Am CBF rotiert man fest durch 2 Abteilungen, die Einteilung wird am 1. Tag durch den Chef der ZNA Prof. Somasundaram gemacht, der ist sehr bemüht dass alle in ihre Wunschabteilubg kommen, in meinem Tertial hat das im Großteil der Fälle funktioniert. Weitere Rotationen oder eine Änderung sind eher nicht möglich.
Am Dienstag Nachmittag findet eine wöchentliche PJ-Fortbildung statt. Offiziell halten hier PJler oberärztlich supervidierte Vorträge (Konzept: man bekommt einen Fall vom zuständigen OA, arbeitet den auf, bespricht ihn mit dem zuständigen OA und hält dann den Vortrag, der OA ist für Rückfragen/Erklärungen da). Praktisch habe ich 2 Mal einen Oberarzt in diesem Seminar erlebt, ansonsten waren wir PJler unter uns, wohlgemerkt in einem wegen der hervorragenden Lehre unbezahlten Tertial.
Mittagessen war in meinem ganzen Innere Tertial täglich möglich, man bekommt vor Beginn postalisch Papier-Essensmarken zugeschickt, die sind tagesgebunden, für die 7€ darauf bekommt man ein volles Essen, meist kann man aus 4 Gerichten, Salatbar und div. Snacks wählen. Wenn man den Betrag nicht ausreizt verfällt er, auch Centbeträge die man über 7€ liegt müssen mit Karte bezahlt werden.
Man bekommt Kittel zum tauschen und weiße Hosen gestellt, ein Oberteil nicht.
Es gibt einen Studientag/Woche, allerdings offiziell nur wenn man die restlichen 4 Tage da ist (je nach zuständigem Azrt wird das locker gehandhabt oder aufs genaueste durchgesetzt).
Eine meiner Rotationen habe ich in der Hämato/Onkologie verbracht und war auf den Stationen 1a und 1b eingeteilt.
Der Tag begann um 8 mit einer abteilungsinternen Frühbesprechung, an manchen Tagen auch Röntgendemo. Auf der Station 1a werden v.a. Akute Leukämien und das Multiple Myelom behandelt, dementsprechend war die Liegedauer recht hoch, was den Stationsalltag insgesamt entspannt hat. Bei den morgendlichen BEs haben die Ärzte fast immer mitgeholfen, auf Visite wurde ich immer mitgenommen und ich durfte verschiedene Punktionen (KMP, LP, Aszites, Pleura) machen. Durch die recht hohe Arbeitsbelastung der Ärzte war nur sehr selten Zeit für Fragerunden oder Durchsprechen eines Themas, die Ärzte waren allerdings immer bemüht, mir zumindest in den kurzen Zeitfenstern die es gab, etwas beizubringen.
Auf der Station 1b werden v.a. Lymphome behandelt, hier waren die Liegedauern deutlich kürzer, der Patientendurchsatz deutlich höher und die Arbeitsbelastung daher deutlich höher. Hier wurde ich von den Stationsärzten im Grunde durchgängig beschäftigt mit BEs, Zugängen, EKGs schreiben, die gesammelten BEs ins Labor tragen weil der Abholdienst zu langsam sei (kommt 4x/Tag), 2x täglich bei allen mit CAR-T-Zellen behandelten Patienten einen Score (10 Fragen und eine Schriftprobe) erheben, Patienten aufnehmen, Patienten zu Bildgebung/Funktionsdiagnostik und wieder zurück bringen. Zu Beginn der Visite wurde mir selten Bescheid gegeben, oft wurde ich währenddessen für weitere BEs/EKGs/etc. weggeschickt. Wertschätzung für meine Arbeit habe ich kaum erfahren. Interesse an meiner Ausbildung bestand fast nur beim zuständigen Oberarzt, der 1-2x täglich vorbeikam. Auch hier durfte ich unter Anleitung KMPs und ZVK-Anlagen machen, wenn in einem seltenen Moment Zeit dafür war.
Insgesamt rate ich von einem Tertial in der Inneren am CBF trotz großem fachlichem Interesse eher ab. Speziell in der Häma/Onko hängt es sehr von den Menschen ab auf die man trifft und ob man sich mit ihnen versteht, von sehr gut bis katastrophal ist alles dabei. Wenn man Lehre will muss man darum kämpfen, ansonsten wird man mit Handkuss als unbezahlte Kraft für alles Lästige benutzt.