Ich habe mein erstes Tertial in der Strahlentherapie in Schwerin verbracht und habe es hat mir wirklich sehr gut gefallen. Da ich auf jeden Fall mal etwas mit Onko machen will, habe ich beschlossen, mir das Fach Strahlentherapie mal etwas anzuschauen und bin auch relativ blind an die ganze Sache herangegangen (habe am Anfang auch recht wenig verstanden, gerade in den Besprechungen mit der Physik). Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich vorher schon etwas zu den Basics anzulesen, mir wurde aber auf Nachfrage immer alles erklärt.
Die Strahlentherapie hat insgesamt 20 Betten, dabei ist es wichtig zu wissen, dass diese sich auf mehreren Station verteilen, sprich eine eigene Station gibt es in dem Sinne nicht (Das Arztzimmer ist im 1. Stock, die Pat.Zimmer vom 2.-5. Stock, man läuft dementsprechend viel). Der Kontakt zur Pflege ist gut, man wird in den allermeisten Fällen freundlich behandelt.
Ich konnte mir eigentlich relativ frei aussuchen, was ich machen wollte, letztlich hat es sich dann für mich so ergeben, dass ich an den Tagen, an denen es viele Aufnahmen gab, auf Station war. Hier macht man "Standard"-Dinge, also Visite mitgehen und teilweise dokumentieren, Aufnahmen und Flexülen. Blutentnahmen halten sich in Grenzen, da viel von MFAs erledigt wird, man kann aber gerne jederzeit zu Übungszwecken bei den BEs helfen. Was ich sehr gut lernen konnte, ist das Anstechen von Ports. Die Stationsoberärztin ist auch sehr nett und kollegial, man kann mit allen Fragen und Problemen jederzeit zu ihr gehen.
In der Ambulanz kann man bei Nachsorgen oder Erstaufklärungen zusehen oder auch selbst übernehmen. Ich habe es oft so gehandhabt, dass ich mit den Unterlagen und der Diagnostik die Patienten quasi vorbereitet habe und dann mit der Chefin oder den Oberärzten nach der Aufklärung besprochen habe, wodurch man sehr viel lernen kann. Man kann auch Erfahrung im Konturieren, also dem Einzeichnen der Bestrahlungsvolumina und Risikoorgane, sammeln, oder bei den MTRAs an den Beschleunigern dabei sein.
PJ-Unterricht fand alle 2 Wochen mit wechselnden Themengebieten, die eher allgemein gehalten sind und auch in der Qualität stark schwanken, statt. Ebenso gibt es alle 2 Wochen Radiologie-Unterricht, wo man mit einem Assistenzarzt aus der Radiologie Fälle durchspricht.
Besonders hervorzuhaben ist, dass ich von der Chefin und dem leitenden Oberarzt persönliches Teaching bekommen habe, in dem wir die einzelnen Entitäten durchgesprochen haben.
Schwerin als Stadt ist wunderschön, gerade im Sommer sind die Freizeitmöglichkeiten mit den zahlreichen Seen perfekt. Ich konnte auch regelmäßig früher nach Hause gehen, da sich sowohl die Aufklärungen als auch die Hauptarbeit auf Station eher am Vormittag abgespielt haben.
Insgesamt ein sehr gelungenes Tertial!
Bewerbung
Über das PJ-Portal. Theoretisch gibt es ein Wohnheim auf dem Klinikgelände, dort ist es aber schwer, einen Platz zu bekommen (dann fallen auch 249€ von der Aufwandsentschädigung weg). Auch für die Suche auf dem externen Markt bietet es sich an, schon etwas im Vorlauf zu beginnen.