PJ-Tertial Hämatologie/Onkologie in Universitaetsklinikum Giessen (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
4.1 Onkologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Ich habe mein Innere Tertial am UKGM in Gießen auf Station 4.1 in der Onkologie verbracht.
Vorweg allgemein zum Innere Tertial am UKGM:
-Dreimal die Woche Unterricht (Radiologie, EKG und Vorlesung), wobei dieser per Laufzettel jeweils 4x besucht werden muss. Der Unterricht ist an sich recht gut, fällt selten aus und gerade Radio und EKG waren super
-1x die Woche Studientag
-4-6 Notaufnahme Dienste können/müssen/sollen abgeleistet werden (mind. zwei am WE [von 20:00 bis 06:00 am nächsten TAg], der Rest unter der Woche [von 16:30 bis 06:00 am nächsten Tag]). Für jeden Dienst gibt es 50€. In der Regel wird man gegen 00:00 nach Hause geschickt. Für jeden Dienst gibt es einen Tag frei (je nach Rücksprache direkt am folgenden Werktag oder nach eigener Wahl in der Woche). Es gab bei uns keine Einigkeit darüber, ob diese Dienste wirklich abgeleistet werden müssen, oder sich das PJ Sekretariat nur weigert ansonsten die Bescheinigung zu unterschreiben
-Nach der Hälfte des Tertials soll/kann rotiert werden. Wünsche werden am ersten Tag angegeben. Prof. Sommer will wirklich das alle glücklich bei ihren Rotationen sind. Bei uns haben einige nach der Hälfte sich dann doch entschieden länger auf ihrer Station zu bleiben oder doch woanders hin zu rotieren.
-Der erste Tag ist nur Einführungsveranstaltung (Rotationsplan, Infomaterial, Laufzettel Verteilung, PJ SprecherIn Wahl), danach geht's nach Hause. Der zweite Tag ist Vertragsunterzeichnung mit Termin, erst danach geht's auf Station (selbst wenn der Termin um 11:00 ist). Der dritte Tag ist der erste richtige Tag.

Zur 4.1 Onkologie:
Großartiger Chef, tolle Oberärzte und ein wunderbares Assistenzärzte Team (im Laufe des Jahres hören allerdings fünf davon auf bzw. wechseln). Mit Prof. Sibelius per Du, mit den drei Oberärzten Dr. Dumitrascu, Dr. Krieger und Dr. Eul auch per Du.
Es herrscht der Grundsatz auf der Onkologie, dass Nichts muss, aber wenn nichts von dir kommt, bekommst du auch Nichts. Dies führte dazu, dass immer wieder PJlerInnen kommen, die auch wirklich Nichts machen. Und das wird tatsächlich geduldet. Wenn man daher zu zwei auf Station eingeteilt ist, muss man sich entweder damit arrangieren die gesamte Arbeit machen zu wollen, die an PJlerInnen abgegeben wird, oder man macht selbst mit dabei nach Visite nach Hause zu gehen.
Wenn man sich allerdings dafür entscheidet, etwas tun und lernen zu wollen, sich engagiert zu zeigen oder präsent ist, dann darf man tatsächlich alles, was sich ergibt. Die ÄrztInnen sind sogar so engagiert, dass sie für einen bei anderen Abteilungen anrufen und auch dort Dinge möglich machen. Außerdem waren alle so offen und freundlich, dass man, selbst wenn man nicht sicher oder generell unsicher war, immer um Hilfe bitten durfte und alle Fragen werden beantwortet (dementsprechend kann man ohne Vorwissen auf die Onkologie gehen, man lernt alles, was man lernen will).
Man ist in der Regel auf Station eingeteilt, zusätzlich besteht die Möglichkeit in die Aufnahme, die Ambulanz, auf Palliativstation und SAPV zu rotieren.
Man konnte jederzeit bei den vielen TuKos oder interner Falldemo dabei sein, die jeden Tag, außer Freitag, zu unterschiedlichen Uhrzeiten stattfinden (einfach fragen und mitgehen).
Die drei AssistenzärztInnen der Station (die regelmäßig rotieren) übernehmen jeweils eine "Seite", wobei zwei "Seiten" sich komplett auf 4.1 befinden und eine "Seite" zusätzlich PatientInnen von 4.2 betreut. Eine/einer übernimmt die Aufnahme neuer PatientInnen.
Es gibt einen BE-Dienst, der Peter, der auch die Viggos, das Portanstechen, die morgenliche Antibiose und Chemotherapie übernimmt. Man kann ihn immer um Hilfe bitten und er freut sich sehr, wenn man ihm (komplett freiweillig) bei der Arbeit hilft. Die Nachmittags Antibiose übernehmen die PJlerInnen. Diese soll gegen/ab 16:00 angehangen werden, jedoch war es kein Problem dies gegen 14:00 oder 15:00 zu machen, nach Rücksprache mit den KollegInnen der Pflege und ÄrztInnen. Die Nachmittags Chemo hängen die ÄrztInnen an.

