Insgesamt hatte ich ein sehr gutes erstes Tertial in der Inneren des Emil von behring Krankenhauses. Die ersten zwei Monate war ich in der Pneumologie eingesetzt. Die Pneumologie des Behring KH ist vermutlich eine der größten in ganz Deutschland und es gibt sehr viele unterschiedliche Bereiche und Stationen. Die meiste Zeit habe ich auf der allgemeinen Pneu Station verbracht und konnte dort unter enger Supervision sehr selbstständig arbeiten und eigene Patient:innen betreuen. Hier gab es vor allem allg. pneumologische Kranknheitsbilder vertreten gewesen (Pneumonie, COPD, Asthma, Lungenfibrose...). Hieran lässt sich ausgezeichnet der Stations- und Arbeitsablauf erlernen. Sehr spannend ist auch die LuCa Station und die TBC Station. Ich würde sehr empfehlen mal einen oder mehrere Tage auf der TBC Station mitzulaufen (Mittwochs ist OA Visite), hier gibt es viel Erfahrung mit dem Krankheitsbild und insbesondere einen sehr auf die Lebensumstände der Patient:innen fokussierten Versorgungsanspruch, was etwas besonderes ist in einem mittlerweile sehr profitorientieren Gesundheitswesen. Die Teamstruktur habe ich als sehr angenehm erlebt. Da der Fachbereich so groß ist, bricht die Versorungsstruktur nicht zusammen sobald mal zwei Leute krank sind, sondern Ausfälle können kompensiert werden. An den meisten Tagen sind auch die Ärzt:innen pünktlich in den Feierabend gegangen. Sowohl zur Pflege als auch zur OA Ebene ist der Umgang sehr respektvoll und kollegial. Blut habe ich nur bei den von mir mitbetreuten Patient:innen abgenommen (also nicht mehr als 3-5 BEs am Tag).
Die zweite Tertialhälfte habe ich auf der Hämato/Onko verbracht. Das Team hier ist deutlich kleiner und tendenziell sehr knapp besetzt. Die Arbeitsbelastung ist entsprechend hoch und Ausfälle durch Krankheit/Z.n. Dienst/Urlaub führen zu einer teils sehr stressigen Arbeitsatmosphäre. Insgesamt ist das Team aber wieder sehr nett und es wird darauf geachtet, dass die PJays viel sehen und lernen und nicht nur Blut abnehmen und Flexülen legen (auch wenn ich hier deutlich mehr Blut abgenommen habe als auf der Pneu, 10-20 BEs pro Tag). Man kann unter Supervision Knochenmarkspunktionen durchführen, wird mit auf Visite gneommen und kann viel lernen. Aufgrund der sehr komplexen Krankheitsbilder und teils extrem neuen Behandlungsansätze eignet sich die Hämato/onko weniger für die Betreuung "eigener" Patient:innen.
Vor Start des PJs darf man Wünsche zur Station abgeben, auf der man dann eingesetzt wird. Ich würde wieder Hämato/Onko und Pneu wählen. In der Kardio sind wohl sehr viele BEs der Alltag, man kommt aber früher raus als auf den anderen Station (bin teilweise weit länger als vorgeschrieben geblieben,was aber nicht eingefordert wurde). Auch auf der Gastro ist man wohl ehrer mit typischen PJ Aufgaben beschäftigt und kann weniger Verantwortung übernehmen. I.d.R. findet drei mal wöchentlich PJ-Unterricht statt, manchmal fällt dieser aus aber meistens sind das gut gemachte, interessante Fortbildungen.