Plastische Chirurgie, Herzchirurgie, Kinderchirurgie, Kopf- und Hals-Chirurgie, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Als es bei mir auf das PJ zuging, war mit klar, dass ich mindestens ein Jahr Tertial im Ausland verbringen möchten. Dass ich in Botucatu gelandet bin war allerdings eher ein Zufall. Nachdem ich mich über eine Organisation eigentlich in China beworben hatte und das aus bürokratischen Gründen letztendlich scheiterte, wurde mir angeboten, mir entweder die Bewerbungsgebühr zurückzuerstatten oder mir einen Platz bei der anderen Partneruniversität, nämlich der UNESP in Botucatu zu geben. Das Angebot habe ich angenommen und bin so letztendlich in Brasilien gelandet.
1. Allgemeines zu Planung und Bewerbung
Was ich sonst mitbekommen habe, sollte man sonst ca. 6 Monate vorher das International Office der FMB Botucatu kontaktieren. Dort sitzen Rômulo (romulo.bicudo@unesp.br) und Karina (karina.chamma@gmail.com), am besten schreibt man immer beiden gleichzeitig eine Anfrage, dass man dort gerne PJ machen würde, mit den genauen Datenangaben und Wünschen (zumindest grob, ob man chirurgisch oder internistisch rotieren möchte). Normalerweise bekommt man relativ zügig eine Antwort und muss dann ein Motivationsschreiben mit den genauen Wunschangaben, einen Lebenslauf, Notenspiegel und eine Reisepasskopie hinschicken. Dann werden die weiteren Schritte in die Wege geleitet und man bekommt einige Zeit später ein Annahmeschreiben (das braucht man eigentlich nur wenn man länger als 3 Monate bleibt, dann braucht man nämlich ein Visum und braucht das Schreiben für den Antrag).
Was die Reiseimpfungen betrifft, würde ich auf jeden Fall frühzeitig (mind. 2-3 Monate vorher) einmal einen Termin in einer Reisemedizinischen Sprechstunde wahrnehmen, je nachdem wie viel man vorher schon gereist ist, kommt da nämlich einiges auf einen zu. Für mich persönlich war es das erste mal in Südamerika, deswegen gab es bei mir auch dementsprechend viele Impfempfehlungen (Gelbfieber, Typhus, Tollwut, Men. ACWY).
2. Auslandskrankenversicherung
Ich habe eine Auslandskrankenversicherung bei der barmenia abgeschlossen, musste die allerdings in Brasilien nicht nutzen. Ansonsten kann man sich die auch über den Marburger Bund oder den Hartmannbund organisieren, das ist auch kostenlos, soviel ich weiß.
3. Visum und Anreise
Da ich mich über 90 Tage in Brasilien aufgehalten habe, musste ich ein Visum beantragen. Je nachdem, wo man wohnt, ist entweder die brasilianische Botschaft in Berlin oder das Konsulat in München verantwortlich. In meinem Fall musste ich es in München beantragen (ist ausschließlich auf dem Postweg möglich!). Antragsvoraussetzungen kann man im Internet nachlesen (https://www.gov.br/mre/pt-br/consulado-munique/brasilianisches-general-konsulat/konsularische-diensleistungen/visum#PraktikumAusbildung), normalerweise beantragt man ein Temporäres Visum Typ IV für Studenten, das hat bei mir auch problemlos funktioniert, ich konnte es nach 4 Tagen abholen. Für deutsche Staatsangehörige ist das Visum auch kostenlos 😊 Ich würde allerdings auch hier frühzeitig damit beginnen, die Dokumente zu organisieren, da man hier u.a. eine internationale Geburtsurkunde und ein Führungszeugnis einreichen muss, das kann schon mal 3-4 Wochen dauern, bis man das beides hat. Vor Ort in Brasilien muss man sich dann später noch bei der Bundespolizei registrieren aber dazu später mehr. Gleichzeitig würde ich auch sehr empfehlen bei Konsulat/Botschaft gleichzeitig eine sogenannte CPF-Nummer zu beantragen, das ist in etwa die Steueridentifikationsnummer in Brasilien. Wenn man zum Beispiel später eine SIM-Karte kaufen möchte, wird man diese Nummer brauchen. Generell muss man diese Nummer bei allen möglichen Dingen im Alltag angeben, weswegen sie einem vieles erleichtert. Man kann sie aber sonst auch vor Ort in Botucatu beantragen, das geht auch einfach.
