Mir hat meine 2-wöchige Famulatur in der HNO-Abteilung des Katharinenhospitals ausgesprochen gut gefallen!
Die Famulatur in dieser Abteilung ist super organisiert. Ich bekam erstmal ein Diensttelefon und wurde einem Assistenzarzt vorgestellt, der sich als mein direkter Ansprechpartner verstand. Er gab mir eine umfassende Einführung, inklusive wertvoller Tipps, um die Famulatur optimal zu gestalten.
Besonders angenehm war, dass sämtliche Ärzte bereits über meine Anwesenheit informiert waren und mich herzlich willkommen hießen. Sie ermunterten mich, jederzeit Fragen zu stellen und luden mich proaktiv ein, an Operationen teilzunehmen.
Es bestand stets die Möglichkeit, flexibel zwischen den verschiedenen Bereichen – Station, Ambulanz oder OP – zu wechseln, je nach persönlichem Interesse. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, auch in der benachbarten großen Kinder-HNO im Olgahospital Einblicke zu gewinnen. Je nach Eigenmotivation darf man in der Ambulanz auch schon mal Anamnesen und körperliche Untersuchungen in einem extra Zimmer vornehmen und anschließend dem Assistenzarzt vorstellen. Abgesehen davon, darf man meistens zusammen/nacheinander mit dem Assistenzarzt untersuchen (auch mal unter Anleitung flexibel endoskopieren/Trachealkanüle wechseln/Ohrenschmalz absaugen/...). Wenn man ein paar Blutabnahmen/periphere Zugänge auf Station übernimmt, freuen sich auch alle:)
Mehrmals wurde ich als Assistenz eingeteilt, wobei mir stets geduldig die Abläufe und Hintergründe der Eingriffe erklärt wurden. Auch als Zuschauer war ich in allen Operationen willkommen.
Besonders erwähnenswert ist das breite Spektrum spezialisierter Operationen, für die die HNO-Abteilung bekannt ist und so nicht an vielen Kliniken durchgeführt werden. Dazu zählen unter anderem die Implantation eines Zungenschrittmachers, komplexe Nasenrekonstruktionen nach Tumorexzisionen, laryngotracheale Rekonstruktionen bei subglottischen Stenosen im Kindesalter sowie Eingriffe am Zungengrund unter Einsatz des Da Vinci-Roboters – allesamt hochinteressante Operationen.
Die Arbeitsatmosphäre war durch ein kollegiales Miteinander geprägt und die Ärzte begegneten einander auf Augenhöhe. Neben dem ärztlichen Team erwiesen sich auch die anderen Berufsgruppen als total freundlich und hilfsbereit.
Da ich nicht aus Stuttgart komme und niemand dort kannte, habe ich mich auf ein Zimmer im Personalwohnheim beworben. Die Organisation hierfür hat schlussendlich geklappt und es war ein super Zimmer- aber die Kommunikation war etwas kompliziert. Als umständlich erwies sich auch die Organisation der Dienstkleidung, sodass ich die ersten drei Tage auf meinen eigenen weißen Kittel zurückgreifen musste, bis ich nach mehreren Telefonaten die Klinikbekleidung erhielt. Die HNO konnte da aber eigentlich nichts dafür.
Abschließend kann ich sagen, dass diese Famulatur für mich eine besonders positive Erfahrung darstellte. Noch nie zuvor wurde ich während einer Famulatur so herzlich willkommen geheißen und so intensiv in das ärztliche Team integriert. Dies hob sich deutlich von meinen Erfahrungen in Unikliniken ab, die häufig von PJlern/Famulanten überlaufen sind und in denen demnach das individuelle Interesse an Studenten oftmals geringer ausfällt. Ich kann mir gut vorstellen, bald dorthin zurückzukehren:)