PJ-Tertial Innere in Kantonsspital St. Gallen (5/2024 bis 8/2024)

Station(en)
Allgemeine Innere, Notfallzentrum, Kardiologie, Onkologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Grundsätzlich würde ich mein Tertial hier am Kantonsspital St.Gallen (KSSG) sehr gut bewerten, die Organisation ist super, man ist als Unterassistent (UHU)/PJler Teil des Teams und wird auch so behandelt. Zudem wird man mit ca. 1100CHF monatlich bezahlt.

Wohnheim, Anreise & Parken:
Es gibt zwei Wohnheime vom KSSG, ich habe im grossen Wohnheim in der Greithstrasse gewohnt. Das kostet monatlich ca. 375CHF, die werden direkt vom Lohn abgezogen. Die Zimmer sind mega in Ordnung, Gemeinschaftsräume, Küche und Bäder werden täglich geputzt. Wichtig hier: Bettwäsche und Bettbezüge werden gestellt, die Küchenutensilien aber nicht! Ich würde empfehlen 1 Set Töpfe, Pfannen, Besteck und Geschirr mitzunehmen. Wenn man mit dem Auto anreist, kann man sich über die ParkingPay App (offizielle App zum Parken in der Schweiz) eine Anwohnerbewilligung für Parkzone 2 in St. Gallen besorgen. Dafür muss man den Arbeitsvertrag und die Anwohnerbewilligung an die Polizei in St. Gallen schicken, wird in der App aber alles step für step angezeigt. Parkplätze sind in der Greithstrasse eher so semi frei, man findet abends und am Wochenende eigentlich immer ganz gut einen Parkplatz, tagsüber ist es eher schwierig.

Klinik:
Man kann sich vorab bei Alev Cakir Rotationen wünschen. Einfach eine Mail mit den Rotationswünschen schreiben. Folgende Stationen stehen zur Auswahl: Allgemeine Innere, Kardiologie, Onkologie/Hämatologie, Pneumologie, Gastroenterologie, Nephrologie und das Notfallzentrum. Die Arbeitszeiten in der Klinik sind geplant 10 Stunden pro Tag, als UHU darf man in der Regel aber nachmittags wenn nichts mehr zu tun ist etwas früher gehen. Dafür wird auch auf eine Mittags- und Kaffeepause geachtet. Das Arbeitsklima fand ich immer sehr angenehm und entspannt.
Grundsätzlich sind alle im Spital super freundlich zu mir gewesen, man kann eigentlich immer fragen, wenn etwas nicht klar war.

Fortbildung:
Das Fortbildungskonzept in der Inneren Medizin hier ist super. Es gibt dienstags bis freitags jeden Morgen eine Fortbildung. Es wird rotiert zwischen Journal Club, Fallvorstellungen durch UHUs, Fall der Woche durch Assistenzärzt*innen, Input Seminar Innere Medizin und einem Praktischem Seminar. Diese Fortbildungen sind für alle Ärzt*innen und UHUs der Inneren Medizin. Zusätzlich dazu gibt es für die UHUs noch einmal wöchentlich einen EKG Kurs und einmal wöchentlich einen Thoraxradiologiekurs.

Ich war auf folgenden Stationen:
Allgemeine Innere Medizin: Hier erhält man einen ganz guten Überblick über das ganze Spektrum der Inneren Medizin. Je nach oberärztlicher/assistenzärztlicher Betreuung darf man auch Patienten teilbetreuen oder selbstständig betreuen. Ansonsten geht man bei Visite mit, macht Verlaufseinträge/Dokumentation, macht Aufnahmegespräche und körperliche Untersuchungen. Auch schreibt man gelegentlich EKGs und macht Schellong-Tests.
Onkologie: Das ist von den Krankheitsbildern interessant gewesen und mir wurde vom Assistenzarzt auch viel erklärt. Auf der Station war es schwieriger viel eigenständig zu machen, weil die Pantienten oft komplexer sind. Wenn man sich für Onkologie interessiert, kann man auch immer zu den Tumorboards oder Hämatoboards mitgehen.
Notfallzentrum: Hier wechselt das Team quasi täglich, deswegen ist hier viel Eigeninitiative gefragt. Je nach UHU Belegung arbeitet man hier 10h oder auch 12h täglich für 15 Tage im Monat, maximal 5 Schichten am Stück. Dafür hat man die anderen 15 Tage als Kompensation frei. Man darf grundsätzlich immer bei allen Eintritten/Notfallvorstellungen mitgehen, vervollständigt dann in der Regel den körperlichen Status und die Anamnese sobald sich OA/AA ein Bild vom Patienten gemacht haben. Je nach oberärztlicher oder assistenzärtzlicher Betreuung durfte ich auch ab und zu Patienten allein aufnehmen und behandeln. Dabei war für mich die Lernkurve am grössten.
Kardiologie: Die kardiologischen Stationen sind dafür bekannt, dass man als UHU die elektiven Eintritte macht. Das ist repetitiv, dafür darf man aber gehen, wenn man mit den Eintritten fertig ist oder in die Koronarangiografie oder so mitgehen. Auch machen die Assistenzärzt*innen gern Echo oder EKG Teaching und es gibt einmal wöchentlich den sogenannten Kardio-Lunch mit gratis Essen und Fortbildung.

Blutentnahmen und Zugänge machen in der Schweiz die Pflege. Ärztlicherseits ist es in der Inneren Medizin viel Schreibarbeit, Eintritt- und Austrittsberichte, Medikationsübertragungen und Verlaufseinträge. Ein negativer Punkt an St. Gallen – es gibt hier Papierkurven auf Station, das ist im Alltag manchmal mühsam wenn man den Kurven «hinterherrennt».
Bewerbung
Bewerbung und Kontakt:
Ich habe mich ca. 1 Jahr im Voraus bei Alev Cakir (der UHU-Koordinatorin) per Mail beworben. Sie hat mir zunächst nur einen Platz für 2 Monate zugesagt, mir aber empfohlen alle paar Wochen nochmal nachzufragen ob jemand abgesprungen ist. Das habe ich auch gemacht und es hat geklappt. Der Bewerbungszeitraum für die Innere Medizin hier startet formal18 Monate vor Tertial Beginn. Wichtig: man kann in der Inneren Medizin immer nur zum 1. des Monats anfangen, das überschneidet sich leider mit den deutschen Tertialen ein wenig. Für mein erstes Tertial habe ich dann einfach früher angefangen und auch früher aufgehört (01. Mai -31. August).
Man bekommt dann ca. ein halbes Jahr vorher einen Arbeitsvertrag zugeschickt und kann sich per Mail bei der Vermietungsstelle des KSSG für ein Wohnheimzimmer melden. Dann bekommt man ein paar Tage vor Start nochmal einen Hitchhikers Guide mit Infos zu den einzelnen Stationen, Termin beim Betriebsarzt und die genaue Adresse für den Einführungstag. Am Einführungstag selbst gibt es eine Lunchbox (sehr nice!) und dann mehrere Einführungsveranstaltungen mit Orgakram und eine Einführung ins Kliniksystem PMS. Für alle Nicht-Schweizer*innen, die länger als 4 Monate bleiben, gibt es auch automatisch die Aufenthaltsbewilligung.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
EKG
Repetitorien
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Briefe schreiben
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1100

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07