Um nach Botucatu zu kommen ist sicherlich der Flug nach Sao Paulo Guarulhos am Sinnvollsten. Von dort muss man zum Bus Bahnhof Barra Funda, von dem aus man dann den Bus nach Botucatu nimmt. Hierzu empfiehlt es sich, entweder ein Uber zu buchen oder den Airport Bus Service zu nutzen. Den Bus von Barra Funda nach Botucatu kann man bequem über die App „Busbud“ buchen, die ich sehr empfehlen kann.
4. Unterkunft
Ich habe mein Zimmer über eine Kontaktperson gefunden, die mir das International Office empfohlen hat, nämlich Agnes (agnesribeiro@gmail.com). Sie verwaltet in Botucatu mehrere Häuser, in denen WGs eingerichtet sind und ich hatte das Glück, dass in einer 6er WG ziemlich im Zentrum von Botucatu noch ein Zimmer frei war. Die WG war ziemlich groß, sauber und in der Nähe einer Bushaltstelle. Ansonsten kann man auch über Facebook versuchen, in einer der Républicas ein Zimmer zu finden oder man schaut auf Airbnb.
5. Geld und Zahlungsverkehr:
In Botucatu kann man wie generell in Brasilien so gut wie alles mit Karte bezahlen (ich hab mit Visa sehr gute Erfahrungen gemacht, zu den anderen Kreditkarten kann ich leider nichts sagen) und es wird nur ganz wenige Orte geben, an denen nur eine Bezahlung mit Bargeld möglich ist, da man als Ausländer manche Zahlungsarten, z.B. die App Pix oder auch Überweisungen nicht nutzen kann.
Wenn man die Zeit findet, würde ich empfehlen, größere Bargeldsummen, z.B. für Mietzahlungen im Voraus o.Ä. im Voraus in Deutschland wechseln zu lassen, da in Brasilien sehr viele Geldautomaten ein Ausgabelimit von 1000$R besitzen und man dann eventuell mehrfach die Abhebegebühren zahlen muss.
6. Ankunft und Praktikum:
Mein Tertial hat am 20. Mai dieses Jahres begonnen, ich bin aber schon am 18. Mai angereist. Ich war in etwa gegen Mittag in Botucatu, wo mich Agnes vom Busahnhof abgeholt hat und mich zur Wohnung gebracht hat. Danach bin ich mit dem Uber hoch zur Uni gefahren und habe Rômulo und Karina im International Office getroffen. Ich wurde sehr herzlich empfangen, habe direkt meine Zugangskarte für die Klinik bekommen, mit der man auch in der Kantine kostenlos essen kann und Rômulo hat mir geholfen, einen Termin bei der nächsten Bundespolizeistelle in Bauru zu vereinbaren (nur wichtig, falls man länger als 90 Tage da ist). Dort muss man sich mit seinem Visum melden und man kriegt danach ein Bestätigungsdokument ausgehändigt. Ich habe unterschiedliche Geschichten gehört, wie wichtig das tatsächlich ist, ich wurde jedenfalls bei meiner Ausreise nach diesem Dokument gefragt und ich war froh, dass ich es vorzeigen konnte.
Für meine mobilen Daten in Brasilien habe ich eine eSIM-Karte genutzt, die ich über die App Airalo heruntergeladen habe. Darüber konnte ich einfach Datenpakete kaufen, das hat mir völlig gereicht.
Rotiert bin ich während der 4 Monate insgesamt durch 5 verschiedene Fachrichtungen:
Plastische Chirurgie:
Generell muss man sagen, dass die Plastische Chirurgie in Botucatu sehr von ästhetischer Chirurgie geprägt ist. Zudem haben die fortgeschrittenen Assistenten ein Recht mitzubestimmen, welche Operationen sie lernen möchten und so häufen sich je nach Assistent und Saison gewisse Operationen sehr. In meinem Fall wollten sich die beiden ältesten Assistenten auf Brustchirurgie spezialisieren, weswegen ich in meinen 3 Wochen dort vor allem Brustvergrößerungen und -verkleinerungen jeglicher Art gesehen habe. Das kann auch mal schnell langweilig werden. Ich gehe davon aus, dass das auch sonst so sein wird, selbst wenn die OPs wechseln, weil einfach die meisten Assistenten später im Bereich der Ästhetik tätig sein wollen, womit sich in Brasilien sehr viel Geld verdienen lässt. Wer also komplexe Rekonstruktionen mit Lappenplastiken oder Verbrennungschirurgie oder so erwartet, ist hier meiner Ansicht nach falsch. Ab und zu gibt es auch rekonstruktive Eingriffe,aber das war während meiner Zeit dort selten.
