Das Erste, was über dieses Tertial und die BGU gesagt werden muss, ist das fast alle die dort arbeiten überdurchnittlich nett sind. Das Untereinander und Miteinander ist sowohl im OP, sowie sonst wo im Haus sehr schön. Wer Wert auf eine angenehme Atmosphäre/Stimmung legt ist in diesem Haus und Abteilung richtig. Ich würde das Tertial an der BGU immer weiterempfehlen.
Das Tertial gliedert sich im 1 Monat Intensiv und 3 Monate OP. Die Intensivrotation kann je nach Kapazitäten und eigenem Bedarf auch verlängert werden.
Im OP startet man um 7 Uhr mit einer Morgenbesprechung und geht danach in den OP. Dort hat man die Option entweder in einem Saal zu bleiben oder nach Belieben auch zwischen den Sälen und Einleitungen zu wechseln. Besonders nachdem man sich ein wenig eingewohnt hat, lohnt sich das "Einleitungs- Hopping", da man so deutlich mehr Einleitungen am Tag mitnehmen und mehr sehen kann.
Grundsätzlich kommt es natürlich, wie immer, darauf an mit wem man unterwegs ist, aber eigentlich kann man fast alle gängigen Tätigkeiten auch selbst unter Betreuung durchführen. Dazu zählen Patienten verkabeln, Medikamente aufziehen und applizieren, Präoxygenieren, Maskenbeatmen, Larynxmasken schieben, Intubieren, Videolaryngoskopie, Maschine einstellen und mit im Saal lagern und aufbauen. Invasivere Verfahren wie ZVKs und Aterien selbst durchzuführen ist grundsätzlich möglich aber doch eher selten. Auch im Saal kann man viel über Narkoseführung und Ausleitung lernen, sowie Themen mit den AA durchsprechen. In der BGU werden die Anästhesieprozesse überlappt. Dies bedeutet, dass in der Regel der nächste Patient eingeleitet wird, während der vorherige ausgeleitet wird. Hierbei trifft man auch noch öfter auf die OA die eigentlich ausnahmslos sehr nett und bemüht sind (die AA natürlich auch!). Anästhesiologischer Schwerpunkt des Hauses ist die Regionalanästhesie. Von diesen kann man hier in kürzester Zeit sehr viele sehen und manchmal auch selbst unter Anleitung eine stechen.
Im OP gibt es ein Mentoren System, dass wenn die Mentoren im Haus sind auch gut funktioniert. Man kann aber, wenn diese nicht da sind, eigentlich problemlos immer jemand anderen finden der einen mitnimmt. Der Tag endet um 15:30, oft auch ein wenig früher, wenn nichts mehr los ist.
Die Intensiv startet um 6:30 mit der Morgenvisite, danach wird die Patientenversorgung durchgeführt und der Tag endet mit der Nachmittagsvisite die je nach Belegung bis 14:45-15:15 dauert. Zu den Aufgaben zählen hauptsächlich die körperliche Untersuchung und das Vorstellen von Patienten in der Visite. Die Stimmung auf Station ist in der Regel gut. Teaching wird vor allem durch die Assistenten, während der Patientenversorgung durchgeführt und fällt je nach Stress Level auch mal unterschiedlich weitläufig aus. Man kann hier allerdings viele spannende Patientenverläufe mitbekommen und viel Schallen, wenn man möchte.
Der PJ-Unterricht hat ausnahmslos jede Woche dienstags von 14:45 bis 15:30/16:00 stattgefunden und war immer interessant und gut vorbereitet. Generell war das Tertial sehr gut organisiert. Direkt am ersten Tag bekommt man alles, was man benötigt von der Verwaltung: Spind, Wäsche, Telefon und Zugangsdaten für die Software! Man bekommt kostenloses Mittagessen für die Mensa und einen Rabatt beim Bäcker. Es gibt keine Studientage aber ein Dienst-System, bei dem man an einem Tag länger bleibt und dafür am nächsten Tag frei hat.
Insgesamt hatte ich eine gute Zeit in der BGU und würde mich wieder für die Abteilung entscheiden!