Der Tag beginnt um 07:30 mit der Visite auf der Intensivstation. Anschließend geht man auf die jeweilige Station der man zugeteilt ist.
Pro:
Sehr nettes Team und sehr netter Primar.
Jede Frage wird einem beantwortet. Auch wenn man tendenziell eher aktiv nachfragen muss, wird sich Zeit genommen, die Frage zu beantworten.
Netter Umgang im Team, grundsätzlich gute Stimmung.
Guter Kontakt zur Pflege. Der Großteil der Pflege ist auch wirklich nett. Vorstellen und Grüßen nicht vergessen!
Große Abteilung, die bezüglich interventioneller Kardiologie quasi ALLES auffährt und bietet (TAVI, MitralClip, PFO Verschluss, Pulmonalvenenisolation bei VHF etc.)
Man lernt Patient:innenmanagement und wie eine Station funktioniert.
Con:
Unterbesetztes Team (zumindest zu meiner Zeit) -> man muss als KPJler kompensieren.
Auf der Sonderklasse (wo ich war) ist man für die Aufnahmen verantwortlich. Heißt Anamnesebogen, Zugang + Blut, Aufklärungen, Kurve schreiben, entsprechende Zuweisungen machen. Das kann immer wieder (je nachdem wie viel Studierende aktuell da sind) nur an dir hängen bleiben, was dazu führt, dass man z.T. nicht auf Visite mit kann bzw. den ganzen Tag mit den Aufnahmen und anderen anfallenden Aufgaben auf der Station beschäftigt ist.
In meinen Augen herrscht eine Dysbalance zwischen Stationsarbeit und tatsächlichem Lerneffekt. Ich bin mir schon immer wieder als billige Arbeitskraft ausgenutzt vorgekommen. Man sagt dann aber ungern "mach ich nicht", weil die, die dann drunter leiden (in meinem Fall hauptsächlich Turnus-/Basisärzt:innen), am aller wenigsten dafür können und so und so Großteils in Arbeit untergehen.
Dafür wie viel kardiologisch dort gemacht wird, hab ich leider sehr wenig mitbekommen. Fortbildungen werden zwar regelmäßig gemacht (TÄ-Fortbildung, Journal-Club, KPJ-Fortbildung etc. - großes Angebot), aber man oft nicht die Zeit hinzugehen.
Kurz zu den anderen Stationen: Dort muss man keine Aufnahmen machen, wird dafür anderweitig eingesetzt (Briefe, Zuweisungen, Schellong-Tests, Aufklärungen etc.). Ist aber alles nicht first-hand.
Neben den Turnusärzt:innen möchte ich ganz besonders Dr. Aigner hervorheben, die zu meiner Zeit viel im Echo war und die einzige war, die einen selbst auch schallen hat lassen und immer extrem viel von sich aus erklärt hat! Dr. Wernhart, Dr. Liebenberger, Dr. Danninger, Dr. Porodko, Doz. Weber erklären auch gerne, man muss aber aktiv fragen. Sehr viel lernen kann man auch vom Primar Binder selbst, der ein unglaubliches Wissen hat und dieses auch gerne vermittelt. Er fragt immer, ob es Fragen gibt. Sei es bei Visite, Untersuchungen oder Fortbildungen. Diese Chance sollte man aktiv nutzen, da man wirklich viel lernen kann. Ich hab mein Feedback auch an ihn weitergetragen und er hat es dankend zur Kenntnis genommen. Vielleicht ändert sich diesbezüglich also auch etwas in Zukunft.
Nach Hause gegangen bin ich immer zwischen 14 und 15 Uhr. Da war ich aber auch sehr dahinter, weil ich neben dem KPJ auch gearbeitet auch noch meine Diplomarbeit geschrieben hab. Wenn man nicht so dahinter ist können die Dienstzeiten auch länger sein.