Ich war 7 Wochen lang auf der E4 Gastro, die Zeit hier hat mir insgesamt gut gefallen. Kurz zusammengefasst: Hier wird man sehr gefordert und in viele Situationen auch mit wenig Vorbereitung hineingeworfen, dadurch ist die Lernkurve aber auch entsprechend steil und man gewinnt viel Selbstvertrauen.
Team: Das Team ist sehr klein (nur 3 Oberärzte), wodurch die Abteilung weniger gut besetzt ist als der Rest der Inneren in Schwerin. Deswegen wird man im PJ auch schon in deren Dienstplan eingetragen, muss Studien- oder Urlaubstage beim leit. OA voranmelden und bekommt sie nur dann, wenn die Station an diesen Tagen gut genug besetzt ist – wenn es wichtig ist, kann man sich aber auch durchsetzen :)
Tagesablauf und Aufgaben: Die Station teilt sich die Gastro mit der Allgemeinchirurgie, d.h. es liegen teilweise Patient*innen verschiedener Fachrichtungen im selben Zimmer. Das macht es vor allem für die Pflege super unübersichtlich, welche Abteilung oder welche Ärztin/Arzt grade zuständig ist. Außerdem fehlt eine gemeinsame Besprechung mit der Pflege, worunter der Kontakt leidet. Es hat mir deswegen sehr geholfen, morgens nachzufragen, wer in der Pflege „meine“ Zimmer betreut und ob es etwas Besonderes oder Neues gibt. Dienstbeginn ist 7:30, hier unterstützt man erstmal die Case Managerin/MFA bei den Blutentnahmen und Flexülen. Um 8:00 sind dann auch die Ärzt*innen da und die Patient*innen werden vom OA aufgeteilt. Ich hab bereits an meinem ersten Tag zwei Zimmer fest zugeteilt bekommen, was mich in den ersten zwei Wochen echt überfordert hat. Ich habe aber von den anderen Assis super viel Unterstützung bekommen und konnte mich bei konkreten medizinischen Fragen immer direkt an den OA wenden. Es gibt eigentlich jeden Tag auch ein paar geplante Zugänge, d.h. hier braucht es eine Anamnese + körperliche Untersuchung, Aufklärungen zu den geplanten Eingriffen, Anmelden der Eingriffe etc.. Die Unterstützung von Susanne, Cathrin und Britta (Case Managerin /MFA) ist vor allem bei dein Zugängen Gold wert! Um 12:30 (mittwochs schon 12:00) ist dann Mittagsbesprechung beim Chef im Büro, da werden neue Patient*innen und schwere/interessante Fälle besprochen, danach geht die Abteilung zusammen Mittagessen. Die Stimmung im Team ist sehr gut, es wird sich gegenseitig ganz selbstverständlich unterstützt und vor allem der für die Station zuständige OA (Felix) ist sehr nahbar, sympathisch und kompetent – von ihm kann man echt viel lernen! Nachmittags gibt es dann meistens noch viele Aufgaben abzuarbeiten, bei Sonos kann man immer vorschallen – dann wird von einer Fachärztin oder OA nachgeschallt, ab und zu fallen auch Aszitespunktionen an, die man dann auch als PJler machen darf.
Das selbständige Betreuen von Patient*innen hat mich wirklich sehr viel weitergebracht, weil ich dadurch wirklich alle Facetten der Stationsarbeit selbst machen und mir eine eigene Struktur erarbeiten konnte.
Man kann – wenn es die Stationsarbeit erlaubt – immer in die Endoskopie gehen und zuschauen oder mitmachen. Ich war sehr selten in der Endo, weil es mich nicht so sehr interessiert hat und ich auf Station mehr von dem lernen konnte, was mit relevant schien.
Organisatorisches:
In Schwerin gibt es 2 PJ-Beauftragte, die den Unterricht koordinieren: Alle 2 Wochen ist Dienstag 8:15 Radiounterricht und Donnerstag 15:45 Unterricht verschiedener Fächer.
Studientage gibt es 8 im Tertial, die frei verfügbar sind. Zu sehr Sammeln soll man aber nicht, sondern sie relativ gleichmäßig verteilen.