Mo, Mi und Fr waren hier immer komplette OP-Tage, Di den ganzen Tag ambulante Sprechstunde und Do morgens Sprechstunde und nachmittags wurden in einem anderen Krankenhaus in Botucatu kleinere Eingriffe durchgeführt, bei denen man zuschauen und auch manchmal assistieren konnte. Hervorzuheben sind die OPs montags morgens, in denen ein externer Professor, der auf Fazialisparesen spezialisiert war, operiert hat, das war immer sehr spannend.
Das Team war wirklich super nett, die meisten Ärzte hier konnten auch Englisch, was mir den Einstieg deutlich erleichtert hat. In der ambulanten Sprechstunde werden dementsprechend meistens die Patienten der ästhetischen OPs nachbehandelt und kontrolliert, was auch nicht enorm spannend ist. Wer länger da ist, kann da auf jeden Fall mal hinrotieren, wenn man aber nur ein halbes Tertial da ist, würde ich es mir gut überlegen, da es andere spannendere Sachen gibt.
Herzchirurgie:
Wahrscheinlich von allen chirurgischen Disziplinen die, die sich am Meisten vom Pendant in Deutschland unterscheidet und sehr, sehr spannend ist. Während ja in Deutschland mittlerweile sehr viel endovaskulär operiert wird, wird dort aus Kostengründen noch sehr viel offen operiert und die Herz-Lungen-Maschine ist quasi täglich im Einsatz. Für mich jedenfalls eine einmalige Gelegenheit , mir viele OPs am offenen Herzen anzuschauen und mir die Funktionsweise der Herz-Lungen-Maschine erklären zu lassen. Operiert wird hier jeden Tag, deswegen bin ich meistens im OP gewesen, freitags war dann große Stationsvisite mit anschließender Besprechung und nachmittags Ambulatorium, welches ich ehrlicherweise zugunsten verlängerter Wochenenden geskippt habe, nachdem die Assistenten selber zu mir meinten, dass das nicht so spannend sei.
Großer Pluspunkt: Während ich dort war, ist gerade ein der Facharzt zurückgekommen, der in Botucatu jetzt eine Kinderherzchirurgie aufbaut, deshalb war Donnerstags immer Kinderherzchir.-Tag und ich gehe davon aus, dass das auch so bleibt. Ich würde das unbedingt jedem empfehlen, ich konnte dort mehrfach VSD und AVSD-Korrekturen mitverfolgen, was einmalig war!
Gleichzeitig ist das Team auch hier super nett (was man ja von deutschen Herzchirurgen eher leider weniger gewohnt ist), allerdings sprechen hier schon weniger Leute Englisch. Einer der Oberärzte kam aber gerade von einer Observership aus den USA zurück und konnte super Englisch, den konnte man auch immer fragen und er hat mir auch oft vor oder nach der OP die Bilder der Herzkatheteruntersuchungen erklärt.
Ein zweiter großer Pluspunkt ist hier die Chance, eine Herztransplantation zu sehen. Ich hatte leider nicht das Glück, eine sehen zu können, anscheinend ist das aber gar nicht so selten und wer sich mit den Assistenten gut versteht, kann auch Nummern austauschen (was dort in der Klinik sowieso Gang und Gäbe ist) und darum bitten, in dem Fall angerufen/benachrichtigt zu werden!
Sehr spannende Rotation, auch wenn die OPs lange dauern!
Kinderchirurgie:
Hier kann man zum Teil sehr exotische Fälle sehen, vor allem, was
Infektionskrankheiten und Fehlbildungen der kleinen Kinder angeht. Das Team war auch hier super lieb und hat mir viel erklärt. Manchmal konnte ich auch assistieren und nähen. Wenn keine OPs waren, konnte man auch jederzeit mit ins Ambulatorium gehen. Auf jeden Fall interessant, falls man noch keine Kinderchirurgie gesehen hat.
