Die Hälfte des Tertials (8 Wochen) war ich auf der Geriatrie eingeteilt, das kann man im PJ-Portal als Wunschrotation wählen. Hier ist man zwar als StudentIn meist allein eingeteilt, daher etwas mehr Blutentnahmen als auf den anderen Stationen, aber dafür ist das gesamte Team von der Pflege bis zur Chefärztin und dem Oberarzt einfach nur toll ! Man wird sehr schnell als Teil des Teams gesehen, geht eigentlich immer die Visite mit und dabei wird auch immer viel erklärt, ohne dass man blöd dargestellt wird wenn man mal etwas nicht weiß. Die Patienten liegen hier oft länger als auf anderen Stationen, dadurch kennt man "seine" Patienten wirklich gut und ich fand die medizinische Betreuung fachlich wirklich top. Es gibt fast jeden Tag eine große Besprechung mit dem ganzen interdisziplinären Team aus Medizin, Physik, Ergo, Logo, Pflege, Sozialdienst und Psych und es wird auf alle Bedürfnisse der Patienten wirklich eingegangen, auch nach Entlassung ! Die Patienten selber waren auch meistens sehr zufrieden hier, ich habe mich wirklich für jeden Patienten gefreut, der auf die Geri "durfte" :)
Danach war ich nacheinander auf der Kardio und Gastro Station eingeteilt, auch hier waren die Assistenten super nett, haben immer versucht viel zu erklären und auch der Kontakt mit den Oberärzten war super locker und freundlich. Hier waren die Hauptaufgaben schon Blut abnehmen und Viggo legen, was an manchen Tagen auch tatsächlich mehrere Stunden gedauert hat, es wurde aber auch hier viel Wert darauf gelegt (vor alle von den Chefs), dass man selbstständig Patienten betreut und die Versorgung komplett übernimmt.
Jeder Student ist 2 Wochen in der Notaufnahme eingeteilt, das hat total Spaß gemacht, da man hier wirklich sehr schnell komplett eigenständig Patienten aufnehmen, untersuchen und vorstellen darf und auch den Verlauf selber (mit Assistent bzw. OA) plant. Hier hatte ich auch am meisten das Gefühl wirklich hilfreich zu sein und die Assistenten waren auch immer sehr dankbar und haben gerne mal auf ein Eis oder Kaffee eingeladen.
In der Funktionswoche schaut man jeweils einen Tag in der Endoskopie, Ultraschall, Herzkatheter und im Zentrum für Ernährung und Prävention zu, das war für 1-2 Stunden ganz interessant, jedoch ist man hier wirklich einfach nur stiller Beobachter und auch Fragen sind nicht immer erwünscht.
Der Tag beginnt meistens um 8:00 mit den Blutentnahmen für den Tag, man bleibt meistens bis ca 15:30-16:30 Uhr, wenn man mal früher gehen muss ist es jedoch nie ein Problem gewesen. Man kann 4x einen Spätdienst machen und 4x einen Wochenendausflug-Dienst übernehmen und sich so Tage unter der Woche frei arbeiten. Mittagessen ist gratis, Bezahlung oder Studientage gibt es nicht. Offiziell gibt es für PJler eine Fortbildung/Woche, diese fand auch meistens statt, wenn man den jeweils Vortragenden frühzeitig dran erinnert hat (sonst eher nicht).
Insgesamt fand ich mein Innere Tertial bei den Barmis wirklich sehr lehrreich und positiv, besonders das Verhältnis des Teams untereinander fand ich sehr schön. Der Zusammenhalt und die Stimmung bei den Assistenten ist super und man wird als PJler auch sehr schnell integriert und aufgenommen.
Als einzigen wirklichen Minus-Punkt würde ich das Arbeitspensum der Assistenten nennen, diese waren wirklich regelhaft bis spät abends noch da, um ihre Briefe zu schaffen und waren dann teils auch tagsüber mal gestresst oder konnten nicht so viel erklären. Anscheinend soll sich das aber demnächst wegen neuem Dienstsystem ändern. Insgesamt kann ich die Klinik trotzdem sehr empfehlen fürs PJ und würde es auch jederzeit wieder hier machen :)