Vorab kurz zusammengefasst die größten Vorteile des Tertials am Klinikum in Ingolstadt:
- Als Lehrkrankenhaus der LMU ist hier jeder im Haus auf Studenten vorbereitet. Da es meist nur 4-5 PJler im gesamten Haus gibt, hat man freie Auswahl bei den Rotationen und wird zudem sehr eng betreut (ich war sogar die Einzige während meines Tertials in der Inneren Medizin). Egal ob Ärzteteam oder Pflege, jeder freut sich hier erklären zu dürfen. Von ärztlicher Seite war sogar ein Teaching durch die Oberärzte und Chefärzte keine Seltenheit.
- Durch die Größe des Hauses sind fast alle medizinischen Fachrichtungen vertreten. Dadurch ergibt sich ein breites Spektrum an Erkrankungen/Nebendiagnosen der Patienten und man kann sehr viel sehen.
- Über das gesamte Tertial hinweg kann man im NEF bei den Notärzten mitfahren (Die Innere Medizin fährt aber erst nach dem Frühdienst, also von 15 bis 22 Uhr. Dafür kann man so Überstunden sammeln und diese dann später auch wieder mit Freizeitausgleich abbauen.)
- Die Bezahlung ist fair und man erhält sogar noch einen Wohnzuschuss, wenn man nicht bei den Eltern wohnt (alternativ gibt es die Möglichkeit eines Wohnheimplatzes, vermittelt durch das Klinikum selbst).
Am ersten Tag erhält man einen vorbereiteten Laufzettel, mit dem man erstmal alle wichtigen Stellen (Näherei, Schlüsseldienst, Betriebsmedizin) abklappern darf. Der Laufzettel ist aber sehr hilfreich gestaltet und so lässt sich alles gut finden. Anschließend wird man über das Chefarztbüro direkt in die geplante Abteilung und anschließend auf die zugehörige Station gebracht. Die ersten 10 Wochen verbrachte ich in der Gastrologie, die mit der hämatologischen Onkologie zusammengehörte. Hier durfte ich in beiden Bereichen sehr viel sehen und lernen. In Absprache mit den Assistenzärzten durfte man auch eigene Patienten betreuen. Ansonsten durfte man auch jederzeit in die Funktion (Sonografie, Endoskopie) gehen und dort üben oder auch einfach nur zusehen. Die Assistenten auf Station freuen sich aber über ein wenig Hilfe bei der Stationsarbeit am Vormittag, da zum Beispiel die Blutabnahme hier ärztliche Aufgabe ist. Außerdem werden mittags jeden Tag die neusten CT-/MRT-/Röntgenbilder in einer Demo durch die Radiologen besprochen und danach gehen dann alle gemeinsam zum Mittagessen in die Mensa.
Den zweiten Teil meines Tertials (6 Wochen) verbrachte ich in der Pneumologie und thorakalen Onkologie. Auch hier verbrachte ich meine Zeit abwechselnd zwischen Station und diagnostischer Funktion (Bronchoskopie, EBUS, Lungenfunktion). Bei stabilen Patienten durfte man das Bronchoskop immer wieder mal selbst bedienen. Außerdem durfte man Patienten schallen (z.B. Herzecho, Pleuraerguss, Venendoppler) und bei Interesse auch mal bei sich selbst eine Lungenfunktion machen. Auf Station konnten jederzeit eigene Patienten übernommen werden. Ansonsten waren die Assistenten sehr dankbar, wenn man sie bei der Blutabnahme, den BGAs, etc. unterstützt. Genau wie in der Abteilung zuvor gab es hier ein tolle Teamstimmung! Der Chefarzt arbeitet hier ganz eng mit seiner Abteilung zusammen und kommt zum Beispiel täglich zur Besprechung der Visite vorbei. Wenn mal Not am Mann ist, unterstützt er sogar beim Schreiben der Briefe und hilft den Assistent wo er kann!! Wirklich herausragend, sowohl zwischenmenschlich als auch fachlich.
Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit meinem Tertial in Ingolstadt und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!
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