Geräte gezeigt (Beatmungsgerät, Perfusoren, Schmerzpumpen etc.). Ich hab meistens mit meinem Mentor verabredet, was von der Theorieliste wir am nächsten Tag besprechen wollen und hab das Thema dann vorbereitet. Dadurch hab ich für die Prüfung schon mega viel gelernt und konnte Theorie und Praxis gut verbinden. Als ich die Medikamente und Dosierungen dann besser kannte, durfte ich dann in der Einleitung auch die Medis ansagen und hab zum Schluss dann auch ein paar einfache Narkosen komplett selbst gemacht und der Assistenzarzt ist eingeschritten wenn etwas nicht gepasst hat.
Thema Punktionen: Was man, und wie oft man irgendwas punktieren darf ist wie immer sehr davon abhängig an welchen Arzt man sich dranhängt. Arterien und Viggos kann man ziemlich oft legen, bei ZVKs wird es schon schwieriger weil die Zeit im OP oft knapp ist und auf Intensivstation sind viele junge Assistenten, die selber auch ZVKs legen lernen. Wenn man immer mal wieder nett fragt wird aber auch schon mal der nächste OP Punkt etwas früher in die Einleitung bestellt, damit man auch mal ran darf. Spinalanästhesien/PDKs hab ich in meinem Tertial nicht selbst gemacht. Ich durfte 2 Blöcke stechen, da muss man aber glaube ich wirklich Glück haben.
Intensivstation: Man rotiert 2-4 Wochen auf Intensivstation (wie lange darf man sich aussuchen). Man arbeitet im Früh- oder Spätdienst. Hier gibt es chirurgische und internistische Patienten. Man erlebt den Alltag auf intensivstation mit, kann Patienten aufnehmen und wird auch ermutigt Patienten selbst auf der Visite vorzustellen. Der Herzalarm des Hauses wird auch durch ein Team der Intensivstation bedient, sodass man die Alarme mitbekommt und auch jederzeit mitgehen darf. Die Ärzte, insbesondere auch die Oberärzte auf der Intensivstation sind super nett und erklären gerne mal was zu den Patienten und Krankheitsbildern in der Visite.
NEF: Das Haus verfügt über ein eigenes NEF und man kann sich als PJ in eine Liste eintragen und dann mitfahren. Ich bin insgesamt ca 6 mal mitgefahren. Von einer Reanimation bis zum epileptischen Anfall war alles dabei. Die Anzahl der Einsätze die man pro Tag mitbekommt schwankt so zwischen 0 und 5.
Stimmung:
Die Anästhesisten sind ihrem Ruf entsprechend größtenteils super nett und lustig. Man fühlt sich eigentlich sofort wohl und willkommen. Der Chef und ein Oberarzt der sich um die PJs kümmert sind wirklich unfassbar engagiert und fragen auch immer mal wieder nach ob alles gut läuft. Zum Schluss gibts auch noch mal ein Abschlussgespräch mit dem Chef.
Fazit:
Ich hatte wirklich eine sehr gute Zeit in diesem Tertial und habe sehr viele praktische und theoretische Skills mitgenommen, die mir garantiert beim Berufseinstieg helfen, egal welche Fachrichtung es letztendlich wird.