Der erste Tag startete mit der Übergabe der Schlüssel für die Kleidungsabgabe und den Spind sowie auch für das eigene Telefon. Danach gingen wir zu einem Meeting mit den Chefärzten und PJ-Studierenden, in dem sich jeder kurz vorstellte.
Nach dem Meeting zeigte mir der Chef , Prof. Dr. Fink, die Räumlichkeiten seiner Abteilung und half mir persönlich bei der Einarbeitung mit der Software.
Während meines gesamten Tertials gab es einen freien Arbeitsplatz, und ein/e Assistenzarzt/-ärztin war im selben Raum. Sie waren stets freundlich, gingen auf meine Fragen ein und erklärten mir viel. Auch halfen sie mir bei der Literaturrecherche.
Es gibt kein festes Curriculum. Man hat freie Wahl in der Einteilung und kann das immer mit dem Chef absprechen. Ich startete mit dem Befunden von Röntgenbildern. Je nach Plan war der Chef, die leitende Oberärztin oder einer der Oberärzte für mich zuständig. Sie kamen mehrmals am Tag, um meine Befunde zu besprechen und Verbesserungsvorschläge zu geben.
Die radiologische Abteilung ist auch für das Sonografieren des Abdomens bei den Allgemeinchirurgen zuständig. Pro Tag gab es 2-3 Fälle, bei denen die Assistenzärzte schallten. Man konnte immer mitgehen und das beobachten. Gegebenenfalls konnte man auch selbst unter Aufsicht schallen. Das Krankenhaus (Gastro-Abteilung) bietet zudem einen Sonografie-Kurs an, der sehr hilfreich ist.
Nach zwei Wochen wechselte ich zum CT-Arbeitsplatz. Ich habe Patienten über die Kontrastmittelgabe aufgeklärt, beim Lagern geholfen, ab und zu Zugänge gelegt und viel von den Ärzten gelernt. Nach ein paar Tagen habe ich mit dem Befunden von Kopf-CTs angefangen. Die Oberärztin, Frau Shirinova, war häufig als Hintergrund für das CT zuständig. Sie hat mir am Anfang viel erklärt und meine Befunde supervidiert. Zwischendurch war ich auch beim Schallen in der ZNA anwesend.
Nach etwa sieben Wochen wechselte ich zur Angiografie und interventionellen Radiologie. Assistieren war aufgrund der Komplexität und Schwierigkeit der Eingriffe nicht möglich. Ich war jedoch mit Bleischürze im Raum und konnte die Eingriffe live im Raum oder über Monitore verfolgen. Nichtsdestotrotz beantworteten die Ärzte meine Fragen und erklärten die Eingriffe vor, während und nach dem Eingriff. Es gab auch gelegentlich Punktionen und das Einlegen von Drainagen mithilfe eines anderen CT-Geräts. Das war ebenfalls spannend, und ich durfte sogar assistieren.
Nach drei Wochen in der Angio wechselte ich zum MRT-Arbeitsplatz. Das Krankenhaus verfügt über zwei MRT-Geräte (1 Tesla und 1,5 Tesla). Am häufigsten werden Kopf-MRTs durchgeführt, gelegentlich auch von anderen Körperregionen. Nach einer ausführlichen Erklärung der MRT-Sequenzen konnte ich einige Kopf-MRTs befunden.
Zuletzt verbrachte ich die letzte Woche in der Sonografie, wo ich selbst schallen und dazu Befunde schreiben konnte.
Die Radiologie des Allgemeinen Krankenhauses Celle verfügt über alle radiologischen Geräte, die man in einem Krankenhaus der Maximalversorgung erwartet. Das Team ist super freundlich und den Studierenden professionell zugewandt. Vom Chef bis zu den MTRA waren alle nett zu mir und haben mir viel erklärt. Das Mittagessen war immer möglich. Meistens verbrachte ich die Zeit mit der radiologischen Abteilung und weniger mit anderen Studierenden.
Durch das Tertial verstehe ich die radiologische Perspektive auf Erkrankungen nun besser. Es hat sich definitiv gelohnt, meine Zeit in der Radiologie des AKH Celle zu verbringen. Ich habe mich schnell ins Team integriert und fühlte mich nie als Außenstehender.
Ich würde jedem empfehlen, das Wahltertial in der Radiologie zu verbringen und diese sogar als Facharztausbildungsstätte in Betracht zu ziehen.