PJ-Tertial Chirurgie in LKH Villach (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
Unfall / Allgemein-Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Ich hab im LKH Villach mein Chirurgie-Tertial absolviert und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen! Ich war dort gemeinsam mit einer Freundin und wir sind im Wohnheim der Gesundheits- und Krankenpflegeschule untergekommen (näheres zur Unterkunft s. unten).
Meine Freundin und ich hatten uns die 12 Wochen des Tertials (wenn man den Urlaub am Ende nimmt; CAVE Man kann in Österreich nur 10 Tage nehmen, das LPA NRW füllt den Rest des Zeitraumes aber mit Fehltagen auf, sodass man nur 10 Tage Urlaub bezahlt bekommt, aber trotzdem 20 Tage freihaben kann) so aufgeteilt, dass eine mit Unfall und die andere mit Allgemein beginnt und nach der Hälfte der Zeit getauscht wird.
An sich ist es sicherlich schon sinnvoll in beide Abteilungen zu schauen zwecks Prüfungsvorbereitung, jedoch muss man sagen, dass es große Unterschiede zwischen den Abteilungen gibt.

Unfallchirurgie:
- Arbeitszeiten: Flexibel. Theoretisch 7.15-15 Uhr, man ist aber herzlich eingeladen, sich mit den anderen Studenten aufzuteilen und auch mal am Nachmittag oder wer mag am Wochenende zu kommen, je nachdem wie man möchte. Kommt man am WE, bekommt man natürlich einen anderen Tag frei, bleibt man einen Tag freiwillig von Morgens bis Spätnachmittags/Abends, kann man sich damit auch einen freien Tag erarbeiten usw.
- man kann in den OP (2 Sääle), in die Notrufnahme (3 Räume) + Wundversorgung (2 Räume) + Gipsraum, in die Spezialambulanzen (Di-Do Hand/Fuß/Schulter/Knie), Nachbehandlung oder stationäre Aufnahme (letzteres ist nicht so interessant)
- Notaufnahme: Man kann und soll (je nach anwesendem Arzt) recht selbstständig arbeiten, Patienten untersuchen, dieses dokumentieren und z.B. ein Röntgen anmelden. Hier lernt und sieht man auf jeden Fall einiges! Zwischendurch kommt auch mal ein Schockraum
- Wundversorgung: Man kann zuschauen, darf aber auch selbst Wunden versorgen (spülen, nähen, ...). Lohnt sich definitiv und ist immer ein Highlight!
- Gipsraum: Auch mal ganz interessant zu sehen, 1-2 Tage reichen aber auch
- Spezialambulanzen: Definitiv interessant, mal dabei zu seien!
- Nachbehandlung: Kann interessant sein, ist es nicht immer. Ist halt viel Verlaufskontrolle. 1-2 Tage reichen (oder wenn man einfach Zeit rumkriegen will)
- stationäre Aufnahme: Anamnese, kleine körperliche Untersuchung, Blutentnahme und viel Bürokratie
- OP: Ich selbst war weniger im OP, war auch ok, da andere mehr Lust hatten zu gehen.
- Station: Da war eigentlich niemand von uns, ich war einmal zu einer Visite dabei
- Die Einteilung, wer an welchem Tag zu welcher Zeit wohin möchte, macht man unter sich Studenten aus. sehr entspannt
- Es gibt einen Arzt, der für die Studenten zuständig ist, der macht morgens nach der Frühbesprechung ca 15 Minuten ein kleines Teaching, jede Woche zu einem anderen Thema, wobei man die Themen mitbestimmen darf - das ist echt toll!
- Man kann sich im "Cube" umziehen, hat dort einen Raum, wo man seine Tasche etc lassen kann.
- Alle Ärzte sind super nett, die meisten erklären auch gerne und freuen sich, dass man da ist. der Erste Oberarzt ist auch richtig toll!

