PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Staedtisches Klinikum St. Georg (3/2024 bis 5/2024)

Station(en)
Plastische Chirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Ich habe die erste Hälfte meines chirurgischen PJ Tertials in der Plastischen Chirurgie am St.Georg in Leipzig absolviert. Die anderen 8 Wochen habe ich dann in der Allgemeinchirurgie im selben Haus verbracht. An sich finde ich das St.Georg mittelmäßig empfehlenswert: ich habe viele eher negative Rückmeldungen auch von anderen PJlern in den chirurgischen Bereichen gehört, aus der ZNA und den internistischen Bereichen hörte man öfter etwas positiveres.

Zu Anfang fand eine gut organisierte Einführungsveranstaltung statt, wo wir den ganzen Tag Zeit hatten unsere Botengänge zu erledigen und uns erklärt wurde was für Benefits man als PJler hat ( kostenlose Nutzung von NextBike, teilweise kostenfreies Mittagessen, Transponder, Parkmöglichkeiten ( kostenfrei nur ein Schotterplatz) etc.).
Kleidung und Spinds werden gestellt. Die Spinds sind nur häufig auf dem großen Gelände sehr weit entfernt von wo man eigentlich arbeitet, das heißt man muss morgens noch einmal ein bisschen Laufzeit nach dem Umziehen einplanen.

Zu der Plastischen Chirurgie:
Ich hatte mich ursprünglich im St. Georg beworben für die Plastische Chirurgie weil ich so viele positive Bewertungen hier gelesen hatte. Leider kann ich den meisten Beschreibungen von anderen PJlern nicht oder nur teilweise zustimmen. Das kann daran liegen, dass es nicht mein erstes Tertial war und ich vorher in der Urologie schon mehr als genug allgemeine chirurgische Fertigkeiten erlernt hatte - sodass mir das chirurgische Wissen in der Plastischen nicht unbekannt war und ich mich in den OP's viel gelangweilt habe beim Haken halten und ich lieber eine aktivere Rolle gespielt hätte.

An sich gibt es einen Rotationsplan nach dem man angeblich wechseln soll zwischen Stationsarbeit, OP und Brandverletzten Station. Das hat der PJ Beauftragte uns am ersten Tag erklärt, umgesetzt wurde von dem Plan nur wenig. So bin ich in meiner Zeit in 8 Wochen trotz mehrfachen Nachfragens nicht ins Brandverletztenzentrum gekommen, da gewünscht war, dass ein PJler die reguläre Stationsarbeit unterstützt. Um in der Ambulanz mitgehen zu dürfen musste man sich auch aktiv bemühen und es war eher ungern gesehen, da dadurch eine Person für den OP wegfiel. Die Hierarchien sind flach aber meistens bekommt man von einer größeren Anzahl der Ärzte dort nur kurz angebundene Antworten, die teils auch sehr von oben herab gesprochen waren oder ganz beliebt waren auch Gegenfragen anstatt eine Antwort zu geben. Nach einer gewissen Zeit hatte ich leider bei einem Großteil der Ärzte keine Lust mehr auf die Art und Weise in der mit mir geredet wurde und hab es einfach sein lassen.
Auf Station hat man nach Blut abnehmen und Braunülen legen meistens nicht so viel zu tun gehabt. Am Anfang hatte eine Ärztin versucht uns den Verbandswechsel so zu zeigen, dass wir ihn mit der Zeit auch selber hätten tun können, aber das ist leider nach ein paar Tagen dann auch untergegangen. Wir haben oft einfach die Physio- und Ergorezepte erstellt und Anmeldungen für die Radiologie gemacht. Damit war der Tag aber nicht gefüllt- in dem Sinne gut, da wir meistens Mittagessen gehen konnten.
In den OP wurden wir häufig gerufen und auch meistens alle beide von uns waren von früh an für OP's verplant ( wir waren zu der Zeit zu zweit), sodass wir auch häufiger die Stationsvisiten gar nicht mitbekommen haben und so auch die Patienten nie wirklich durchgehend kannten. Damit war es schwierig überhaupt irgendeine Ahnung über die Patienten zu haben, wir sind nie dazu gekommen einen Arztbrief auch nur anzufangen oder körperliche Untersuchungen durchzuführen. Auch Sono's haben wir auf der Station nicht gemacht.
Was man positiv erwähnen muss ist, dass der Chef in den Frühbesprechungen und Nachmittagsbesprechungen sehr bemüht ist etwas Lehre rüber zu bringen und auch sehr offen und positiv gegenüber Fragen reagiert. Leider sieht man den Chef auf Station bei den alltäglichen Fällen aber nur zur Chefvisite einmal die Woche und ansonsten wenn man mit ihm operiert und da ist er, verständlicherweise, auch häufiger konzentriert.

Grob mein Tageablauf:
7:00 : Frühbesprechung
7:30 : Visite auf Station, Blutentnahmen, Braunülen
8:00 : wenn man eingeteilt war ab da spätestens in den OP, ansonsten Visite weiter oder man wurde in den ambulanten OP geschickt ( ganz selten rüber in die ambulante Sprechstunde
12:00 : Mittagessen - wenn man nicht im OP eingeteilt ist oder abgerufen wird fällt das auch nicht so stark auf, wenn man ne Stunde statt 30 Minuten Pause macht, machen viele andere PJler aufgrund von Langeweile auch
15:15 : Nachmittagsbesprechung mit Röntgenbesprechung
15:30-16:00 : Feierabend

Es gibt im gesamten Tertial (4 Monate) 3 Studientage, die kann man sich frei einteilen, die Fehltage nehmen ist auch nie ein Problem gewesen, manchmal kucken die etwas mürrisch, da sie einen fest mit im OP Plan einplanen, aber naja...
Bewerbung
Ich habe 2 Monate vorher der PJ Beauftragten geschrieben und ihr meine Wunscheinteilung genannt - das wurde auch berücksichtigt und ich habe mein Wunscheinteilung bekommen
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93