Head&Neck Surgery (eine Mischung aus HNO und MKG):
Insgesamt meine beste Rotation! Durchweg das ganze Team von den Professoren bis hin zu den Assistenten war super freundlich und viele haben Englisch gesprochen, ein Assistent konnte sogar Deutsch. Das Spektrum der Erkrankungen reicht hier von Nasenkorrekturen über Bissverletzungen am Kopf, Traumata des Gesichtsschädels (in Botucatu aufgrund der ländlichen Lage häufig durch Unfälle im Umgang mit Tieren verursacht) bis hin zur Tumorchirugie. Hier konnte ich öfter mal auch assistieren und nähen. Gerade was Tumoren angeht, wird man hier des Öfteren Fälle sehen, wie sie in Deutschland nur noch sehr selten vorkommen, da das öffentliche Gesundheitssystem in Brasilien nach englischen Vorbild zwar kostenlos ist, aber damit auch mit erheblichen Wartezeiten verbunden ist, was gerade bei Tumordiagnostik fatal sein kann. Da Botucatu auch Referenzzentrum und Maximalversorger ist, werden hierhin auch Spezialfälle aus der Region überweisen, so konnte ich z.B. auch Patienten mit Ameloblastomen und Parapharyngeomen sehen. Auch hier wurde Mo, Mi und Fr operiert, Di und Do war Sprechstunde im Ambulatorium und Do zusätzlich kleine OPs an einem anderen Krankenhaus. Hier war ich deutlich öfter auch im Ambulatorium, da es wirklich viele interessante Fälle gab und auch Spezialsprechstunden, z.B. pädiatrische Audiologie stattgefunden haben, wo man sich sehr intensiv mit den Patienten beschäftigt hat.
Gefäßchirurgie:
Hier habe ich nur 4 Tage meiner letzten Woche verbracht, deswegen kann ich nicht ganz so viel berichten, es wird auf jeden Fall thrombektomiert und es werden viele Bypässe und auch Amputationen durchgeführt, wo man auch manchmal assistieren kann. Das Highlight war hier ein extraanatomischer axillo-bifemoraler Bypass, solche OPs werden dort öfter gemacht. Ansonsten kann man auch immer in die endovaskuläre Abteilung gehen und dort zuschauen.
Gerade am Anfang habe ich viel Zeit im OP verbracht, da man dort auch immer zwischen den Operationssälen wechseln durfte uns auf diese Weise viele spannende OPs gleichzeitig verfolgen konnte. Es ist einem auch niemand böse, wenn man während seiner Rotation auch mal mehr Zeit bei einer anderen Fachrichtung verbringt, wenn man die OPs dort spannender findet. Außerdem kannte man auf diese Weise schnell viele Leute aus den verschiedenen Teams kennenlernen und damit meistens auch jemanden, der Englisch gesprochen hat und einem etwas erklären konnte. Bis zum letzten Monat konnte ich dann auch passabel Portugiesisch, worüber sich alle sehr gefreut haben und konnte dann auch mehr ins Ambulatorium mitgehen und auch wirklich mit den Patienten kommunizieren.
Traut euch auf jeden Fall, auch bei den anderen Fachrichtungen vorbeizuschauen, die Neurochirurgen beispielsweise dort operieren auch viele spannende Fälle und die Urologie transplantiert im Schnitt 1-2 Nieren pro Woche! Generell gibt es in Botucatu keinen Unterricht aber die allermeisten freuen sich sehr, wenn man Interesse zeigt und erklären einem dann auch viel, also keine Scheu vor Nachfragen!
7. Sprachkenntnisse:
Ich konnte aufgrund der kurzfristigen Organisation bei meiner Ankunft kein Portugiesisch, was am Anfang in Brasilien schon sehr anstrengend sein kann, da die meisten Leute, gerade auf dem Land, kein Englisch können. Im Krankenhaus ist es deutlich besser, viele Studenten und auch viele der Ärzte und Professoren können sehr gutes Englisch, manchmal sind sie aber damit etwas zurückhaltend, weil sie befürchten, dass ihr Englisch zu schlecht ist. Ich habe dann vor Ort mit den üblichen Apps (Duolingo, Babbel) parallel angefangen zu lernen und gemeinsam mit anderen internationalen Studenten noch einen Sprachkurs am Instituto Cultura Brasil Estados Unidos (ICBEU) in Botucatu belegt. Dadurch, dass ich Französisch konnte, habe ich es mit der zusätzlichen Hilfe leicht lernen können, wenn man allerdings keine Vorerfahrung mit romanischen Sprachen hat, fällt es einem bestimmt schwerer. Die Leute freuen sich aber über jeden noch so kleinen Versuch, mit ihnen Portugiesisch zu reden und sind wirklich super freundlich.
