Am ersten Tag wurde ich herzlich von den leitenden Oberärzten empfangen und begrüßt. Ich habe die Assistenten kennengelernt, die mir während meines Aufenthaltes viel gezeigt haben und mich zusammen mit einem Oberarzt betreut haben.
Der Tag begann um 8:00 Uhr mit der Morgenbesprechung und der Kurvenvisite. Man muss jedoch vorher erscheinen, um alle Blutdruckwerte und Vitalzeichen auf der Station zu erfassen. Danach wartet man auf die große Visite, die etwa um 9:00 Uhr beginnt. Während der Visite sollte man die Patientenfälle grob kennen, da häufig Rückfragen gestellt werden (vor allem die Professoren mögen das gerne).
Nach der Visite bereitet man die Entlassungsbriefe vor, nimmt neue Patienten aus der Ambulanz auf, oder man wird von einem der Professoren gerufen, um an einer Sprechstunde teilzunehmen oder bei einer Biopsie bzw. Ultraschalluntersuchung zuzuschauen.
Eine organisierte Lehre für PJler gibt es nicht, aber wie bereits erwähnt, berichten die erfahrenen Ärzte viel und erzählen über interessante Fälle aus der Vergangenheit. Sie diskutieren diagnostische und therapeutische Wege bei solchen Patienten. Es sei auch erwähnt, dass in dieser Uniklinik sehr oft Seminare gehalten werden, bei denen Dozenten aus Serbien, Kroatien, Slowenien, Deutschland, Österreich, den USA und Russland teilnehmen.
Pro:
Neues und modernes Krankenhaus
Oberärzte sind sehr freundlich und hilfsbereit
Essen in der Cafeteria/Restaurants in der Umgebung kostet ca. 2,50–3 Euro
Die Schwestern und Pfleger übernehmen hauptsächlich Blutentnahmen und Patiententransporte
Man hat viel Spielraum, um Verschiedenes selbst auszuprobieren und zu lernen; man muss die Assistenz- und Oberärzte nur höflich fragen
Sehr nette Schwestern und Pfleger; die allgemeine Stimmung ist sehr entspannt
Zentrale Klimaanlage
Das Krankenhaus hat eine Busverbindung
Kontra:
Es fehlen oft sehr teure Medikamente oder modernste Therapien
Toilettenpapier fehlt oft
Fachärzte zeigen wenig Interesse an der Weiterbildung von Assistenzärzten und PJlern
Man sollte die serbische oder kroatische Sprache beherrschen, um mit den Patienten sprechen zu können
Bewerbung
Ich habe mich vor dem M2-Examen beworben und zunächst Kontakt mit der medizinischen Fakultät in Banja Luka (Prof. Ponorac) aufgenommen, um sicherzustellen, dass ich während des PJ die gleichen Rechte wie die lokalen Studierenden habe. Danach bin ich zum Universitätsklinikum gegangen und habe eine formelle Anfrage für das PJ beim Protokolldienst (1. Stock) eingereicht. Nach ein paar Wochen habe ich eine Rückmeldung und eine Zusage erhalten.
Ich musste keine ärztliche Untersuchung durchführen, sondern nur den Titer für Hepatitis B nachweisen.