Das PJ im Spital Zweisimmen kann ich wirklich nur empfehlen! Als PJler/PJlerin ist man hier vollwertiger Teil des Teams und kann super viel lernen, es haben aber auch alle auf dem Schirm, dass man "nur" Studi ist und man kann sich deshalb wenn es mal sein muss auch ein sehr entspanntes Leben machen. Je nach Besetzung hat man mal mehr mal weniger Freizeit. Es reicht, wenn 1-2 "UHUs" (so heissen hier die PJler) anwesend sind, das heißt wenn man Glück hat und gut besetzt ist kann man sich viele Tage frei nehmen. Die ersten 6 Wochen meines Tertials waren wir nur zu 2t, da hatten wir meistens 1 Tag die Woche frei (+Wochenende), den Rest des Tertials waren wir zu 5t und mussten dann jeweils nur 2 Tage die Woche arbeiten :D (bei vollem Gehalt). Als Ausgleich für diesen sehr entspannten Umgang mit freien Tagen muss jede Nacht und jeden Wochenendtag jemand Rufbereitschaft übernehmen, hier wird jeder 12h Dienst aber auch mit 90 Franken vergütet und in den meisten Fällen wird man gar nicht angerufen.
Ein klassischer Tag sah meistens so aus:
07:45 Frühbesprechung im ganzen Team
08:00-08:30 im Team Kaffee trinken mit Blick auf die Berge
08:30-09:00 Visite, hier musste man meistens dokumentieren
nach der Visite haben wir uns immer aufgeteilt, dass einer mit auf Station geholfen hat oder im OP war und einer in der Notaufnahme. Im Zweifel konnten auch beide mit in den Ambi kommen weil hier meistens mehr zu tun war als auf Station. In der Notaufnahme haben wir eigentlich genauso eigenständig arbeiten können wie die AssistenzärztInnen, also eigene PatientInnen betreuen, untersuchen, Röntgenbilder anmelden und dann auch selbstständig das weitere Prozedere mit dem zuständigen Oberarzt besprechen. Bei Interesse kann man auch ordentlich an seinen Näh-Skills arbeiten, Röntgenbilder gut befunden lernen und insbesondere ganz viel Anamnese und körperliche Untersuchung üben.
Um 16:00 ist die Nachmittagsbesprechung und wenn danach nicht zu viel in der Notaufnahme los ist konnte man dann eigentlich fast immer nach Hause gehen. Manchmal wurde man auch schon Mittags nach Hause geschickt, wenn viel los ist kann es einem aber auch mal passieren, dass man bis 20:00 bleibt (das wird dann aber auch mit viel Dankbarkeit belohnt).
Alles in allem habe ich in meiner Zeit in Zweisimmen extrem viel gelernt, habe so selbstständig gearbeitet wie ich es mir vorher selbst nicht zugetraut hätte und habe mich gleichzeitig die ganze Zeit super gut betreut gefühlt. Für viele vllt positiv: wenn man nicht möchte muss man nicht in den OP, es gibt meistens nur 2-3 OPs pro Tag und die werden häufig schon unter den Assistenzärzten aufgeteilt. Wenn man Lust hat kann man auch viel mit operieren, wenn nicht kommt man aber auch sehr erfolgreich um die Zeit im OP herum.
Nebenbei habe ich wahnsinnig viele tolle Wandertouren, Mountainbiketouren und sonstige Ausflüge in die Berge unternommen, das Spital liegt wirklich mitten in den Bergen und aus dem Perwsonalwohnheim fällt man quasi direkt auf den Wanderweg.
Das Personalwohnheim ist auch super, hier wird jeden Tag durchgeputzt, das heisst es ist extrem sauber und es gibt eine große, gut ausgestattete Küche, Gemeinschaftsräume und Balkon+Terrasse mit Bergpanorama.
Bewerbung
ich habe mich 1.5 Jahre im Voraus beworben, es wäre aber auch noch viel kurzfristiger möglich gewesen, am bestens fragt ihr einfach mal bei der Personalabteilung nach, es gibt häufig noch spontan freie Stellen