Für das Tertial Chirurgie wird man auf je 8 Wochen auf die Allgemeinchirurgie und die Gefäßchirurgie eingeteilt. Leider war eine Einteilung auf die Unfallchirurgie nicht möglich, was sehr schade ist, besonders wenn man außerhalb des Hauses im M3 von einem Orthopäden oder Unfallchirurgie im Fach Chirurgie geprüft wird.
Gefäßchirurgie:
In der Gefäßchirurgie existiert in der Zeit einen Personalmangel, deshalb gab es generell viel zu tun. Für die PJler ist die OP-Abdeckung die erste Priorität. Normalerweise sind PJler im OP-Plan (durchschnittlich 4 OPs pro Tag) fest eingeteilt. Nach Rucksprache mit den anderen PJler werden die OPs je nach Motivation und Verfügbarkeit abgedeckt. Aufgaben auf der Station wären je nach Motivation/Besetzung z.B. Laufen mit auf die Visite und mitmachen bei der Wundversorgung, Viggos legen, Blutabnahme (zum Glück selten, da die Pflege es gerne machen), Rehaanträge ausfüllen, Arztbriefe etc.… In der Notaufnahme kann man je nachdem die Patienten untersuchen und dokumentieren, dann der zuständige Assistenzarzt oder Oberarzt anrufen und berichten, zu ca. 90% kommen Patienten mit Wunden (pAVK) und Patienten mit v.a. TVT zum Kompressionsultraschall.
Pros:
- Es gibt generell viel zu tun, deshalb ist man die ganze Zeit beschäftigt.
- Man kann meistens zwischen 14:30 und15:00 pünktlich nach Hause gehen.
- Kleines Gebiet deshalb kann man den Alltag relativ schnell verstehen.
- Im OP sind die Oberärzte sehr nett und dankbar und lassen im OP gerne leichte nähte etc mitmachen
- Die Assistenten sind trotz des hohen Arbeitsstresses immer bereit fragen zu beantworten, und einem zu erklären.
Contra:
- Es herrscht meistens viel Arbeitsstress und schlechte Besetzung, dass man sich bei vielen Aufgaben aufgrund der mangelnden Einarbeitung nicht sicher fühlt (Learning by doing)
- In der Visite laufen auch Fachkräfte für Wundversorgung, deshalb muss man sich als PJler fast jeden Tag eindringen , um was zu machen, und relativ häufig gemeckert, wenn man die Wundversorgung nicht wie die es wollten, macht, obwohl die nichts erklärt haben.
- Der Chef ist sehr arrogant und ignoriert die PJler im OP komplett , und erklärt nicht, bzw. antwortet die fragen mit einem Wort, dass es in manchen OPs extrem unangenehmen wird, und besonders unangenehmen, wenn man trotzdem bei vielen OPs in der Woche mitmachen muss.
- Für viele Dokus, die man macht, kriegt man kein Feedback, deshalb weiß man häufig nicht, ob man was falsch oder richtig gemacht hat.
Allgemeinchirurgie:
In der Allgemeinchirurgie ist der Arbeitstag sehr unschätzbar, dass manchmal bis 12 Uhr ruhig ist, und erst danach fängt es richtig an, da es auf einmal 2 OPs nachgemeldet wurden, und viele Patienten auf der Station irgendwas gleichzeitig bedient mussten. und manchmal ist es sehr ruhig. dass man nichts viels. zu tun.
Das Team der Allgemeinchirurgie ist insgesamt netter und familiärer als die Gefäßchirurgie. Die sind sehr gut besetzt und es gibt mehr Oberärzte, Assistenten als die Gefäßchirurgie. Die versuchen immer aktiv was beizubringen im OP und erklären viel. ggf. kann man je nachdem vieles machen. Insgesamt gibt es mehr OPs als die Gefäßchirurgie.
PRO:
- Die Visite ist entspannt und man kann fast alles machen. Kein Eindringen nötig.
- Das Spektrum ist sehr bereit, da sieht man interessante Krankheitsbilder
- Der Chef und die Oberärzte schätzen die PJler im OP und erklären viel.
- Die Assistenten erklären alles, was die machen und warum die es machen und versuchen immer fragen zu stellen und Feedbacks bei Dokus zu geben.
CONTRA:
- Manchmal kann es richtig stressig im OP sein, wenn Situs/OP kompliziert ist
- 2 PJler müssen immer bis zum Ende 16:00-16:30 bleiben, obwohl manchmal gibt es nicht viel zu tun.
- Frische Assistenten werden bei den Punktionen etc. bevorzugt.
- Man muss häufig im OP Saal bleiben, obwohl man nicht am Tisch benötigt wird.
Insgesamt war das Tertial sehr umfangreich, und hatte viele Pluspunkt. Man kann vieles machen, wenn man chirurgische Interesse hat, und weniger (Basics) machen wenn man weniger Interesse an Chirurgie hat. Das Haus ist außerdem sehr nett, die PJler kennen sich alle, und häufig treffen sich beim Essen. Insgesamt fand ich das Haus und der Tertial gut.