PJ-Tertial Pädiatrie in Klinikum Wuppertal - Standort Barmen (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Rote & Blaue Station (Allg. Pädiatrie mit versch. Schwerpunkten, Gelbe Station (Frühchen & Säuglinge), Ambulanz/Notaufnahme, Intensiv & Perinatalzentrum, Kinderradiologie
Heimatuni
Witten/Herdecke
Kommentar
Ich kann jedem der an Pädiatrie interessiert ist, wärmstens empfehlen das Tertial in der Kinderklinik in Wuppertal zu machen! Man darf als PJler wirklich sehr viel machen und wird als Unterstützung und Teammitglied wahrgenommen. Außerdem ist das Team unglaublich nett und sehr daran interessiert, dass einem viel erklärt wird und man etwas lernt.

Stationen:
Es gibt insgesamt drei periphere Stationen, mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Rot und Blau sind die eher allgemeinpädiatrischen Stationen mit respektive einem Gastro und einem Pulmo Schwerpunkt. Ich war auf beiden Stationen jeweils 4-5 Wochen. Ich kann empfehlen zum Anfang und zum Ende des Tertials eine Rotation auf diesen Stationen zu organisieren, weil man hier einen guten Einstieg bekommt und zum Ende sein gesammeltes Wissen nochmal gut anwenden kann.
Man kann mit auf Visite gehen und beim Briefe schreiben unterstützen. Wenn man möchte und etwas angekommen ist, ist man auch in der Lage eigene Zimmer zu betreuen, was alles beinhaltet, von der Dokumentation der Visite bis hin zum Anmelden von Untersuchungen. Dies spricht man natürlich alles eng mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten ab aber für mich war dies echt ein Highlight und es wird vom Chef explizit gewünscht, dass man sich eigenen Zimmern und Verantwortung annimmt! Gleichzeitig muss man auch sagen, dass man jederzeit wenn man Lust hat auch in die Funktionsabteilungen gehen kann und sich dort Sachen anschauen kann, von den Assistenzärzt:innen wird es nicht als selbstverständlich angesehen dass man den ganzen Tag auf Station verbringt, man hat hier wirklich viel Freiheit.
Gelegentlich wird man gebeten in der Tagesklinik auszuhelfen, hier muss man dann Patienten die bspw. für die MRT oder zur Immuntherapie tagesstationär da sind, untersuchen und Ihnen einen Zugang legen.
Auf der gelben Station war ich insgesamt nur eine Woche, da hier sehr viele Säuglinge und Frühchen liegen, ist hier für PJler etwas weniger zu tun, trotzdem ist es auch empfehlenswert sich diese Station mal anzusehen!


Ambulanz:
Hier kann man eigenständig Patienten voruntersuchen und anschließend dem jeweiligen Assistenzarzt vorstellen was sehr gut ist um eine Routine und ein Schema für sich zu entwickeln. Da in der Ambulanz immer viel zu tun ist, kann man hier gerne unterstützen. Betreut wird die Ambulanz durch einen sehr guten und sympathischen Oberarzt, der sich auch viel Zeit zum erklären nimmt. Wenn etwas weniger zu tun ist, kann man auch in anderen Bereichen zeitverbringend, beispielsweise in den jeweiligen Sprechstunden der Oberärzt:innen oder in der Kinderradiologie. Vor allem in der Kinderradiologie aber auch in der kinderkardiologischen Sprechstunde durfte man wenn man etwas Einsatz gezeigt hat auch viel selber schallen!

Intensiv/PNZ:
Ich war zunächst eine Woche auf der Intensiv und anschließend eine Woche im PNZ. Hier darf man natürlich viel weniger machen im Vergleich zur Peripherstation, sieht aber trotzdem viel und darf auch mal bei Frühchen Blutabnehmen, was eine Herausforderung in sich darstellt. Insgesamt fand ich diesen Part des PJs wirklich sehr spannend weil es eine ganz andere Seite der Pädiatrie ist die man hier sieht und im Nachhinein wäre ich gerne noch länger hierhin rotiert. Empfehlenswert ist es hier auch mal 1-2x mit in das Bethesda Krankenhaus zu fahren, hier fahren die Assistenzärzte U-Untersuchungen bei Neugeborenen durch (die beiden Krankenhäuser haben hier eine Kooperation) wodurch man selber auch noch ein bisschen Untersuchen üben kann.
(Hier muss man an der Stelle erwähnen, dass es keinen festen Rotationsplan gibt und man sich das PJ daher recht frei gestalten kann. Dies bietet einem sehr viel Freiheit, man muss sich aber dementsprechend überlegen was man sehen möchte und muss selbst einschätzen ob bspw. 4 Wochen Ambulanz zu viel oder zu wenig ist. An mancher Stelle hätte ich mir gewünscht, dass man den Rotationsplan etwas mehr mit mir geplant hätte, auf der anderen Seite bleibt man aber sehr flexibel, was auch von Vorteil ist).

