Ich habe mein Tertial in Dresden in der Gastroenterologie (MK1-S3) begonnen. Wir waren insgesamt 3 PJlerinnen auf der Station. Am ersten Tag wurden wir zwei neuen Pjler durch die alte PJlerin in unsere Tätigkeiten eingewiesen. Morgens sollten wir direkt mit Blutentnahmen beginnen (locker mal bis zu 15 oder 20 pro Tag) und fehlende Flexülen legen. Parallel dazu kamen täglich 2-3 Patienten zur geplanten stationären Aufnahme an, deren Aufnahme auch unsere Aufgabe war. Die Aufnahme der Patienten war sehr knapp geplant. Man musste sich also quasi nach jeder Blutentnahme erkundigen, ob denn schon Patienten zur Aufnahme da sind. Oft waren dann , wenn der Patient da war, nur noch 5-10 Minuten Zeit bis der Patient zur Untersuchung abgerufen wurde und der große Stress brach aus. Hilfe von den Ärzten erhielt man nur auf Nachfrage, dann teilweise aber auch mit mürrischem Verweis auf andere ärztliche Kollegen, die sicher gerade doch mehr Zeit hätten. Mit diesen Tätigkeiten waren wir zu dritt meistens so gegen 11-12 Uhr fertig, zu zweit später hat es natürlich länger gedauert. Währenddessen war oft schon die Visite gelaufen. Ich war insgesamt recht selten auf Visite mit, meist nur, wenn wir zu dritt waren. Die Erklärungen auf der Visite fielen recht knapp aus und von Oberärzten wurde ich meist ignoriert. Nach dem Mittagessen gab es verschiedene mögliche Szenarien. An den meisten Tagen saß man dann im Arztzimmer rum und wurde bei Bedarf weiter für Blutentnahmen (Kreuzblut), Flexülen oder sonstige kleine Erledigungen losgeschickt. Am Anfang nahm sich eine Assistenzärztin noch manchmal für uns Zeit und ging ein Thema mit uns durch. Das hörte in den letzten Wochen leider auf. Wenn eine Intervention, wie ein ZVK oder eine Aszitespunktion geplant war, wurden wir beauftragt, das benötigte Material zusammenzusuchen (teils musste man auf mehreren Stationen suchen). So könnten wir uns mal Gedanken machen, was man für so eine Intervention alles benötigt. Eigentlich war es natürlich nur zur Zeitersparnis für die Ärzte. Wir durften dann auch zuschauen. Einmal wurde uns angeboten auch eigene Patienten zu betreuen. Da es mein erstes Tertial war, fragte ich nach, was das genau alles beinhaltet. Der Arzt lachte und antwortete: "Na, du weißt doch wohl was ein Arzt macht." Ein anderes Mal erwähnte eine Ärztin, dass sie es nicht mögen würde, wenn Studenten Patienten betreuen wollen, aber dann einzelne Sachen vergessen würden. Entweder ganz oder gar nicht. Aufgrund dieser Äußerungen habe ich mich nicht getraut eigene Patienten zu betreuen.
Insgesamt kann ich diese Station absolut nicht empfehlen. Die Stimmung im Team war überwiegend schlecht. Die Betreuung von Student*innen war bis auf wenige Ausnahmen unterirdisch. Das meiste haben wir uns gegenseitig beigebracht.
Auf der MK3-S3 war es dann schon deutlich besser. Es gab morgens auch Blutentnahmen, aber deutlich weniger und die Ärzte halfen immer mit, wenn es mal ein paar mehr Blutentnahmen waren. Nach spätestens einer Stunde waren die BE´s dann durch. Ich konnte jeden Tag mit auf die Visite und die Ärzte waren sehr bemüht einem dabei etwas beizubringen. Auch hier gab es gelegentlich kurze Teachings durch Assistenzärzte zu ausgewählten Themen. Diese Station hat mein Innere PJ noch gerettet.
Positiv hervorzuheben ist am Innere PJ im UKD der regelmäßig stattfindende PJ Unterricht in durchgängig guter Qualität. Die Teilnahme am Unterricht war allerdings verpflichtend. Ich weiß nicht, ob das bei erwachsenen lernwilligen Menschen unbedingt notwendig gewesen wäre. Nicht so gut gefallen hat mir, dass das Tertial starr bei allen in nur 2 Rotationen aufgeteilt wurde. Ich als externe Bewerberin hatte keine Möglichkeit diese zu wählen. Ich hätte mich über die Möglichkeit eines kurzen Einblicks in die Notaufnahme oder Intensivstation gefreut. Einzig eine zweiwöchige Rotation in die Radiologie konnte freiwilig wahrgenommen werden. Ich habe diese Möglichkeit genutzt. Allerdings ist gewünscht, dass Pjler von der Inneren nur in die Röntgenabteilung rotieren. Dort saß in meinen zwei Wochen ein absoluter Berufsanfänger, sodass ich leider fast gar nichts mitnehmen konnte.