PJ-Tertial Anästhesiologie in Kantonsspital Obwalden (3/2024 bis 6/2024)

Station(en)
Anästhesie
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Das wichtigste zuerst: Ein unglaublich gutes Tertial in einer unglaublich schönen Landschaft.

Aufgabenspektrum:
Patientenübernahme
Vorbereitung
Einleitung inkl. Intubation
periphere Blöcke (v.a. Adduktorenblock)
Narkoseführung
Ausleitung

Das Spital ist ein recht kleines Haus, also aufwendige Einleitungen mit ZVK, Arterie und HLM sucht man vergebens, dafür darf man ab Tag 1 praktisch alles machen und man lernt das Team sehr schnell kennen. Trotz der übersichtlichen Größe wird ein verhältnismäßig großes Spektrum operativ durch diverse Belegärzte abgedeckt. So gibt es nicht nur allgemeinchirurgische und orthopädische Eingriffe, sondern auch HNO (auch viele Kinder), Auge (Katarakt), Wirbelsäule, gynäkologische und selten auch mal zahnärztliche Eingriffe.

In der Schweiz macht die Anästhesiepflege fast alles eigenständig, die Ärzte kommen zur Einleitung kurz vorbei und drücken den Startknopf. Die Intubation wird von der Pflege gemacht. Ärztliche Aufgaben sind dann noch die Blöcke, SA oder auch (selten) Arterien/ZVK. Die Anästhesiepflege führt die Narkose. Die Ärzte in der Schweiz sind gleichzeitig für mehrere Säle verantwortlich. Bei Kindernarkosen leiten Arzt und Pflege auch gemeinsam aus. Somit läuft man mit der Pflege mit bzw. übernimmt die Aufgaben, um die sich die Pflege kümmert.

Dienstbeginn ist 6:50 zum Morgenrapport, wo die Saaleinteilung erfolgt. Danach beginnt der Arbeitstag der je nach Saalauslastung bis 16 Uhr geht, zwischendrin wird man abgelöst zur Frühstückpause sowie zum Mittag. Selten kommt es vor, dass man länger bleibt. Ab und zu kann man auch früher gehen und wenn der Saal über 16 Uhr läuft und es personell möglich ist, wird man vom Spätdienst abgelöst. Richtiger PJ-Unterricht gibt es wohl für die UAs der Medizin und Chirurgie, aber im OP hat man meist keine Zeit, dafür bekommt man 1:1 teaching von unterschiedlichen Pflegern oder Ärzten zu Anästhesiologischen Themen. In der Schweiz ist es üblich, dass dem OP um Mittag eine kostenlose Suppe sowie Brot gestellt wird.
In der ganzen Schweiz ist jeder Unterassistent, egal welche Fachrichtung, auch an Picketdiensten beteiligt. Sprich falls eine operative Assistenz benötigt wird, klingelt das Telefon und man hat 30 min Zeit in den OP zu kommen. Der Dienst beginnt unter der Woche tgl. von 17 Uhr bis zum nächsten morgen und am Wochenende ab Freitag abend bis Montag früh. Für die Wochenenden bekommt man fest einen Kompensationstag, für die Dienste unter der Woche nicht. Allerdings wird man auch selten gerufen.

Die Unterkunft ist mit dem nötigsten ausgestattet, kostet 280 CHF, Bettwäsche wird gestellt, Waschmaschine wird per Münze bezahlt und Reinigungsmaterialien sind vorhanden. In der Küche sind ausreichend Materialien zum Kochen, allerdings ist einer übersichtlichen Menge (2 Pfannen, 4 Töpfe). W-Lan ist im ganzen Personalhaus sowie im Spital vorhanden. Die Auszahlung des Lohns (abzüglich des Personalhauses und der Steuern) wird in Bar ausgezahlt oder auf ein schweizer Konto überwiesen. Einzahlen kann man über Western Union in Luzern oder Stans für 5 CHF pro Einzahlung.

Von der Lage sind es vom Personalhaus keine 5 min zum See, von der Küche aus sieht man See und die Berge dahinter. Aus dem OP sieht man auf den Pilatus. In der Zentralschweiz mit dem See ist die Lage traumhaft schön, umgeben von diversen Bergen um die 2000m Höhe. Bei gutem Wetter in etwas erhöhter Lage kann man die legendären knapp 4000m hohen Berge Eiger, Mönch und Jungfrau bei Grindelwald sehen. Im Sommer werden die Volleyballfelder aufgedeckt und man kann dort mit den Kollegen nach dem Dienst spielen.
Bergwanderungen sind ebenfalls ab Sommer auf die meisten Berge möglich, im Winter gibt es mehrere Skigebiete in der Nähe. Die Schweiz allgemein, aber die Bergbahnen im Speziellen sind besonders teuer. Es gibt aber mit der Halbtax bzw. Probehalbtax eine Möglichkeit viel Geld zu sparen. Bus, Bahn und viele Bergbahnen kosten damit nur den halben Preis.
Bewerbung
ca. 1-2 Jahre im Vorraus ggf. auch kurzfristig. Im Sommerloch wird keine Stelle in der Anästhesie vergeben
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1100 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1