Das Tertial Allgemeinmedizin an der Uni Jena hat mich in der Orientierung zur späteren Fachrichtung deutlich weitergebracht. Wer in die Richtung Allgemeinmedizin bzw. Ambulanz gehen möchte oder einfach ein extrem breites Spektrum an Basismedizin erhalten möchte, ist in diesem Tertial gut aufgehoben.
Hier muss man zwischen dem Arbeiten in der betreuenden Praxis und den begleitenden Seminaren bzw. der Organisation durch das Institut für Allgemeinmedizin der Uni Jena unterscheiden.
Praxis
Ich war in der Praxis Starrach/Gräfe in Bad Sulza. Das liegt ca. 35 Minuten mit dem Auto von Jena entfernt. Die Praxis ist eine Gemeinschaftspraxis mit 3 Ärzt_innen und insgesamt 6 MFAs. Sie haben eine VERA, welche Hausbesuche eigenständig durchführt. Es gibt Vormittags und nachmittags Sprechstunden (außer Mittwoch und Freitag) und ansonsten Hausbesuche sowie Besuche in den umgebenden Pflegeheimen. Apparativ diagnostisch stehen Labor, EKG, LZ-RR und Spirometrie zur Verfügung. Lediglich ein Sono gibt es nicht. Das Team ist durchweg freundlich, kommunikativ und hilfsbereit. Man wird sofofrt angenommen und in die direkte Patientenversorgung eingebunden. Gerade auch die Versorgung akuter und chronischer Wunden ist sehr vielfältig. Die Ärzte sind allesamt fachlich sehr gut und unterrichten gern, vor allem der Lehrarzt Dr. med. Starrach nutzt immer wieder Gelegenheiten um entweder auf bestimmte fachliche Themen oder auch auf soziale und psychische Belange in der primären Patientenversorgung einzugehen und diese zu vermitteln. Teaching macht ihm viel Spaß, das merkt man schnell. Vor allem gibt er einem die Chance, Patienten selbstständig zu versorgen - alles in Rücksprache und unter Supervision. So kann man Sicherhheit für seine eigenen diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen gewinnen.
Institut
Die begleitende Seminarreihe empfand ich als sinnvoll und im Umfang angemessen, die Seminare fanden in der Jenaer Innenstadt am Institut statt. Die Dozenten waren alle überaus freundlich und konnten die Theorie mit praktischen Anekdoten untermauern. Organisatorisch gab es keinerlei Probleme, alles ging zügig und komplikationslos einher. Bewerbung lief über das PJ-Portal und dann einer extra Anmeldung beim Institut mit Wunsch nach einer Praxis oder Wunsch nach Vermittlung.