Das Wahlfach in der HNO im Siloah war die richtige Entscheidung. Die Klinik in Pforzheim bietet ca. 1,5 HNO-Stationen (ca. 40 Patient:innen), eine Ambulanz mit täglicher Sprechstunde, die Anbindung an die ZNA und tägliches Operieren in 1-2 OP-Sälen an.
Das Team ist eher klein, zu meiner Zeit waren es 1 Chefarzt, 3 Oberärzte, 4 Fachärzt:innen und 4 Assistent:innen. Ich wurde als PJ von Tag 1 an ins Team integriert. Einen festen Rotationsplan gab es nicht, man kann sich eigentlich aussuchen, wo man mitgehen möchte.
Ich wurde von allen Ärzt:innen herzlich aufgenommen und viele zeigten sich sehr motiviert, mir viel zu zeigen und beizubringen. Da ich noch nicht viel Vorwissen und Fähigkeiten in der HNO-Untersuchung hatte, konzentrierte ich mich anfangs hauptsächlich in der Ambulanz darauf, eine strukturierte und vollständige HNO-Untersuchung zu erlernen. Dies wurde von allen Ärzt:innen stets unterstützt, nie hatte ich das Gefühl, ich wäre im Untersuchungszimmer nicht willkommen.
Auch Selbstständigkeit wurde hier bestärkt. So konnte ich bald selbstständig Patient:innen untersuchen und diese den Oberärzten vorstellen. Diese waren sehr geduldig mit mir, sprachen nochmal die Krankheitsbilder durch und bestärkten mich häufig. Das hat alles zu einer steilen Lernkurve beigetragen.
In den OP konnte man bei Interesse immer. Zu manchen OPs wurde ich eingeplant (Parotidektomien, Neck Dissections etc.). Auch hier herrschte eine angenehme Stimmung, die OP-Pflege war freundlich und hilfsbereit. Bei Eigeninitiative konnte ich schnell "mitmachen" und z.B. Hautnähte selbstständig durchführen.
Die Stationsarbeit war in der Zeit, in der ich da war für ca. 40 Patient:innen auf den Schultern von 2-3 Ärzt:innen verteilt. Eigene Bereiche gab es hier nicht, alle versorgten sozusagen alle Patient:innen gemeinsam. Morgens fand jeden Tag entweder eine oberärztlich oder chefärztlich geführte Visite aller Patient:innen statt. Das finde ich v.a. für den Anfang sehr hilfreich, da man schnell den Überblick über alle Patient:innen hat. Es folgten im auf der Station untergebrachten Untersuchungszimmer die Entlassgespräche und Entlassuntersuchungen. Auch hier konnte ich mich schnell einbringen und es wurde mir der Raum gelassen, mit zu arbeiten.
Zusammenfassend habe ich mich in der HNO-Klinik sehr aufgenommen gefühlt. Eigeninitiative wird geschätzt und belohnt. Als PJ hat man wirklich das Gefühl, zum Team dazuzugehören.
Nebensächlich:
In der Cafeteria bekommt man täglich warmes Essen kostenlos. Kleidung wird einem gestellt. Die Klinik bietet 1x wöchentlich PJ-Unterricht in verschiedenen Fachrichtungen an.
Bewerbung
Normale Vorlaufzeit - CAVE die Uni Heidelberg nimmt nicht am PJ-Portal teil, sodass 4 Tage pro Semester als Anmeldefrist gelten.