Ich kann hier nur Positives berichten. Es war mein erstes Tertial und dann noch Chirurgie. "Uff", dachte ich mir. Aber das änderte sich ganz schnell.
Obwohl ich kein operatives Fach in Erwägung ziehe und auch mit einer gewissen Scheu den OP betreten habe, wurde mir hier sehr oft ein positives Gefühl mitgegeben. Ich durfte einige Dinge selbst machen und wurde dabei sehr gut angeleitet, sodass auch ein Erfolgserlebnis da war. So macht Chirurgie richtig Spaß! Es wurde immer für eine angenehme Stimmung im OP gesorgt und auch keine Fragerunde eröffnet, sodass man nicht ins Schwitzen kommt. Dafür war es jederzeit möglich, selbst Fragen zu stellen.
Die ersten 8 Wochen verbrachte ich in der Allgemeinchirurgie. Dort wurde ich vom Chefarzt mit einem angenehmen menschlichen Gespräch empfangen. Ich durfte bei vielen OPs assistieren und kleine Operationen auch selbst durchführen, dazu gehörten: Nekretomien, Sekundärnähte und Zehenamputationen. Auf Station gab es einige Patienten zu untersuchen und Anamnesebögen auszufüllen. Wenn man Bedarf hat, kann man Blut abnehmen und Flexülen legen, aber muss es nicht, da das normalerweise die Pflege übernimmt.
Die letzten 6 Wochen verbrachte ich in der Unfallchirurgie. Hier kommt man in ein junges, offenes und sportliches Team. Ich wurde direkt super integriert und bin wirklich jeden Tag gern dorthin gegangen.
Auch hier war ich bei vielen OPs dabei und konnte selbst aktiv werden. Ab und zu durfte ich selbst bohren, schneiden und freipräparieren und regelmäßig nähen. Auf Station lag hier der Fokus auf den zahlreichen Briefen. Hier kann man sich im Diktieren üben. Außerdem war ein Gang in die Notaufnahme immer auf der Liste. Dort gab es täglich viele Patienten, die man sich schon mal anschauen konnte. Generell ist in der Notaufnahme einiges möglich: Sonographieren, Wunden nähen, Untersuchungen anmelden und auswerten, Briefe schreiben...
Dreimal in der Woche gibt es eine Röntgenbesprechung mit der Radiologie. In der Allgemeinchirurgie ist einmal pro Woche Tumorboard. Tatsächlich wurde sogar PJ-Unterricht für uns organisiert, obwohl wir nur zu zweit waren. Der Vorteil des kleineren Hauses ist, dass man sich verschiedene Fachrichtungen anschauen kann. Überall, wo es was zu sehen gab, konnte man gern dabei sein. So war ich auch in der Radiologie und im gynäkologischen OP. Alle waren daran interessiert, dass man als PJler etwas lernen kann.
Weiterhin kümmerte sich die Personalabteilung des Krankenhauses mit viel Engagement um eine Unterkunft, die vom Klinikum gestellt wurde.
Insgesamt war die Arbeitsbelastung für mich als PJlerin nicht allzu hoch. So blieb auch noch genug Zeit und Energie für Freizeitaktivitäten im schönen Zittauer Gebirge. Wenn nicht so viel zu tun war, konnte man auch mal eher nach Hause gehen. Auf Pausenzeiten wurde geachtet und Essen gehen war nahezu immer möglich.
Und jetzt ist es vorbei mit der Chirurgie. Schade eigentlich, sind wir ja doch noch Freunde geworden =) Wer eine ähnliche Versöhnung sucht, ist hier genau richtig. Es wird sehr viel dafür getan.
Bewerbung
PJ Portal und über die sehr engagierte Personalabteilung