Allgemeinchirurgie:
- Man ist von 7 bis 15 Uhr da. Man kann mit viel Fragerei auch mal einen Tag länger bleiben und damit einen anderen ausgleichen, ist aber eher ne Ausnahmeregelung (anders als in der UC)
- es sind auch weniger Studenten dort
- man zieht sich mit den Basisärzten im Raum neben dem Sekretariat um
- Man ist fest eingeteilt jeden Tag (Ambulanz / Station / OP)
- OP: Wenn eine 2. Assistenz gebraucht wird, muss man dahin. (Außer es ist namentlich wer anders eingetragen). Das muss man aber selbst im Blick haben. Als 2. Assistenz muss man Haken halten, still stehen und möglichst ruhig sein.
- Ambulanz: Kann interessant sein, kommt auf die Patienten an und auf den Arzt, mit dem man dort ist. Und auf die Pflege, manche freuen sich über Studenten, weil die dann ja die ganzen Viggos machen können *_*
- Kleinchirurgie: Hat nicht das ganze Jahr auf, aber wenn, lohnt es sich da reinzuschauen!
- Station: Hier war ich oft eingesetzt, es ist aber total langweilig, man macht nur Anamnesen und dokumentiert diese. Ein paar Arztbriefe habe ich auch geschrieben. Ansonsten 2 arterielle BGAs als Highlight.
- Viggo und BE werden eigentlich von der Pflege gemacht, das hält sich also in Grenzen
- Visite, Früh- und Nachmittagsbesprechung sind verpflichtend. Nach der Besprechung kann man gehen. Steht man länger im OP gibt es theoretisch die Möglichkeit, sich vom Diensthabenden ablösen zu lassen (kam bei mir nicht vor, ich war aber auch nicht oft und auch nicht oft zu dieser Uhrzeit im OP).
- Team: Die sind schon auch prinzipiell alle nett und dankbar, dass man da ist und hilft, aber mein Empfinden war, dass die Unfallchirurgie doch wesentlich herzlicher war, einfach, weil der Umgang mit uns Studenten auch viel entspannter war! 6 Wochen AC waren dadurch recht lang, 4 Wochen hätten auch gereicht, oder man hätte vllt noch in die Gefäßchirurgie reinschauen können, das geht aber nur, wenn in der AC genug andere Studenten sind, da die AC ohne Studenten mMn nicht funktioniert. Man kann es aber auch in der AC gut aushalten, man hat nur nicht so viele Freiheiten, arbeitet nicht eigenständig, ....

Das Essen im KH ist für Studenten gratis. Manche Tage sind echt ganz gut, man findet aber immer was. Gibt immer Suppen, 2.3 Hauptgerichte, ne Salatbar und Dessert. Man kann sich von allem so viel nehmen, wie man will. Nur beim Eis darf jeder nur eins haben. ;)

Der Freizeitausgleich in Kärnten ist aber wirklich einmalig, muss ich sagen! Insb. wenn man mit dem Auto vor Ort ist (plus wir haben uns noch über Willhaben (Das österreichische Kleinanzeigen) Fahrräder gekauft und am Ende verkauft), kann man wirklich viel unternehmen! Wir haben uns auch die Kärnten Card geholt und waren viel wandern, haben die Badeseen genutzt, man ist auch super schnell in Italien und Slowenien, sogar nach Kroatien schafft man es übers Wochenende. Wir bereuen das Tertial nicht und Chirurgie hätte auch wirklich schlimmer kommen können!

Unterkunft:
- die GuK-Zimmer sind völlig ok, sauber, manchmal riecht es auf dem Gang
- jeder hat ein eigenes kleines Bad mit Dusche und ein eigenes Zimmer (Schränke, Bett, Schreibtisch, Garderobe)
- WLAN gibt es im 1. + 2. Stockwerk
- Gemeinschatfsküche (ist ok, haben dort aber nicht viel gekocht oder so), Wohnzimmer, Arbeitsraum, gemeinsame Waschmaschine und Trockner und Wäscheständer im 1+2 OG, Fahrstuhl vorhanden
- Blick aus dem Zimmer auf den Mittagskogel
- strenges Regelwerk (kein Besuch, Fenster bei Verlassen des Hauses immer zu, keine Stecker in der Steckdose lassen, etc). Brandschutz wird dort übergroß geschrieben, aber man kann sich damit arrangieren und der Preis ist mehr als fair. Ich würde die Unterkunft tatsächlich wieder nehmen, wäre ich nochmal dort.
Bewerbung
Wir haben uns c.a. 1,5 Jahre vorher beworben, da wir 2 Plätze benötigten. Die Bewerbung lief über die Med Servicestelle, eigentlich hatten wir uns in Klagenfurt beworben, dort gab es aber keine Plätze mehr und man hatte sich dann nach Plätzen für uns in Villach umgehört.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
900 (brutto)
Gebühren in EUR
210 Euro / Monat Unterkunft

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87