Vorab: je nach eigenem Interesse und Initiative ist hier entweder ein recht entspanntes Tertial möglich, oder man kann sehr viel selber machen. Ne Mischung geht natürlich auch. Das hängt wirklich extrem davon ab was man selber machen will. Hier nimmt keiner einen an die Hand, dafür werden einem viele Freiräume gegeben.
Ich selber fand Innere in der Uni absolut schrecklich und hatte wirklich so gar keine Lust auf das PJ. Deswegen war ich umso überraschter, dass es mir im Gesamten echt gut gefiel.
Man rotiert durch 2 Wochen Geri, 2 Wochen ZNA, 4W Kardio und 8W Innere. Man kann aber problemlos auch mal ne Woche Intensiv oder zB zusätzliche Notarztfahrten machen. Eine andere PJlerin hat auch zB Nachtdienst in der ZNA mitgemacht.
Blutentnahmen machen meist ein Dienst, sodass ich oftmals keine einzige am Tag gemacht hab, manchmal dafür aber auch 15 Stück. Im Schnitt ca 3-5. In Iso Zimmer bin ich meist nicht gegangen (da war auch keiner sauer).
Wie gesagt interessiert mich Innere nicht so besonders und dadurch hab ich oft auch einfach mal gechillt oder eigenständig was gelernt. Habe aber zB auch eine Pleurapunktion selbst gemacht und ein anderer PJler war öfters mit in der Endo und hat auch selbst mal was bei der Gastroskopie machen dürfen. Ind er Kardio war ich widerum dafür mit im OP und hab da assistiert. Auch in der Notaufnahme war ich mehr bei den chirurgischen Sachen dabei. Nachmittags sind wir teilweise auch einfach zu zweit für ne Stunde in den Sonoraum um eigenständig was zu wiederholen oder haben körperliche Untersuchung aneinander geübt. Da meckert keiner und fragt auch keiner wo man ist. Dafür gibt es außer dem Sonokurs (1x/W) kaum expliziten PJ Unterricht. Das wird aber bei Visiten und eigene Patientenbetreuung wieder gut gemacht. Wir hatten zB auch einen Antibiotika-Kurs. Inzwischen findet der Unterricht auch öfters als zB letztes Tertial statt. Der CA der Kardio setzt sich sehr für PJler ein, ist aber erst seit nem halben Jahr im Haus und kann nicht alles auf einmal ändern. Das wird mit der Zeit definitiv NOCH besser!
Nachmittags kann man früher gehen und wird auch so vom Chefarzt (Kardio) befürwortet, wenn zB nur noch Briefe zu schreiben sind. Ich war nie nach 16:30 noch da, die anderen bei interessanten Fällen freiwillig manchmal.
Das Team ist unfassbar nett. Nicht nur während der Arbeit, sondern auch entspannte Bowlingabende incl Assistenten und OÄ war wirklich sehr toll. Mittags sitzt man nicht selten mit den CÄ und OÄ am Tisch und redet übers Wochenende. Auch den Kontakt zur Pflege ist einfach super, da sind auch schon Freundschaften entstanden.
Vieles teilt sich in Ebene 5 und 7 auf. 7 ist die Privatstation, da arbeitet man mehr mit den CÄ zusammen. Teilweise hatten wir auch keinen Assistenten und man hat ~10 Patienten dann alleine mit CA betreut. War anspruchsvoll, aber ganz witzig. Ich war meist auf der 7.
Ich weiß, dass einige in dem Haus nicht so zufrieden waren. Das liegt meiner Meinung nach stark an Eigenverschuldung. Man kann sich wie gesagt auch viel Zeit rausnehmen und wenn man Interesse gezeigt wird das sehr gepushed. Bei mir war aber keine sauer, dass ich Innere nicht mag. Dafür wurden mit mehr chirurgische Dinge oder zB Röntgen etc gezeigt und durchgesprochen.
Seht zu, dass ich euch in den Fachbereich an die richtigen Leute hängt. Mir sind besonder positiv aufgefallen: Fr Nacken (Kardio), Dr Mödder (CA Kardio), Dr Koopmann (OA Innere), Hr Alfares (Innere), Putzke (OA Innere), Fr Gerdes (Geri) und ZNA sind beide OÄ super. Ich hab natürlich nicht mit allen zusammen gearbeitet, im Prinzip sind eigentlich alle sehr nett und beantworten einem alle Fragen.
Falls ihr offene Fragen habt, könnt ihr mich gerne kontaktieren. Ich bleibe selber noch 2 Tertiale im Haus und wohne vor Ort, kann also auch viel über die Umgebung erzählen :)