Teaching:
Jeden Tag ist um 12:45 die Radiologie Teaching Session, bei denen Patienten vorgestellt werden bei denen radiologische Diagnostik die für Patienten angemeldet wurde. Wenn man selber Patienten übernommen hat, darf man diese hier natürlich auch selber vorstellen. Hier werden oftmals vom kinderradiologischen Chefarzt spannende Befunde vorgestellt und man sieht viel. Anschließend findet immer eine Teachingsession statt, was meistens eine gute Abwechslung zum Stationsalltag ist. Mal wird ein Vortrag gehalten, mal wird ein Blickdiagnosenquiz veranstaltet und einmal die Woche berichtet eine der Ärzt:innen über einen Fehler der ihnen passiert ist, damit andere davon lernen (#meinLieblingsfehler). Hierdurch hat man wirklich jeden Tag etwas Teaching und lernt dazu, was für die Klinik ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist und für mich echt ein Highlight dargestellt hat.
1x die Woche ist auch PJ Unterricht, fachbereichübergreifend, mit allen Pjlern zusammen. Prinzipiell ist die Qualität ganz gut (unterschiedlich je nach Dozierendem) aber auch kein absolutes Highlight sondern eher eine solide Vortragsreihe. Zu unserem Zeitpunkt war der Unterricht noch nicht verpflichtend, ggfs. soll er es aber werden. Viel besser ist der Unterricht in der Kinderklinik, dieser findet aber nur statt wenn gleichzeitig Blockstudenten da sind, ist dafür dann aber auch täglich.

Team:
Wie schon eingangs erwähnt ist das Team wirklich sehr sympathisch und es macht Spaß für kurze Zeit Teil von diesem zu sein. Die Hierarchien sind flach so dass man keine Scheu haben muss Fragen zu stellen. Wenn man Interesse zeigt wird, erfährt man auch häufig direkt Teaching seitens der Oberärzt:innen. Der Chef ist auch super und entspannt und lässt einem viel Freiheiten, ist aber gleichzeitig auch sehr interessiert daran wie man im PJ klarkommt und wie man sich entwickelt. Wenn man es einfordert, kann man hier auch Mentoring erfahren, was im Hinblick auf den baldigen Berufsstart mir sehr willkommen war.
Auch die wirklich sehr kompetente Pflege ist zu erwähnen, man ist auch gerne zum Frühstück morgens zusammen mit den Assistenzärzt:innen willkommen. Großer Daumen Hoch für das Team!

Nachteile:
-Man hat kein eigenes Telefon. Wurde wohl schon mehrfach erwähnt, dass dies etwas nachteilig ist, da es auch mal öfter vorkommen kann, dass die Assistentärzt:innen einen suchen um etwas zu zeigen o.Ä. Ich hab schließlich ein unbenutztes Telefon von einem ehemaligen Oberarzt genommen aber trotzdem wäre es schöner wenn man einfacher selber eins hätte.
-Der SAP Zugang hat häufiger mal rumgespackt und man musste viele Zusatzbereiche neu hinzufügen und freischalten lassen. Mitten im Tertial ist auch auf einmal mein ganzer Zugang gesperrt gewesen was nervig ist weil man erst zur Personalabteilung musste um ihn wieder freizuschalten. Aber wenn alles lief konnte man viel damit machen.


Mobilität:
Wenn man Student aus Witten ist, ist hier zu erwähnen, dass man Anspruch auf das Helios E-Auto hat (VW ID3) wodurch man quasi kostenlos das gesamte Tertial lang pendeln kann und einen Parkplatz hat! Den muss man sich aber natürlich teilen wenn man mit anderen Studierenden zusammen fährt. Ich bin daher immer mit meiner Kommilitonin gefahren die um 7:15 anfangen musste. Das war insofern nicht so schlimm, da von 7-8 Uhr die Blutentnahmen auf Station laufen (werden vom Nachtdienst hier gemacht), wodurch man hier unterstützen und Blutabnehmen lernen durfte! Dies war echt gut für mich, trotzdem war der Tag natürlich dementsprechend lang (auch wenn man jederzeit hätte abhauen können wenn man will aber mir hat es Spaß gemacht und ich hab gerne noch unterstützt). Prinzipiell kann man sagen wer ein entspanntes Tertial zum Chillen sucht ist hier eher falsch aufgehoben da aktive Mitarbeiter im Prinzip schon erwartet bzw. gerne gesehen ist.

Fazit: Große Empfehlung für das Wahltertial in der Pädiatrie in Wuppertal!
Bewerbung
PJ Portal, anschließend Kontakt mit Frau Krause, der Chefsekretärin, die auch echt super ist!
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13