Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Insgesamt war mein Tertial super lehrreich, aber sehr arbeitsintensiv.
Das Team ist sehr klein, dafür aber sehr familiär und sehr nett. Alle haben ein großes Interesse daran, einem etwas beizubringen und Wissen zu vermitteln. Wenn man etwas Eigeninitiave zeigt und sich in die Materie einliest, kann man auch viele Aufgaben übernehmen. Ich habe bspw. viele Patienten in der Notaufnahme eigenständig untersucht, behandelt und teilweise auch stationär aufgenommen. Auch in der Stationsarbeit konnte ich viel übernehmen, z.B. Visite vorbereiten, Patienten vorstellen und betreuen. Dadurch dass man in der Kinderheilkunde ja immer etwas sparsamer mit Blutabnahmen ist, wird man hier definitiv nicht dafür verheizt. Dadurch, dass das Team so klein ist, kann man im OP auch oft die 1. Assistenz übernehmen, ansonsten durfte ich dahingehend leider wenig selbstständig machen.
Dass ich so viel alleine machen durfte, war sicherlich auch einem deutlichen Personalmangel während meines Tertials geschuldet, was für mich aber auch die Möglichkeit geboten hat, viel eigenständiges Arbeiten zu erlernen. Natürlich hatte ich trotzdem immer eine Oberärztin oder einen Oberarzt als Rückfallebene, um alles sehr niederschwellig zu besprechen.
Der Chefarzt ist auch sehr nett, sehr engagiert und aktiv in der Patientenversorgung dabei und ihm ist definitiv etwas daran gelegen, dass man aus dem Tertial viel Wissen mitnimmt. Manche Fragestellungen von ihm sind etwas kompliziert, aber die meisten Fragen, die er stellt sind definitiv recht einfach zu beantworten. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich etwas mit Kindertraumatologie zu beschäftigen.
Ich war quasi immer um ca. 7 Uhr da, um die Chefarztvisite vorzubereiten, die jeden Tag pünktlich um 7.30 startet. Die Arbeitszeit der Assistenzärztinnen endet um 15.45, solange bin ich auch meistens geblieben. Es ist definitiv kein Tertial, bei dem man sich auf die faule Haut legen kann und wenig in der Klinik ist.
Aber ich bin der festen Überzeugung, dass gerade wenn man Lust auf Kinderchirurgie hat, dies eine Klinik ist, in der man sehr viel praktische Skills und viel Wissen erlernen kann. Man muss vielleicht zwischendurch ein wenig leidensfähig sein :)
Ich kann diese Abteilung trotzdem jedem weiterempfehlen, der bereit ist sich auf ein arbeitsintensives, aber lehrreiches Tertial einzulassen! Ich wäre tatsächlich gerne länger dort geblieben!