8. Sicherheit:
Botucatu ist eine der sichersten Städte im Bundesstaat São Paulo (und außerdem sehr günstig), da muss man sich meiner Meinung nach keinen Sorgen machen. Alle PJlerInnen, die gleichzeitig mit mir hier PJ gemacht haben sind auch nachts allein nach Hause gelaufen und haben sich nie unsicher gefühlt.
9. Reisen und Transportmittel:
Zur Klinik kann man entweder mit dem Bus (3,50 $R pro Fahrt) mit dem Uber oder mit dem Taxi fahren. Vor allem nachmittags ist Busfahren aber nicht immer sehr verlässlich, da die Busse hier oft Verspätung haben oder auch manchmal zu früh kommen, morgens funktioniert es aber eigentlich ganz gut. Für das Taxi braucht man eine spezielle App namens Taxi99, ich konnte die aber nicht runterladen. Es gibt wohl einen Trick, den Store auf ein anderes Land (z.B. Kanada umzustellen), dann kann man die wohl runterladen, aber ich bin die ganze Zeit über mit Uber und Bus sehr gut zurechtgekommen.
Um in andere, weiter entfernte Städte zu reisen, kann man entweder Bus fahren oder man muss fliegen, meistens dann von Sao Paulo aus.
10. Freizeit:
Es gab von der Universität aus eine WhatsApp Gruppe für die Internationals, wo man über Aktivitäten und Partys informiert wurden, ansonsten erfährt man auch viel von den lokalen Studenten oder auf Insta.
Wer Orte um Botucatu besichtigen will, braucht entweder ein Auto oder jemanden, der ein Auto hat. Entweder man freundet sich vor Ort mit anderen lokalen Studenten an, die man z.B. im OP oder im Ambulatorium kennenlernt (von denen hat eigentlich jeder ein Auto), die erklären sich öfter mal bereit, andere Internationals mit dem Auto irgendwo in der Umgebung hinzufahren aber es gibt auch UberFahrer, die man für private Fahrten/Ausflüge anschreiben kann, wenn das weiter weg ist. Die Preise waren immer sehr fair, hier muss man aber meistens in Bar zahlen, weil viele keine Kartenzahlung annehmen und wir deren Bezahldienste nicht nutzen können.
Zum Abschluss noch einige Tipps für Botucatu und drumherum:
Auf jeden Fall nach Demetria fahren, das ist ein Dorf ca. 20 min. von Botucatu entfernt, dort gibt es sehr schöne Restaurants und Cafés sowie eine kleine Buchhandlung namens Livraria encantada (alivrariaencantada auf Insta), die auf jeden besuchenswert ist. Ansonsten findet man super viele Tipps und Inspiration auf dem Instagram Kanal: @descubrabotucatu
Was sonst Freizeit angeht gibt es Fitnessstudios aber auch sonst viele Sportvereine. Wer zum Beispiel Interesse an Kampfsportarten hat, dem kann ich das Strike Thai Botucatu (strikethaibotucatu auf Insta) sehr empfehlen, dort kann man eine Vielzahl Kampfsportarten trainieren und auch private Stunden buchen, einige Trainer dort können sehr gut Englisch.
Ich kann das PJ in Brasilien im Allgemeinen wirklich empfehlen, ich hab sowohl medizinisch einiges mitnehmen können und gleichzeitig ein ganz anderes Gesundheitssystem kennenlernen dürfen. Allerdings muss man sagen, dass der theoretische Lerneffekt deutlich größer ist. Wer sein chirurgisches Tertial wirklich dafür nutzen möchte, viel selber praktisch zu machen und zu üben, sollte sich eher woanders umschauen. Darüber hinaus war ich dann die letzten 2 Wochen noch reisen und gerade die Strände weiter im Norden Brasiliens (v.a. im Bundesstaat Bahia) sind unfassbar schön. Es ist ein sehr schönes Land und alle Leute waren ausnahmslos super gastfreundlich.
Ich hatte eine einmalige Zeit und wünsche jedem schon einmal viel Spaß und jede Menge neue, spannende Erfahrungen!