Das PJ im Muhimbili Krankenhaus hängt sehr stark davon ab wie man sich selbst einbringen möchte. Man kann theoretisch den Großteil der Zeit außerhalb des Krankenhauses verbringen oder von 7 Uhr morgens bis Abends um 21 Uhr dort sein. Ich habe mich für eine Mischung entschieden mit dem Fokus das gesamte Land auch ein bisschen besser kennenzulernen.
Allgemeine Klinikinfos:
Es gibt mehrere Station, die als Chirurgie zählen:
Allgemeinchirurgie, Orhtopädie, Kinderchirurgie und Plastische. Allerdings kann man sich selbstständig jede andere Fachrichtung auch angucken. Im Prinzip interessiert es niemanden so wirklich wo man sich aufhält. Am besten geht man selbstständig zur jeweiligen Station und stellt sich kurz vor, in der Regel wird man dann direkt aufgenommen. Falls man den Stationswechsel offiziell in der Verwaltung anmeldet kann es auch mal mehrere Wochen dauern und auch abgelehnt werden.
Tagesablauf:
Je nach Station beginnt der Tag meist gegen 8:30 mit der Visite, die auch mal mehrere Stunden dauern kann. Je nach Motivation und Uhrzeit kann man nun nach Hause gehen, in den OP oder den tansanischen Studenten bei der Stationsarbeit helfen. Hier muss man sich meistens etwas proaktiv einbringen und man kriegt etwas zu tun. An anderen Tagen geht man direkt in den OP und kann dort entweder nur zugucken oder wenn man den Operateur von der Station schon kennt, sich eventuell auch einwaschen. In der Allgemeinchirurgie sind immer sehr viele lokale Studenten dabei, wodurch die Chance sich einzuwaschen eher gering ist und man häufig auch nur wenig sieht. Man kann aber auch jederzeit den Saal verlassen und in einen anderen Saal oder nach Hause gehen.
In der Notaufnahme beginnt der Tag nach eigenem Ermessen. Ich bin meist gegen Nachmittag gekommen, da erst dann die Zuweisungen aus den lokalen Krankenhäusern erfolgt und deutlich mehr zu tun ist. In der Notaufnahme gibt es mehrere Boxen, wobei in jeder Box ein fester Arzt zugewiesen ist. Am besten sucht man sich eine Box aus und stellt sich kurz vor, da hier jeden Tag ein anderer Arzt verantwortlich ist. Insgesamt hat mir die Notaufnahme auch deutlich besser als die Allgemeinchirurgie gefallen, da man hier schneller mehr eingespannt werden kann.
Zusammengefasst hat man als ausländischer Student einen sehr großen Spielraum an Tätigkeiten und Anwesenheit. Wenn man sehr motiviert ist, kann man den Tag mit den lokalen Studenten verbringen (deren Tag in der Allgemeinchirurgie beginnt meist gg 7 Uhr für Vorlesungen und endet gegen 21 Uhr mit der Abendvisite auf Station) oder man bleibt nur wenige Stunden und geht selbstständig wieder nach Hause.
Wohnen und Leben:
Es gibt eine Großzahl an weiteren internationalen Medizinstudenten und viele wohnen im Mtitu House. Das ist definitiv eine der besten Optionen bzgl. Austattung, Lage und Preis. Falls man der Besitzerin mitteilt für das Medizinstudium hier zu sein, gibt es nochmal einen weiteren Rabatt auf die Miete. Dar es Salaam erkundet man am Besten mit Bolt, es ist günstig und deutlich schneller als mit den einheimischen Bussen. Geld abheben geht am Besten bei der DTB oder KCB Bank, hier zahlt man keine Gebühren. Für großere Unternehmungen wie Safaris, ist es auch gut ein paar Dollar mitzunehmen, da man meistens in Bar zahlen muss und Dollar lieber gesehen werden.
Anerkennung:
Die Unterlagen kriegt man erst in der letzten Woche unterschrieben. Außerdem sollte man niemanden offiziell sagen, wenn man zwischendurch ein paar Tage/Wochen auf Reisen war.
Bewerbung
Meine Bewerbung habe ich etwa 8 Monate vor Beginn abgeschickt und es dauerte ein/zwei Monate bis die Zusage da war. Die zuständige Person heißt Gladys und die Kosten belaufen sich auf etwa 840 Dollar für zwei Monate.