Tagesablauf:
Beginn 08:00 (die ÄrztInnen selbst starten um 07:30)
Visite 08:00 bis ca. 09:30 ; Dienstag und Donnerstag ist Oberarzt Visite, an den anderen Tagen kommen die Oberärzte nach Visite zum Besprechen der Patienten
Stationsarbeit 09:30 bis 12:30
Mittagspause ; wird recht unregelmäßig von ÄrztInnen genommen, man selbst durfte selbstverständlich gehen
Stationsarbeit 13:00 bis 16:00 ; häufig wurde man früher nach Hause geschickt, besonders wenn die Antibiose schon hängt

Aufgaben:
Die Standard Aufgaben die vorkommen sind die BEs, Viggo legen, Port anstechen, Sono, EKG schreiben, PatientInnen untersuchen und Anamnese führen.
Wenn man will, kann man eigene PatientInnen übernehmen, sie bei Visite oder TuKo vorstellen, weiteres Prozedere und Behandlungen mit den AssistenzärztInnen besprechen. Briefe kann man schreiben, muss man aber nicht.
Hinzu kommen recht regelmäßig Pleura- und Aszitespunktionen, die man zunächst unter Anleitung und später komplett eigenständig durchführen kann. Wenn man Glück hat kommen Lumbal-, Arterienpunktion, ZVK Anlage, Drainage ziehen und übernähen auf Station hinzu.

Die ZNA Dienste können sehr unterschiedlich sein. Hatte welche, wo ich nur BEs und Viggos gemacht habe, und andere, wo ich richtig viel und coole Dinge gemacht habe. Wobei letztere dann stattfanden, wenn ich mit ÄrztInnen von Station zufällig Dienst hatte und diese mich deswegen kannten.

Ich habe am Anfang gesagt, dass ich alles machen will, was ich auch machen darf. Und genau das ist auch passiert. In meiner ersten Woche habe ich direkt mit Aszites- und Pleurapunktion angefangen und bin dann im Laufe des Tertiales so sicher darin geworden, dass ich sie später ganz allein ohne Aufsicht gemacht habe.
Ich habe regelmäßig PatientInnen geschallt und die Ergebnisse mit den ArztInnen besprochen.
BEs und Viggo legen gehörten zwar auch zu den täglichen Aufgaben, aber waren nie zu viel bzw. die AssistenzärztInnen haben alle ausgeholfen, wenn es notwendig war. Nur wenn andere PJlerInnen da sind, die dann nach Visite nicht mehr anwesend sind, weil die ÄrztInnen ihnen dies ermöglichen, hat man dann doch häufig mehr zu tun. Ich hatte dies ihnen auch gesagt, vielleicht ändern sie es für die Zukunft.
Nach anfänglicher Zögerung PatientInnen zu übernehmen, war dies mit der Hilfe der ÄrztInnen dann problemlos möglich. Ich konnte mir gut die Struktur der ÄrztInnen anschauen und dann für mich übernehmen. Ich hatte den Eindruck immer mehr Verantwortung und Tätigkeiten zu bekommen und dank der Hilfe der anderen auch daran zu wachsen.
Man hat an sich ein sehr einseitiges PatientInnen-Klientel, was mir nicht immer gefallen hat, aber andere internistische Krankheitsbilder oder Notfälle kommen auch vor und ich habe mich immer daran beteiligt. Empfand es aber trotzdem schade, dass man diesbezüglich nicht wirklich Lehre außerhalb der Onkologie bekommt, es sei denn man schafft es Dr. Krieger dazu zu bringen, aus der Welt der internistischen Notfallmedizin zu erzählen, dann blickt man in einen unendlichen Erfahrungsschatz.
Habe dann nach ein paar Wochen angefangen bei der Oberarzt Visite PatientInnen vorzustellen und die drei Oberärzte nahmen sich wirklich die Zeit die Fälle mit mir durchzusprechen und auf meine Fragen einzugehen. Sie haben mir auch am Anfang Feedback und Hilfestellungen zu meinen Vorstellungen gegeben, bis ich dann fest drin war.
Man hat mir zwar nicht direkt gezeigt wie man Arztbriefe schreibt, aber man hat mir die Zeit gegeben mir die Briefe von anderen durchzulesen und dann ein eigenes Konzept auszudenken. Habe dann in der Regel auch die Briefe meiner PatientInnen geschrieben und dafür auch Korrektur und Feedback bekommen.
Am Innere Terital war mir am wichtigsten, möglichst ärztliche Tätigkeiten zu lernen und das haben alle ÄrztInnen auf Station 4.1 mir ermöglicht.
Ich wollte viel und durfte auch viel. Und bin dahingehend auch immer mehr gefördert worden. Ich habe quasi die Einarbeitungszeit für AssistenzärztInnen bekommen.
Ich habe sowohl die Freiheit, als auch die Verantwortung die mir gegeben wurde sehr geschätzt.

Ich hatte eine wirklich großartige Zeit und die AssistenzärztInnen und Oberärzte sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Es fiel mir dann doch deutlich schwerer diese Station und die Leute zu verlassen, als je gedacht hätte. Es hat mir eine Menge bedeutet bei euch gewesen zu sein.
Vielen, vielen Dank für alles !!!
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
EKGs
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Punktionen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400€ + 50€ Essensgeld

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8